Der Hungaroring ist mit seinem sehr speziellen Layout seit jeher eine besondere Herausforderung im GP-Kalender - gerade was den Rennsonntag anbelangt. Das Rennen findet im Hochsommer statt. Neben den hohen Temperaturen verlangt das Streckenlayout den Piloten viel ab. Es gibt zahlreiche Kurven, aber nur wenige Geraden zum Ausruhen.
Der in seiner heutigen Form 4,381 Kilometer lange Hungaroring wurde 1986 eröffnet. Seitdem ist der von Istvan Papp konzipierte Kurs nordöstlich von Budapest ein fester Bestandteil des Rennkalenders. Abgesehen von einer Verlängerung der Start- und Zielgeraden im Jahr 2003 um 202 Meter sowie einer Streckenanpassung im dritten Sektor ist das Layout der Rennstrecke identisch mit seinem Ursprung.
Das Layout des Hungarorings
Abseits der Strecke gab es regelmäßig Anpassungen. Die meisten Kiesbetten sind in den vergangenen Jahren asphaltierten Auslaufzonen gewichen, wodurch Fehler auf dem technisch anspruchsvollen Kurs mit seinem gewöhnlich sehr staubigen Asphalt weniger hart bestraft werden als in der Vergangenheit. Insgesamt gibt es auf dem Hungaroring 14 Kurven, von denen acht Rechts- und sechs Linkskurven sind. Mit einer Länge von 908 Metern ist die Start-/Ziel-Gerade die längste Gerade auf der Strecke, an deren Ende sich mit Turn 1 die beste Überholmöglichkeit befindet.
Beim Anbremsen erreichen die Autos dabei Verzögerungswerte bis zu 4,8 g. In der darauffolgenden Kurve sind ebenfalls Überholmanöver möglich, vor allem für einen Konter bietet sich Turn 2 an. Danach folgt das kurvige Infield. Turn 4 ist die wohl anspruchsvollste Kurve auf der gesamten Rennstrecke. Die Anfahrt erfolgt auf einem Bergauf-Stück und der Scheitelpunkt ist für die Fahrer dadurch nicht zu sehen. Danach folgen langsamere Passagen, welche den sehr technischen Charakter des Hungarorings ausmachen.
In der Schikane, den Kurven 6 und 7, bietet sich erneut eine Überholmöglichkeit. Der Angriff auf den Gegner ist hier allerdings mit einem hohen Risiko verbunden, da der Platz an dieser Stelle sehr begrenzt ist. Ein Manöver ist zudem nur möglich, wenn der Vordermann entweder einen gravierenden Leistungsnachteil hat oder in Kurve fünf einen groben Schnitzer einbaut
Die Technik in Budapest
Aufgrund der wenigen harten Bremszonen muss die MGU-K der Power Units gut abgestimmt sein, um trotz der schlechten Voraussetzungen viel Energie zu gewinnen. Unter dem Strich werden lediglich 14 Prozent der gesamten Runde auf der Bremse absolviert. Auf der anderen Seite wird der Motor auf dem Hungaroring mit lediglich 65 Prozent Vollgas-Anteil auch nur in Maßen gefordert. Der Benzinverbrauch liegt im mittleren Bereich.
Die härteste Belastung geht in Budapest erfahrungsgemäß von den hohen Temperaturen aus, die sowohl dem Material als auch den Piloten zusetzen. Vor allem die Reifen leiden in der Hitze Budapests. Reifenmanagement kann bei hohen Temperaturen den entscheidenden Unterschied machen.