Portrait:

Bereits mit neun jahren schnupperte der Venzolaner Pastor Maldonado das erste Mal Motorsportluft, als seine Karriere bei den Karts begann. Nacht acht Jahren folgte 2002 dann der Wechsel in die heimische Formel Ford 2000, kurz darauf der Sprung in die italienische Formel Renault. Dem französischen Hersteller und seinen Serien sollte er auch in den Folgejahren verbunden bleiben. Aber schon 2004 ereignete sich eines der bisherigen Highlights seiner Karriere: Maldonado durfte einige F1-Tests für das Minardi Team bestreiten. Gleichzeitig fuhr er in drei verschiedenen Renault-Rennserien. Im Jahr darauf wurde er in das Nachwuchsförderprogramm der Franzosen aufgenommen und wechselte in die World Series by Renault, die er 2006 als Dritter abschloss. Die Belohnung: der Aufstieg in die GP2.

Dort machte sich der schnelle Mann aus Venezuela bald einen Namen. Auch wenn in den ersten Jahren manchmal noch die Konstanz fehlte. Nach Platz elf und Platz fünf in seinen beiden ersten Jahren verlief die Saison 2009 wenig erfreulich. Neben Teamkollege Nico Hülkenberg bei ART sah der Mann aus Maracay zumeist unglücklich aus. Zwar belegte Maldonado den passablen sechsten Gesamtrang, Hülkenberg sicherte sich jedoch den Titel. Umso mehr mutet es wie die Ironie des Schicksals an, dass Maldonado ausgerechnet eben jenen Nico Hülkenberg für 2011 bei Williams ersetzte. Möglich wurde dies neben der sportlichen Fähigkeit Maldonados nicht zuletzt auch durch eine gewaltige Sponsorenmitgift und Finanzspritzen aus seiner Heimat Venezuela.

2011 fuhr er neben dem erfahrenen Teamkollegen Rubens Barrichello. In Belgien folgte der erste WM-Zähler. Obwohl Maldonado im teaminternen Vergleich gegen Barrichello den Kürzeren zog, entschied sich Williams für den Venezolaner, der 2012 an der Seite von Bruno Senna in der Formel 1 fuhr. Und es sollte eine unglaubliche Saison für Maldonado werden: In Barcelona feirte er sensationell den ersten Williams-Sieg seit 2004, in den restlichen 19 Saisonrennen punktete er allerdings nur vier Mal.

Kurz vor Beginn der Saison 2013 musste Maldonado den Tod seines langjährigen Mentors und Sponsors Hugo Chavez verkraften, doch es kam sogar noch schlimmer. Mit großer Hoffnung in die Saison gestartet, war schnell klar, dass der FW35 weit weg von den eigenen Erwartungen in den Niederungen des Feldes anzusiedeln war. Mehrmals scheiterte Maldonado knapp an den Punkten, bis ihm mit Rang zehn in Ungarn der erste und einzige Zähler des Jahres gelang. Hochfrustriert gab Maldonado noch während der Saison seinen Abschied von Williams zum Jahresende bekannt. Die Trennung verlief jedoch alles andere als sauber: Nach einem erschreckend schwachen Qualifying in Austin beschuldigte der Venezolaner sein Team, sein Auto absichtlich manipuliert zu haben. Eine Aktion, die auch außerhalb von Williams höhere Wellen schlug. Dank seiner üppigen Mitgift darf Maldonado auch nach dem Seuchenjahr 2013 für ein potentielles Top-Team ins Lenkrad greifen.

Der von vielen kritisch-beäugte Wechsel zu Lotus entpuppte sich für den Venezolaner als Horror-Szenario. Was mit großen Hoffnungen begann zerschlug sich schon während den Testfahren. Die Renault-Antriebseinheit 2014 bescherte Lotus katastrophale Testtage und einen Doppelausfall zum Saisonauftakt in Melbourne. Insgesamt schied der Mann aus Venezuela insgesamt sieben Mal aus, nur Sauber-Pilot Adrian Sutil musste in diesem Jahr öfters die Segel streichen. Die fast punktlose Saison wendete der 25-Jährige durch einen neunten Platz in Austin zwar noch ab, dennoch musste dem Team eine unterirdische Saison attestiert werden. Maldonado, der zwar unter der lahmenden Power-Unit von Lotus litt, macht seinem Namen als 'Crashtor' Maldonado alle Ehre. Letztlich blieb es bei den zwei Pünktchen und Rang 16 in der Fahrer-Wertung.

2015 begann für Maldonado noch schlechter als die Vorsaison. Fünf Ausfälle in den ersten sechs Rennen. Erst in Kanada gab es mit dem siebten Platz die ersten Punkte. Der Wechsel auf die Mercedes-Motoren machte sich daher zwar bemerkbar, doch die finanzielle Krise bei Lotus schwächte den Vorteil durch den Leistungsvorteil wieder ab. Der siebte Platz sollte dabei sein bestes Ergebnis bleiben, das er noch zwei weitere Male erreichen konnte. Mit drei weiteren Punkteplatzierungen brachte es der Lotus-Pilot auf 27 Zähler und Gesamtrang 14.