Sébastien Loeb
Mit neun Titeln führt Sébastien Loeb nun endgültig die Geschichtsbücher der WRC an. Bereits 2009 ließ er mit seinem fünften Titel Juha Kankkunen und Tommi Mäkinen in der ewigen Weltmeistertabelle hinter sich.
Loeb, der als abgeklärt, zielstrebig und sehr schnell gilt, begann seine Rallye-Karriere im Jahr 1998, als er in der Citroen Saxo Trophy zwei Siege feierte. Im folgenden Jahr kürte er sich bereits zum Meister, bevor er unter der Führung des früheren Rallye-Piloten Guy Fréquelin 2000 die französische Meisterschaft und 2001 die FIA Super 1600 mit Citroen gewann. Gleichzeitig bestritt er bereits seine ersten WRC-Einsätze.
Nur ein Jahr später stand Loeb dann auch in der WRC ganz oben: Der Citroen-Pilot siegte bei der Deutschland Rallye und entwickelte sich in den folgenden Jahren zu einem immer kompletteren Fahrer, der nicht nur auf Asphalt, sondern auch auf Schotter und im Schnee schnell war. Im Jahr 2003 kämpfte Loeb gegen Petter Solberg um den Titel und während er diesen noch knapp verfehlte, wurde er 2004 mit sechs Siegen erstmals Weltmeister. Diese Quote verbesserte er 2005, als er sagenhafte zehn Läufe für sich entschied und das Geschehen fast nach Belieben dominierte.
Wegen des vorläufigen Rückzugs Citroens aus der Rallye-WM startete Loeb 2006 für das Privatteam Kronos. Acht Siege und vier zweite Plätze untermauerten dabei erneut seine Vormachtstellung. Obwohl er verletzungsbedingt bei den letzten vier Rallyes nicht antreten konnte, reichte es erneut zum Titel.
2007 kehrte Loeb mit dem Citroen Werksteam ins Geschehen zurück und gewann im neuen C4 mit acht Siegen erneut den Titel. 2008 konnte er mit elf weiteren Siegen bereits seinen fünften Titel in Folge verbuchen, bevor er 2009 nach grandiosem Saisonstart und schwacher Saisonmitte im Schlussspurt eisern die Nerven behielt und mit einem Punkt Vorsprung auch seinen sechsten Titel in Folge erringen konnte.
Auch in der Saison 2010 gab es kein Vorbeikommen am Champion. Mit erneut acht Siegen konnte er seinen siebten Weltmeistertitel einfahren, und das mit einem Vorsprung von nahezu 100 Punkten auf den Zweitplatzierten Jari-Matti Latvala.
2011 bekam der Franzose Konkurrenz im eigenen Lager. Denn Sebastien Ogier gewann wie der Champion fünf Rallyes und sicherte sich vor allem den wichtigen Sieg in Deutschland. Dort war Loeb seit der Aufnahme der Rallye in den WRC-Kalender, 2002, nicht mehr bezwungen worden. Doch wie auch die sieben Jahre zuvor, sicherte sich der Citroen-Pilot am Ende die Krone.
2012 folgte der neunte und letzte Titel in der WRC. Im Herbst gab der Rekordchampion seinen schrittweisen Rücktritt bekannt. 2013 bestritt er nur noch vier Rallyes: Monte Carlo, Schweden, Argentinien und Frankreich. Sein Heimevent und letzter Auftritt endete mit einem Crash.
Das brachte sein Denkmal jedoch nicht zum Wackeln. Zahlen wie 79 Siege bei insgesamt 23 verschiedenen Veranstaltungen, mehr als 900 Bestzeiten in Wertungsprüfungen oder 1719 Punkte sprechen für sich. Sébastien Loeb ist nicht weniger als die Referenz im heutigen WRC-Sport. Seine großartige Karriere endete am 6. Oktober 2013 - vorläufig, wie sich Ende 2014 herausstellen sollte. Denn zum 60. Jubiläum des Citroen DS ließ es sich der Rekordchampion nicht nehmen, bei der Rallye Monte Carlo 2015 ein Comeback zu geben. 2016 debütierte Loeb bei der Rallye Dakar. 2018 bestritt er neben der Dakar und der Rallycross-Weltmeisterschaft auch drei Events in der Rallye-Weltmeisterschaft und feierte bei der Rallye Spanien einen Sieg. 2019 und 2020 geht er für Hyundai bei ausgewählten Events in der WRC an den Start.