Jacques Villeneuve: Der Paradiesvogel
Er färbt seine Haare grün, lila oder blau. Er trägt schlabbrige Hosen und weite Hemden. Er war lange Zeit der einzige aktive Formel 1 Weltmeister neben Michael Schumacher. Er ist schnell, fit, eigensinnig. Ein Paradiesvogel. Er sagt was er denkt und er fährt wie er will. Er ist einer der letzten Charakterköpfe der F1-Welt.
Jacques Villeneuve. Allein der klangvolle Name Villeneuve verpflichtet. Geerbt hat er ihn von seinem am 8. Mai 1982 tödlich verunglückten, Vater. Gilles Villeneuve errang seinerzeit sechs Grand Prix Siege für die traditionsreiche Scuderia-Ferrari und wurde für die Tifosi zur Legende.
Gemäß seines Nachnamens steig der Indycar-Champion aus den Staaten kommend spektakulär mit einer Pole Position bei seinem ersten Formel 1-Rennen in die Königsklasse des Motorsports ein. Beim anschließenden Rennen im Albert Park zu Melbourne reichte es zwar trotz seiner schnellsten Rennrunde nicht zum Sieg, aber immerhin zum zweiten Rang bei seinem Debüt!
Nach dem Vizeweltmeistertitel im ersten Jahr, folgte 1997 der Höhepunkt in der F1-Karriere des Franko-Kanadiers: Villeneuve wurde nach dem berühmt-berüchtigten Schumacher-Rammstoß von Jerez Formel 1 Weltmeister.
In den Folgejahren konnte der Champion erst aufgrund des Formtiefs bei Williams und danach aufgrund seines Wechsels in das strauchelnde British American Racing Team seines Managers und Freundes Craig Pollock keine Bäume mehr ausreißen. Ende 2003 wurde er von Teamchef David Richards entlassen, wonach Jacques sich ein Jahr Auszeit nahm. Er kehrte für drei Rennen bei Renault zurüclk und wechselte danach zum Schweizer Sauber Team. Dort blieb er BMW als zweiter Stammpilot für das erste Jahr als Werksteam erhalten.