Der Hockenheimring wurde 1932 erbaut. Zu Beginn hatte die Strecke noch keine Asphaltdecke. Die erste Motorsportveranstaltung war am 29. Mai 1932 ein Motorradrennen. 1938 wurden die ersten umfassenden Umbauarbeiten vorgenommen; die Strecke wurde auf 7,7 Kilometer verkürzt, der Streckenbelag modernisiert. Zudem gab es erstmals Naturtribünen. Nachdem die Strecke während des Zweiten Weltkriegs zerstört worden war, begann schnell der Wiederaufbau. Im Mai 1947 wurde auf dem Hockenheimring das allererste Rundstreckenrennen Deutschlands gestartet.
1966 wurde der neue Hockenheimring mit dem noch heute bestehenden Motodrom eröffnet. In den Folgejahren wurden auf den langen Waldgeraden Bremsschikanen eingebaut, im Wesentlichen blieb das Layout bis 2001 bestehen. Nach der Entschärfung der Strecke im Jahr 2001 hat der Hockenheimring seinen Charakter als Highspeed-Strecke verloren, doch auch der neue Streckenverlauf kann sich sehen lassen.
Das Layout des Hockenheimrings
Die Nordkurve ist mit einer Scheitelpunktgeschwindigkeit von rund 250 km/h nach wie vor eine Herausforderung. Mit ihrer weiten Auslaufzone lädt sie dazu ein, viel Risiko einzugehen und die Track Limits zu überschreiten.
Im Rennen sorgt das schnelle Nadelöhr am Start für viel Action. Es passen nicht so viele Autos nebeneinander durch die Nordkurve, wie es den Anschein macht. Die darauffolgende Kurve bedeutet das erste harte Anbremsen auf der Runde und bietet damit gleichzeitig die erste Überholmöglichkeit.
Nach Turn zwei folgt mit der Parabolica ein langes Vollgas-Stück. Bei der Anfahrt auf die Spitzkehre werden bis zu 330 km/h erreicht, bevor auf unter 80 km/h verzögert wird. Dieser Streckenabschnitt ist mit Abstand die beste Überholmöglichkeit und unterstreicht die Zweikampffreundlichkeit des 2002 eröffneten Hockenheim-Layouts.
Auf die Spitzkehre folgt ein weiterer Vollgas-Abschnitt, der zu Kurve sechs führt. Dort verzögern die Fahrer von 300 km/h auf 120 km/h. Auch hier kann überholt beziehungsweise gekontert werden. Kurve acht führt die Piloten zurück in Richtung des Motodroms.
Die Einfahrt ins Motodrom ist nach wie vor die schwierigste Passage auf dem Kurs. Die Piloten durchfahren sie mit rund 250 km/h, doch am Ausgang gibt es keine asphaltierte Auslaufzone. Wer sich hier etwas zu weit heraustragen lässt, droht abzufliegen. Ein typisches Unfallmuster für die ehemalige Mobil-1-Kurve ist, sich zu drehen in die gegenüberliegende Streckenbegrenzung einzuschlagen.
Danach folgt ein hartes Anbremsen für die Sachskurve. Die überhöhte 180-Grad-Kurve gilt seit jeher als sehr technisch. Hier kann viel Zeit gutgemacht oder verloren werden. Nach der Sachskurve folgt ein kurzer Sprint durch das Geschlängel in Richtung Zielkurve. Einst war die letzte Passage, welche die Piloten zurück auf Start-und-Ziel führt, nur eine Kurve. Heute haben die SWR-3- und die Südkurve zwei Scheitelpunkte.