Der Nürburgring - Deutschlands bekannteste Rennstrecke in der Eifel. Seit dem Bau der modernen Grand-Prix-Strecke nutzt die Formel 1 die den inzwischen 5,1 Kilometer langen Kurs. Dieser wurde 2002 um rund 600 Meter verlängert, als die Mercedes Arena in die Streckenführung integriert wurde. Nach einer siebenjährigen Pause kehrte der Nürburgring 2020 mit dem Eifel GP zurück in den Formel-1-Kalender. Es wird zunächst ein einmaliges Rennen sein, das durch die Einschränkungen der Corona-Pandemie ermöglicht wurde. Im Kalender der Saison 2021 ist der Nürburgring nicht vorgesehen.
Eröffnet wurde die rund 28 Kilometer lange Prüfstrecke am 18. Juni 1927 mit dem Eifelrennen für Motorräder über den Gesamtkurs, der die Nord- und die Südschleife umfasste. Nur einen Tag später fand das erste Automobil-Rennen statt, das Rudolf Caracciola gewann. Nach dem schweren Feuerunfall Niki Laudas am 1. August 1976 zog sich die Formel 1 von der Nordschleife, die Jackie Stewart einst auf den Namen 'Grüne Hölle' taufte, zurück.
Im Jahr 1984 wurde die heutige Grand-Prix-Strecke gebaut. Sie liegt innerhalb der Südschleife, die im Gegensatz zur Nordschleife nicht mehr existiert. Zu jener Zeit fand der Große Preis von Deutschland auf dem Hockenheimring statt. Deswegen lautete die offizielle Bezeichnung für das Formel-1-Rennen auf dem Nürburgring von 1995 bis 2006 'Großer Preis von Europa'. Ausnahmen waren die Jahre 1997 und 1998 als der 'Große Preis von Luxemburg' ausgetragen wurde. Zwischen 2009 und 2013 wechselten sich der Hockenheimring und der Nürburgring mit der Ausrichtung des Deutschland GP ab.
Bekannt ist der Nürburgring außerdem für seine Wetterkapriolen, die die Region immer wieder aufsuchen. Unvergessen ist der Große Preis von Europa 2007, der wohl als eines der spektakulärsten Rennen in die Formel-1-Geschichte eingegangen ist. Sturzfluten, Rennabbruch und massenhaft Ausfälle. Ein Gewinner dieses Wetter-Chaos war Formel-1-Rookie Markus Winkelhock, der bereits in der Einführungsrunde in die Box abbog und auf Regenreifen wechselte. Mit seinem unterlegenen Spyker übernahm er daraufhin die Führung. Kurz danach wurde das Rennen unterbrochen. Nach dem Restart konnte Winkelhock die Führung nicht verteidigen. Das Ziel erreichte der Deutsche nach einem Defekt aber nicht. Der Rennsieg ging an Fernando Alonso.
Im Zuge des Projekts 'Nürburgring 2009' wurde ab 2007 in rund zweijähriger Bauzeit ein großes Freizeitzentrum mit Einkaufszentrum, Achterbahn, Kneipenviertel, mehreren Hotels und Feriendorf in unmittelbarer Nähe der Rennstrecke errichtet. Wegen fehlender Besucher musste die Nürburgring GmbH am 2. November 2012 jedoch ein Insolvenzverfahren eröffnet werden. Die Eigentumsverhältnisse änderten sich danach mehrfach. Heute hält die NR Holding AG die Mehrheitsanteile an der Strecke.