Eine Fotostrecke von MSM-Redakteur Manuel Schulz:
Der Kanada GP 2018 versprach ein enges Duell um die Spitze. Relativ eng war es auch, aber die Kämpfe an der Spitze blieben genau deshalb aus. Sebastian Vettel fuhr einen ungefährdeten Start/Ziel-Sieg vor Valtteri Bottas und Max Verstappen heim.
Mit einem lachenden und einem weinenden Auge verlässt Ferrari den Circuit Gilles Villeneuve. Auf der einen Seite konnte Sebastian Vettel den ersten Sieg des Teams in Kanada seit 2004 einfahren, auf der anderen Seite kam Kimi Räikkönen nicht über den sechsten Platz hinaus. Dass da mehr gegangen wäre, muss aufgrund Vettels Ergebnis nicht einmal diskutiert werden.
Auch bei Mercedes lief der Kanada GP relativ unterschiedlich. Valtteri Bottas konnte seinen zweiten Platz verteidigen, auch wenn es am Ende aufgrund von Benzin-Spar-Maßnahmen noch relativ eng wurde. Lewis Hamilton dagegen verlor eine Position im Rennen an Daniel Ricciardo, was ihn zusätzlich die Führung in der Gesamtwertung kostete. Allerdings hatte der Brite im ersten Stint auch ein Kühlungsproblem, was beim Stopp aber behoben werden konnte.
Red Bull hatte sich, insbesonder mit Max Verstappen mehr ausgerechnet, als nur den dritten Platz zu halten. Der Niederländer konnte am Ende zwar noch einmal auf Valtteri Bottas aufschließen, doch ein Überholmanöver war nicht möglich. Daniel Ricciardo konnte sich unterdessen im Rennverlauf von Startplatz sechs auf die vierte Position verbessern. Ein insgesamt starkes Teamergebnis.
Das Maximum aus dem Rennen herausgeholt hat Renault, zumindest aus dem, was aus den eigenen Möglichkeiten zu machen war. Mit den Plätzen sieben und acht war das Team am Ende klar die vierte Kraft, wenngleich Esteban Ocon direkt im Nacken der beiden Renault-Werkspiloten war. Der Abstand zu den drei Top-Teams war aber zu deutlich. Auf den Sieger fehlten Nico Hülkenberg und Carlos Sainz am Ende über eine Runde.
Gemischte Gefühle bei Force India. Während Esteban Ocon zwar einen guten Start hatte, zahlte sich der frühe Boxenstopp beim Franzosen nicht aus. Stattdessen rutschten die beiden Renault-Piloten durch. Zuvor hatte auch schon Carlos Sainz negative Erfahrungen mit einem der beiden gelben Boliden gemacht. Nach einem Kontakt zwischen Sainz und dem Mexikaner fiel Perez einige Plätze zurück, was er bis zum Rennende nicht mehr aufholen konnte.
Sauber-Wunder Charles Leclerc punktet weiter. Zum dritten Mal in dieser Saison sammelte der Monegasse Punkte, oder vielmehr einen Punkt. Dabei holte er auf seinen Teamkollegen mehr als eine halbe Runde heraus. Marcus Ericsson musste sich von seiner deutlich schlechteren Startposition deutlich mehr mit der Konkurrenz rumschlagen, was sein Rennergebnis am Ende doch deutlicher beeinflusste.
Knapp an den Punkterängen vorbei schrammte Toro Rosso in Form von Pierre Gasly. Allerdings war der Franzose an diesem Wochenende eigentlich der langsamere Pilot des Red Bull-Juniorteams und hatte zusätzlich für einen Motorwechsel noch eine Strafe, weshalb er vom letzten Startplatz ins Rennen gehen musste. Brendon Hartley hingegen erwischte einen schlechten Start und geriet mit Lance Stroll aneinander, was für beide Piloten das vorzeitige Rennaus bedeutete. Was für den Neuseeländer möglich gewesen wäre, kann nur spekuliert werden.
Haas kämpfte im engen Mittelfeld um jeden Zentimeter, doch am Ende reichte es in Montreal nicht für die nächsten Punkte. Dabei sah es zwischendurch sehr gut aus, aber auch nur, weil Romain Grosjean seinen Boxenstopp sehr lange hinauszögerte. Mit frischen Reifen versuchte er dann zu attackieren, doch zum Überholen der Konkurrenz fehlte einfach ein wenig die Pace.
Enttäuschung bei McLaren. Nach einem guten Start kämpfte Fernando Alonso im Bereich der Punkteränge, doch ein Problem mit dem Auspuff zwang den Spanier zur frühen Aufgabe. Stoffel Vandoorne versuchte sich mit einer antizyklischen Strategie, was sich am Ende aber nicht auszahlte und stattdessen in einem 16. Platz äußerte.
Von gemischten Gefühlen kann bei Williams nicht gesprochen werden, denn die Erwartungen für das Rennen lagen nach der Qualifikation am Ende des Feldes entsprechend niedrig. Dennoch gelang es Lance Stroll bei seinem Heimspiel beinahe trotzdem noch, die Fans zu enttäuschen. In der Startphase kollidierte der Williams-Pilot mit Brendon Hartley, was für beide zum Aus führte. Sergey Sirotkin hingegen schaffte es, seine Strategie umzusetzen. Durch die fehlende Pace bedeutete das Trotzdem den letzten Platz der Fahrer im Ziel.
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