DTM Reglement - Alle DTM Regeln und Änderungen zur aktuellen Saison

Das aktuelle DTM Reglement erklärt: alle Regeln und Änderungen rund um Strafen, Motoren, Technik, Reifen, Sicherheit und mehr. Alle Informationen über das Sportliche und technische DTM-Reglement.

Wertungen

In der DTM gibt es vier Jahreswertungen. Der Titel "DTM-Champion" wird an den Fahrer vergeben, der am Ende der Saison die höchste Punktzahl erreicht hat. Der Titel "DTM-Team-Champion" wird an das Team vergeben, dessen zwei Fahrer in der Addition die meisten Punkte haben. Für den Titel "DTM-Marken-Champion" zählen sämtliche Punkte von allen Fahrern einer Marke. Der beste Junior der jeweiligen Klassen des Jahrgangs 1999 oder jünger erhält am Ende der Saison den Titel "DTM Junior Champion".

Autos

In der DTM kommen seit der Saison 2021 Fahrzeuge der Kategorie GT3 zum Einsatz. Diese Klasse ist von der FIA ins Leben gerufen worden. Teilnahmeberechtigt in der DTM Fahrzeuge basierend auf Anhang J - Artikel 257A der FIA in einer von dem Serienausschreiber/Promoter spezifizierten Variante. Die teilnehmenden Fahrzeug-Typen werden über eine eigens entwickelte Balance of Performance (BoP) eingestuft und reguliert.

Erfolgsgewicht

Die drei Erstplatzierten jedes Rennens in der jeweiligen Kategorie erhalten das untenstehende Erfolgsgewicht: P1: 25kg, P2: 15kg, P3: 5kg. Das benannte Erfolgsgewicht ist ausschließlich im darauffolgenden Rennen vom entsprechenden Bewerber im jeweiligen Fahrzeug zu platzieren. Das Erfolgsgewicht ist Fahrerbezogen. Das Fahrer-Mindestgewicht für 2022 wurde von 84 auf 80 Kilogramm reduziert.

Balance of Performance (BoP)

Zur Einstufung der Fahrzeuge wird vor jeder Veranstaltung ein Bulletin veröffentlicht. Um die Fahrzeugperformance der teilnehmenden Fahrzeuge der Bewerber anzugleichen, werden unter anderem die folgenden Parameter vorgegeben: Fahrzeugmindestgewicht, Power Level, Reifenbreiten, Fahrhöhen. Die Balance of Performance wird in der Regel spätestens eine Woche vor Beginn der jeweiligen Veranstaltung bekannt gegeben. Seit 2022 sind BoP-Änderungen an Rennwochenenden während der gesamten Saison möglich.

Testfahrten

Ab Montag vor Beginn einer DTM-Veranstaltung sind Tests eines eingeschriebenen Fahrers und/oder Teams bzw. Bewerbers auf der jeweiligen Rennstrecke verboten. Das Test-Verbot gilt nicht für seitens des Serienausschreibers/Promoters organisierte Testfahrten.

Gaststarter

In der DTM sind Einzelnennungen (Gaststarts) erlaubt. Diese Gaststarter sind nicht punkteberechtigt.

Punktesystem

Für alle Rennen wird die gleiche Anzahl an Punkten vergeben. Für die Plätze eins bis zehn werden Punkte nach folgendem Schema vergeben: 25-18-15-12-10-8-6-4-2-1. Es gibt einen zusätzlichen Punkt für die schnellste Runde. Diesen erhalten die Fahrer nur, wenn sie in die Top Ten gefahren sind. Zudem gibt es für die drei schnellsten Piloten des Qualifyings Punkte für die Wertung. Der Polesitter erhält 3 Punkte, der Zweite 2 und der Dritte noch einen Punkt. Streichresultate gibt es nicht.

Reifen

Jeder Fahrer hat für ein gesamtes DTM-Rennwochenende, bestehend aus Freien Trainings, Qualifyings und Rennen, seit 2022 vier neue Sätze Slick-Reifen von Michelin zur Verfügung. Gaststarter erhalten beim erstmaligen Start zu einem Rennwochenende fünf neue Reifensätze von Exklusiv-Partner Mchelin.

Rennformat

In der Saison 2022 werden zwei gleich lange Rennen über 55 Minuten plus eine vollständige Runde ausgetragen - eines am Samstag und eines am Sonntag. Für beide Rennen werden die Startplätze in einem separaten, 20-minütigen Qualifying ausgefahren. Zusätzlich zu den Qualifyings und Rennen gibt es zwei Freie Trainings mit einer Dauer von jeweils 45 Minuten.

Strafen

Folgende Wertungsstrafen können ausgesprochen werden: Nichtwertung (Trainingsrunden; Trainingszeiten, Qualifikationszeiten; Rennergebnisse); Änderung der Startposition; 5-Sekunden-Zeitstrafe; 10-Second-Stop-and-Go-Time-Penalty; Drive-Through-Penalty; Pit-Stop-Penalty. Erhält ein Fahrer für Vergehen drei Verwarnungen, so wird er in der Startaufstellung beim nächsten Rennen um fünf Plätze zurückversetzt. Bei fünf Verwarnungen wird der Fahrer um zehn Positionen zurückversetzt. Bekommt der Fahrer auch noch eine sechste Verwarnung, ist er für das nächste Event suspendiert.

Boxenstopps

Bei beiden Rennen müssen die Fahrer mindestens einmal durch die Boxengasse fahren und dabei alle vier Reifen wechseln. Seit 2022 gibt es ein Zeitfenster für die Boxenstopps. Der Fahrer muss nach der zehnten aber vor der vierzigsten Minute des Rennens den Reifenwechsel vornehmen. Beim Boxenstopp dürfen maximal sechs Mechaniker eines Teams am Auto arbeiten, und es steht pro Fahrzeugseite lediglich ein Schlagschrauber zur Verfügung. Die Mechaniker dürfen nicht gleichzeitig an Vorder- und Hinterachse arbeiten. Seit der Saison 2022 darf der Pflichtboxenstopp auch in der Safety-Car-Phase absolviert werden. Zudem wurde die Höchstgeschwindigkeit in der Boxengasse von 50km/h auf 60km/h erhöht.

Parc-Fermé

Mit dem Absolvieren der ersten Zeitrunde im Qualifying unterliegen die Fahrzeuge den Parc-Fermé-Bestimmungen. Bis zum Rennstart dürfen nur wenige Arbeiten und Änderungen am Fahrzeug vorgenommen werden. Nach dem Rennen unterliegen alle in Wertung befindlichen Fahrzeuge erneut den Parc-Fermé-Bestimmungen. Änderungen am Fahrzeug dürfen dann nicht vorgenommen werden. Zwischen Rennen eins und Rennen zwei müssen die Mechaniker über Nacht eine festgelegte Ruhezeit einhalten. Währenddessen bleibt das Fahrzeug abgedeckt. Eine Ausnahme ist nur dann möglich, wenn ein Fahrzeug stark beschädigt wurde und wieder in Stand gesetzt werden muss, um am nächsten Tag starten zu können.

Safety Car

Das Safety Car wird eingesetzt, um Rennabbrüche zu vermeiden. Wenn die Anweisung zum Einsatz des Safety Cars gegeben wird, werden an allen Streckenposten bis zum Ende des Einsatzes geschwenkte gelbe Flaggen und ein Schild "SC" gezeigt. Überholen ist ab diesem Moment verboten. Das Safety Car fährt mit eingeschalteten Leuchten auf die Strecke und setzt sich vor das führende Auto. In der Runde, in der das Safety Car wieder in die Boxengasse einbiegt, werden die gelben Blinklichter ausgeschaltet. Vor der Start-/Zielgeraden formiert sich das Feld zum sogenannten Indianapolis-Start. Dabei fährt das Feld in Zweierreihen mit konstanter Geschwindigkeit auf die Startlinie zu. Der Führende (und die in seiner Reihe folgenden ungeraden Positionen) fährt dabei auf der Fahrbahnseite, die in der nach dem Start folgenden ersten Kurve die Innenbahn ist. Sobald der Führende in die Nähe der Startlinie kommt, bestimmt er, wann es losgeht. Sobald der Führende beschleunigt, wird wie bei der Nascar die grüne Flagge geschwenkt.

Full-Course-Yellow

Seit der Saison 2022 gibt es in der DTM die Möglichkeit einer Full-Course-Yellow-Phase. Bei einem Zwischenfall kann die Rennleitung eine FCY-Phase ausrufen, zu der alle Autos nach einem 5-Sekunden-Warnsignal das Tempo auf 60 km/h drosseln müssen. Überholmanöver und Pflicht-Boxenstopps sind unter Full-Course-Yellow verboten.

Startaufstellung

Die schnellste gefahrene Rundenzeit in Qualifying 1 bestimmt die Startaufstellung für Rennen 1. Die schnellste gefahrene Rundenzeit in Qualifying 2 bestimmt die Startaufstellung für Rennen 2. Das Qualifikationsminimum für die Zulassung zum Start ergibt sich aus der schnellsten gefahrenen Rundenzeit im offiziellen Zeittraining plus 10 % in der jeweiligen Kategorie. Die endgültige Entscheidung hierüber trifft der Renndirektor in Abstimmung mit den Sportkommissaren. Fahrer, die diese Qualifikation nicht erreichen, werden grundsätzlich zum Start nicht zugelassen. Die endgültige Entscheidung hierüber trifft der Renndirektor in Abstimmung mit den Sportkommissaren. Die Startplätze für die Wertungsläufe ergeben sich aufgrund der im jeweils relevanten Qualifying ermittelten schnellsten Rundenzeiten wie folgt: Der Fahrer mit der schnellsten Rundenzeit steht auf Startplatz eins, der Fahrer mit der zweitschnellsten Rundenzeit auf Startplatz zwei usw.

Start

Der Wertungslauf wird rollend gestartet. Die Startaufstellung für den Start erfolgt in 2 x 2 Startreihen (DTM Formation - Start). Die Pole-Position für den Start befindet sich auf dem Startplatz mit der kürzesten Entfernung zur ersten Kurve nach der Startlinie und wird in der Veranstaltungsausschreibung sowie in der Fahrerbesprechung bekannt gegeben. Für den Start kann das Safety-Car die Rolle des Führungsfahrzeuges übernehmen. Nach dem Ausscheren des Führungsfahrzeuges steht die Formation unter der Aufsicht des Starters. Die Fahrzeuge haben sich mit gleichbleibender Geschwindigkeit in einer geordneten Formation in zwei Startreihen der Startlinie zu nähern. Dabei müssen alle Teilnehmer, die zum Zeitpunkt des Starts eine ungerade Platzierung in der Startaufstellung einnehmen (z.B. 1.Platz, 3. Platz, 5. Platz usw.) in einer Reihe hintereinander fahren und alle Teilnehmer, die zum Zeitpunkt des Start eine gerade Platzierung in der Startaufstellung einnehmen (z.B. 2. Platz, 4. Platz, 6. Platz usw.) in der Reihe auf der anderen Seite hintereinander fahren. Ab 2022 gibt nicht mehr der Pole-Setter den Zeitpunkt des Starts vor, sondern der Renndirektor.

Startnummern

Die Piloten dürfen ihre Startnummer frei wählen. Diese behalten sie grundsätzlich während ihrer ganzen DTM-Karriere. Ausgenommen ist die Nummer 1, die dem Vorjahresmeister zusteht.

Teamorder

In der DTM-Saison 2022 sind Teamorder wieder verboten. Teamorder sind Anweisungen an einen Fahrer, die dessen Qualifying- oder Rennergebnis zu Gunsten eines anderen Fahrers (meist Teamkollege) beeinträchtigen können. In der DTM ist es nun nicht mehr erlaubt, solche Anweisungen zu geben. Werden sie dennoch erteilt, droht im schlimmsten Fall ein Ausschluss aus der Meisterschaft.

Kraftstoff

Nur der vom Serienausschreiber/Promoter für die betreffenden Veranstaltungen vorgeschriebene Serienkraftstoff darf verwendet werden. Zu keinem Zeitpunkt der Veranstaltung darf sich nach der Technischen Abnahme ein anderer als der vorgeschriebene Kraftstoff in einem von der Technischen Abnahme abgenommenen Fahrzeug befinden. Ausschließlich der gegen Bezahlung und vom Serienausschreiber bestimmte Kraftstoff ist zwingend bei jeder DTM Veranstaltung (alle Sessions) zu verwenden. Verändern des vorgeschriebenen Kraftstoffes ist verboten. So dürfen zum Beispiel keinerlei Substanzen hinzugefügt, entfernt oder in ihrer Konzentration verändert werden. Jegliches Vermischen mit anderen Kraftstoffen ist verboten; auch dann, wenn dieser bei einer der vorausgegangenen Veranstaltungen zugewiesen wurde.

Quelle: DTM.com