Rubens Barrichello
Wenn es um unglaubliche Siegesserie und Dominanz der Scuderia Ferrari in der roten Ära ging, dann fiel der Name Rubens Barrichello meistens erst im zweiten Atemzug. Denn zuvor wurden meistens die Namen seines deutschen Teamkollegen und seiner Chefetage von Jean Todt über Luca Montezemolo bis hin zu Ross Brawn und Rory Byrne genannt.
Doch auch die damalige Nummer 1B der Italiener hatte einen entscheidenden Anteil an der Erfolgsserie des Traditionsrennstalls, welcher dank der WM-Zähler und Siege des Brasilianers beinahe unzählige Konstrukteurstitel einfahren konnte.
Nichtsdestotrotz wird Rubens den schalen Beigeschmack der doppelten Teamorder von Österreich 2001 und 2002, als Teamchef Jean Todt dem emotionalen Südamerikaner die legendären Worte "Let Michael pass for the chamionship" ins Auto funkte, wohl niemals loswerden.
Für den liebevollen Familienvater wurde die Rolle als Fahrer im besten Auto der Formel 1 Welt also zum jahrelangen Drahtseilakt: Einerseits musste er - sportlich oder vertraglich - hinter seinem Teamkollegen zurückstecken, andererseits stand er mit seinem roten Arbeitsgerät immer noch besser da, als alle anderen. Das merkt er ganz besonders seit seinem Wechsel zu Honda, wo er den Ansprüchen und Erfolgen der Japaner hinterherfährt, doch an Rücktritt ist nicht zu denken. Barrichello fuhr in der zweiten Saisonhälfte 2009 stark und schlug mit erstaunlicher Regelmäßigkeit Teamkollege Button, zudem holte er zwei Siege. Dennoch reichte es nur zu Rang drei in der Gesamtwertung.
2010 wechselte der Brasilianer dann zu Williams. Auch wenn der Bolide des britischen Traditionsteams kein Top-Auto war zeigte Barrichello ansprechende Leistungen und hatte seinen jungen Teamkollegen Nico Hülkenberg zumeist im Griff. Zudem schaffte er es relativ konstant in die Punkte zu fahren. Daher bleibt er auch 2011 als Führungsfigur bei Williams und kann so seinen Rekord, der Fahrer mit den meisten Grand-Prix-Starts in der Geschichte der Formel 1 zu sein, noch weiter ausbauen.