Seit 2008 gastiert die Formel 1 in den Straßen von Valencia. Da Spanien mit Barcelona bereits einen Grand Prix hat, ist das Rennen in der Hafenstadt der Große Preis von Europa. Die Strecke verfügt als Stadtkurs über eine ganz besondere Charakteristik, ist aber mit keinem anderen Stadtkurs vergleichbar. Denn anderes als etwa in Monaco, wurde der Kurs für einen Formel-1-Einsatz gebaut und nicht nur umgestaltet.
Der Kurs in Valencia ist 5,419 km lang. Aus diesem Grund wird, bei einer Renndistanz von 308,883 Kilometern, die Strecke nur 57 Mal umrundet. Vergleichbar mit Monaco ist allerdings der Blick auf das Meer und die Jachten der Schönen und Reichen. Diese müssen ihre Boote aber bereits einige Zeit vor dem Rennen in die Bucht fahren, da ihnen sonst der Zugang durch einen Teil der Strecke verwehrt ist.
Dieser besondere Teil des Kurses ist die Zugbrücke, die einmalig im Kalender der Formel 1 ist. Nach einer schnellen Rechts-Linkskombination überqueren die Piloten das Meer und klagen an dieser Stelle oft über Probleme mit dem Heck des Wagens. Nach einem weiteren Rechtsknick befinden sich die Boliden auf einer der fünf Highspeed-Passagen des Kurses.
Speziell am Ende dieses langen Linksbogens bietet sich in Kurve 12 hinein eine gute Überholmöglichkeit. Zwar ist der Streckenverlauf in Valencia deutlich großzügiger ausgelegt als auf anderen Stadtkursen, dennoch bietet sich nur dort, oder in der Haarnadel, die Möglichkeit seinen Vordermann zu passieren.
Vorteilhaft ist allerdings, dass alle neuralgischen Punkten über großzügig bemessene Auslaufzonen verfügen, was einen hohen Sicherheitsstandard garantiert. Dennoch sind die Piloten – speziell nach dem Start – der Wand sehr nahe. Doch trotz dieser Enge in einigen Passagen, ist die Durchschnittsgeschwindigkeit ziemlich hoch. Es wird sogar ein Topspeed von 306 km/h erreicht.