Für Barcelona hat Mercedes GP den ersten großen Schritt in Richtung Spitze der Formel 1 anvisiert. So wird der voll ausgebaute F-Kanal zwar erst in Istanbul bereit sein, doch in Spanien wird sich an der Gewichtsverteilung einiges geändert haben, denn es soll mehr Gewicht in Richtung Heck verlagert werden, um das Untersteuern zu verringern. Das wird erreicht, indem die Vorderachse nach vorne verschoben und der Radstand damit verlängert wird. Dadurch wird auch der vordere Flügel nach vorne wandern und die Nase länger werden, was insgesamt die Aerodynamik stark verändert. Also wird auch an Aerodynamik gearbeitet und die Hinterachse soll ebenfalls modifiziert werden.
In Istanbul und Silverstone sollen dann noch zwei große Stufen folgen, wobei aber auch die Konkurrenz nicht still herumsitzen wird. Deswegen war Mercedes-Sportchef Norbert Haug am Samstag in China auch vorsichtig, was die möglichen Schritte mit dem Barcelona-Update betrifft. "Ich könnte leicht sagen, wir sind hier weniger als vier Zehntel hinter der Pole und wenn wir bis Barcelona vier Zehntel finden, stehen wir dann auf Pole. Aber ich kann nur beurteilen, was wir machen. Sicher können wir uns weiter verbessern, wenn wir aber vier Zehntel gewinnen und die Konkurrenz sechs, dann ist man weiter zurück als vorher", sagte Haug.
Red Bulls Hinterhand
Immerhin freute er sich darüber, dass die Lücke zur Spitze mittlerweile kleiner geworden ist als beim ersten Rennen, aber auch das wollte er noch nicht überbewerten. "Manchmal bekommt man alles richtig hin und man ist näher dran. Ich weiß aber nicht, ob Red Bull, die in vier Rennen vier Mal auf Pole waren, alles aus dem Auto geholt haben. Ich hoffe, sie haben das. Wenn sie aber noch eine Sekunde in der Hinterhand haben, sieht es anders aus. Bei uns hat Nico alles rausgeholt, was möglich war", erklärte Haug. Es werde konzentriert an den nächsten Schritten gearbeitet, betonte er, zufrieden sei man erst, wenn regelmäßig um Pole Positions und Siege mitgefahren wird.
"Wird das schon in Barcelona passieren? Ich habe meine Zweifel, denn es wäre sensationell, wenn man in vier Rennen die Lücke schließt. Heute war ein guter Schritt, hoffentlich kommen noch weitere", sagte er. Mit der Basis des Autos und den Fahrern war Haug zufrieden und im Unternehmen werde sehr hart daran gearbeitet, den MGP W01 noch zu verbessern. Schritt für Schritt soll es nach vorne gehen. "Wir sind gut vorbereitet, aber ich mag keine Vorhersagen. Ich will Ergebnisse auf der Strecke sehen und sie danach erklären. Das ist viel besser, als zu sagen, dieses und jenes wird im nächsten Rennen passieren. Das weiß niemand."
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