Das Königreich Jordanien liegt zwischen Israel, Syrien, dem Irak und Saudi Arabien. Mit einer Fläche von 97740 km² ist es etwas größer als Österreich, besitzt allerdings mit 5,7 Millionen nur rund 60 Prozent der Einwohner des Alpenstaats. Amtssprachen sind Arabisch und Englisch, die Währung sind Jordan-Dinare.
Seit 2008 gastiert die Rallye-Weltmeisterschaft wieder in einem arabischen Land. Das Rallyezentrum liegt etwa 50 km entfernt von der Hauptstadt Amman. Zum Debüt waren 40 Prozent des Kurses neu, wobei teilweise sogar extra für die Veranstaltung Straßen angelegt wurden. Insgesamt besteht die Rallye aus 11 Etappen, die jeweils zweimal ausgetragen werden. Mit einer Länge von 359 km aller Wertungsprüfungen gehört die Rallye tendenziell zu den kompakteren, die Gesamtdistanz inklusive Überführungsetappen beträgt 983 km.
Sollten die Teams zwischendurch die Zeit finden, können sie sich über eine schöne Aussicht freuen, denn der Servicepark ermöglicht einen Blick über das Tote Meer. Interessant ist allerdings, dass die Entscheidung über den Sieg bereits am Samstag ausgefahren wird, da dies vom islamischen Wochenende erfordert wird.
Eine weitere Besonderheit besteht darin, dass die Mehrheit der Wertungsprüfungen unterhalb des Meeresspiegels liegt. Während der Rallye werden die Piloten auf mehr als 400m unter diesen hinabgeführt und nähren sich damit dem tiefsten frei zugänglichen Punkt der Welt. Dieser liegt bei etwa 420m unter dem Meeresspiegel, ebenfalls am Rande des Toten Meeres. Die geringe Höhenlage wird im Gegensatz zu den letzten Rallyes für einen Leistungsgewinn bei den Motoren sorgen.
Die Etappen selbst werden auf Schotterpisten ausgetragen und führen durch eine wüstenartige Landschaft. Demzufolge erwarten die Fahrer sandige Wertungsprüfungen, mit einer extrem harten, fast schon betonartigen Oberfläche. Der Kurs ist generell einer der flachsten im Kalender und fällt durch seine weiten Kurven auf, die eine hohe Geschwindigkeit ermöglichen sollten. Die an vielen Stellen weitläufige Streckenführung könnte die Fahrer animieren eher ans Limit zu gehen, da so anscheinend viel Platz für Fehler bleibt. Doch Steine am Wegesrand und der Umstand, dass die Fahrzeuge abseits der Ideallinie stark an Grip verlieren, dürften die Piloten dazu animieren, auf der Ideallinie zu bleiben.