Der 1998 geborene Brite hat eine beeindruckende Nachwuchs-Karriere hinter sich, die ihm erst den Weg ins Junior-Team von Mercedes und schließlich ins F1-Cockpit ebnete. 2008 hatte Russell sein Debüt im Kart gefeiert und nach einer Serie an Erfolgen einschließlich der Europameisterschaft stieg er 2014 in den Formelsport auf. In der britischen Formel 4 sicherte er sich als Rookie den Titel und durfte dafür einen GP3-Boliden testen.
Der Sprung in die europäische Formel 3 brachte aber dann erst nicht die großen Erfolge: Platz sechs und Platz drei in aufeinanderfolgenden Jahren. Der Durchbruch folgte mit dem Wechsel in die GP3: Meistertitel im ersten Anlauf, sofort Wechsel in die Formel 2 und auch dort krönte sich Russell im ersten Versuch 2018 sofort zum Meister. In der Zwischenzeit durfte er schon Formel-1-Erfahrung sammeln. Mercedes hatte Russell Anfang 2017 in den Juniorkader geholt, ließ ihn bei Testfahrten ins Cockpit und verschaffte ihm Trainingseinsätze bei Force India.
Erste F1-Schritte bei Williams
Nach dem F2-Titel verschafften ihm seine Gönner 2019 schließlich ein Vollzeit-Cockpit beim Motorenkunden Williams neben Robert Kubica. Die erste Saison endete jedoch desaströs: Williams war nicht konkurrenzfähig, Russell holte null Punkte. Einziger Lichtblick: Gegen Veteran Robert Kubica blieb er im Qualifying ungeschlagen. Auch 2020 blieb Russell mit einem schwachen Williams erfolglos - verschenkte aber zwei Gelegenheiten unter Druck. Dann kam der Anruf von Mercedes: In Sakhir bekam Russell die große Chance als Kurzzeit-Ersatzmann für Lewis Hamilton.
Er holte Startplatz zwei und dominierte das Rennen, bis ihm Pech bei Boxenstopp und ein Reifenschaden um einen fast sicheren Sieg brachten. Damit schien für Russell aber der Knoten geplatzt. 2021 zeigte er sich im Qualifying so stark wie nie- Beim Abbruch-Rennen von Spa fuhr er mit dem unterlegenen Williams sensationell auf den zweiten Startplatz. Mercedes belohnte drei Jahre Fortschritt schließlich mit der großen Beförderung ins Hauptteam neben Lewis Hamilton für 2022.

George Russell wird zum Mercedes-Kronprinzen
Dort erzielte der Brite neben zahlreichen Podiumsplätzen auch seinen ersten Formel-1-Sieg in Brasilien. Etwas, was Russell im Jahr 2023 nicht gelang. Mit dem schwachen W14 und fehlendem Selbstvertrauen holte er lediglich zwei dritte Plätze und Rang acht in der Fahrerwertung. Hinzu kamen selbstverschuldete Fehler, die ihm wichtige Punkte im teaminternen WM-Kampf mit Lewis Hamilton kosteten.
2024 hatte Russell aus seinen Fehlern gelernt. Der Brite fuhr deutlich konstanter und konnte so auch seinen Teamkollegen im teaminternen Vergleich schlagen. Insgesamt holte Russell in der Saison zwei Siege - in Las Vegas und in Österreich. In Belgien fuhr er ebenfalls als Erster über die Ziellinie, wurde aber im Anschluss wegen zu geringem Gewichts disqualifiziert.
George Russell übernimmt Teamleader-Rolle
Mit dem Abgang von Lewis Hamilton ist Russell seit 2025 Mercedes-Teamleader. An seiner Seite fährt aktuell der Rookie Kimi Antonelli.