Insgesamt 22 mal seit seinem Streckendebüt 1996 bildete der Albert Park Circuit den Saisonauftakt in der Formel-1-WM. Nach zwei Absagen in Folge verlor man dieses Privileg 2022 an den Bahrain International Circuit. Die Rennstrecke mitten im Stadtpark wird nur einmal im Jahr für den Formel 1 Grand Prix genutzt. Der Kurs besteht größtenteils aus öffentlichen Straßen, weshalb der Asphalt sehr rutschig ist.
Das Layout des Albert Park Circuit
Das Layout ist geprägt von Highspeed-Passagen und winkligen 90-Grad-Kurven. Die teilweise nahe an der Rennstrecke verlaufenden Mauern sowie vielen Grünstreifen und Kiesbetten machen den temporären Kurs noch anspruchsvoller. Fehler werden in Melbourne härter bestraft als auf den meisten anderen Strecken.
Ohne asphaltierte Auslaufzonen gilt es höchste Vorsicht walten zu lassen, um das Rennen nicht vorzeitig zu beenden. Gerade am Freitag bietet die Strecke wegen der seltenen Nutzung äußerst wenig Grip und sollte es regnen, können auch die zahlreichen Straßenmarkierungen für eine Rutschpartie sorgen. Ein weiterer potenzieller Gefahrenherd sind die zahlreichen Bodenwellen, weshalb eine saubere Rennlinie unabdingbar ist
Neue Streckenkonfiguration seit 2021
Das führt dazu, dass Melbourne als eine der überholfeindlichsten Strecken des gesamten Kalenders gilt. Ein Umbau, der 2021 durchgeführt wurde, soll das ändern. Während die Kurvenkombination 9/10 entfernt wurde, verengte man auch den Kurvenradius in Turn 11 (früher Turn 13), um neben T3 eine weitere gute Überholstelle zu kreieren. Abgesehen davon und kleinerer Anpassungen an der Boxeneinfahrt blieb der Kurs seit seinem Debüt unverändert.
Die Technik in Melbourne
In Bezug auf die aerodynamischen Anforderungen ist in Melbourne ein mittleres bis hohes Abtriebsniveau gefragt. Da es sich letztendlich jedoch um eine Stop-and-Go-Strecke handelt und nahezu jede der 16 Kurven eine unterschiedliche Geometrie aufweist, ist bei der Setuparbeit ein guter Kompromiss gefragt.
Besonders fordernd ist der 5,279 Kilometer lange Albert Park Circuit für die Bremsen der Boliden. Sechs Mal wird aus weit über 200 km/h stark verzögert. Insgesamt verbringen die Piloten 15 % der Runde auf der Bremse. Das häufige Herunterbremsen führt zu ebenso vielen Beschleunigungsphasen.
Hier ist guter mechanischer Grip und eine stabile Traktion gefragt. Zusammen mit einem Vollgasanteil von 70 % sorgen die vielen Beschleunigungsphasen jedoch für einen hohen Benzinverbrauch. Für die MGU-K sind die Bremsphasen allerdings ein Geschenk, denn hier kann jede Menge kinetische Energie zurückgewonnen werden.