Der neue Super-Seb
Im Jahr 2007 gewann Sebastien Ogier den französischen Peugeot 206 Cup. 2008 startete er in der JWRC, wo er nicht nur seine Debütrallye gewann, sondern als erster JWRC-Pilot aller Zeiten auch einen WRC-Punkt erringen konnte. Am Ende der Saison stand der Titelgewinn und der Wechsel ins Citroen Junior Team, wo er bei seinem Debüt im Rahmen der Rallye Wales noch 2008 seine erste Wertungsprüfung gewann. 2009 absolvierte Ogier dann seine erste komplette WRC-Saison und steigerte sich nach schwierigem Start in der zweiten Saisonhälfte deutlich. Am Ende standen Rang acht und 24 Punkte zu Buche.
Doch der Vormarsch des Nachwuchs-Stars ging weiter. An der Seite seines Teamkollegen Kimi Räikkönen - seinerseits immerhin Formel-1-Weltmeister - schlug sich Ogier 2010 brillant. Mit zwei Siegen, Rang vier der Gesamtwertung und damit sechs Plätze und sagenhafte 142 Punkte vor dem Finnen, beendete er die Saison.
Seine Leistungen überzeugten auch das Citroen-Werksteam, das Dani Sordo für die Saison 2011 durch den jungen Franzosen ersetzte. Dort kämpfte er an der Seite von Sebastien Loeb und gewann wie Loeb fünf Rallyes. Am Ende reichte es aber nur für den dritten Platz in der Gesamtwertung, da neben diesen Ausreißern nach oben auch einige Patzer passierten. Bereits während dieser Saison begann es teamintern zu köcheln, denn Ogier wollte sich nicht mit dem Nummer-Zwei-Status hinter Loeb abfinden. Ende 2011 folgte die Trennung von Citroen.
Die Unterschrift auf dem nächsten Werksvertrag bei Volkswagen war aber bereits getrocknet. 2012 half Ogier bei der Vorbereitung des Comebacks der Wolfsburger und startete im Skoda Fabia S2000 in der WRC2. 2013 folgte die erste Saison mit dem Polo R WRC in der WRC - an Superlativen kaum zu überbieten. Bereits die zweite Rallye in Schweden entschied Ogier für sich - als zweiter nicht-Skandinavier. Acht weitere Siege und der überlegene Gewinn des WM-Titels sollten folgen.
Die Aufgabe für 2014 war klar: Titelverteidigung. Es entwickelte sich ein enges Duell zwischen Ogier und Teamkollege Jari-Matti Latvala. Sonst die Konstanz in Person, zeigte Ogier in dieser Saison einige Schwächen und große Fehler. Am Ende holte der Franzose dennoch den Titel. Mit acht Siegen und 49 Punkten Vorsprung wurde Ogier erneut Weltmeister.
Titel Nummer drei brachte Ogier bereits bei der Rallye Australien und damit bei noch drei ausstehenden Events unter Dach und Fach. Acht Siege und zwei weitere Podestplätze sind die Eckpunkte einer überragenden Saison 2015. Allerdings behielt Ogier keine ganz weiße Weste, denn auf der Power Stage der Rallye Spanien leistete er sich einen seltenen Fehler und warf einen sicher geglaubten Sieg weg.
2016 wurde er trotz einer sieglosen Serie von sechs Monaten bei der Rallye Spanien vorzeitig zum vierten Mal Weltmeister und zog damit in der ewigen Bestenliste mit Tommi Mäkinen und Juha Kankkunen gleich. Mit dem plötzlichen Ausstieg von VW aus der WRC konfrontiert, orientierte sich der Franzose neu und startete 2017 im Ford Fiesta WRC von M-Sport. Die Zusammenarbeit erwies sich sofort als erfolgreich: Ogier wurde zum fünften Mal Weltmeister und M-Sport feierte den Titel bei den Herstellern.
2018 folgte Titel Nummer sechs für Ogier. 2019 kehrte er zu seinen Wurzeln zurück und startete für Citroen. Seine Titelserie konnte er nicht fortsetzen und musste mit Rang drei in der Fahrerwertung Vorlieb nehmen. Für 2020 wechselte Ogier zu Toyota und holte im Toyota Yaris WRC Titel Nummer sieben. 2021 soll seine letzte Saison in der WRC werden.