1.043 Tage musste Marc Marquez auf einen MotoGP-Sieg warten. Nun gelang ihm die große Rückkehr an die Spitze der Königsklasse. Wir zeigen, wie die MotoGP-Welt zum Zeitpunkt des zuvor letzten Rennsieges des achtfachen Champions aussah.
Am 24. Oktober 2021 feierte Marquez seinen (vor-)letzten MotoGP-Sieg. Der Sieg beim Rennen der Königsklasse in Misano blieb, wie damals niemand ahnen konnte, sein bisher letzter Erfolg auf der Honda. Doch nicht nur bei Marquez und Honda hat sich seit diesem Tag viel verändert.
Am selben Tag krönte sich Yamaha-Star Fabio Quartararo zum ersten und bislang einzigen Mal zum MotoGP-Weltmeister. Nachdem der ärgste Titelkonkurrent Francesco Bagnaia im Rennen zu Sturz kam, genügte dem Franzosen ein vierter Platz, um den Titelgewinn zu fixieren. Quartararo bescherte Yamaha damit auch den ersten WM-Titel seit 2015.
Apropos Francesco Bagnaia. Der Italiener stand damals noch am Anfang seiner Erfolgsgeschichte mit Ducati, fuhr 2021 seine erste Saison im Ducati-Werksteam. Im Endspurt der Saison schaffte er den endgültigen Durchbruch an die Spitze, er gewann vier der letzten sechs Saisonrennen. Zum Zeitpunkt des letzten Marquez-Sieges hatte er aber erst zwei Siege auf seinem Konto, die er wenige Wochen zuvor in Aragon und Misano errungen hatte.
2021 hatte die MotoGP auch noch einen sechsten Hersteller in ihren Reihen. Suzuki war nach der höchst erfolgreichen 2020er-Saison sogar noch amtierender Fahrer- und Teamweltmeister.
Das Jahr 2021 stellte zudem die Abschiedstournee der MotoGP-Legende Valentino Rossi dar. Sieben WM-Titel hatte der damals 42-Jährige allein in der Königsklasse errungen. Sportlicher Erfolg blieb ihm in der einjährigen Zusammenarbeit mit dem Petronas Yamaha Team allerdings verwehrt. Mit wenigen Top-10-Ergebnissen verabschiedete sich der 'Doctor' in den MotoGP-Ruhestand.
Ein Routinier beendete seine Karriere, ein anderer wagte 2021 das MotoGP-Comeback. Andrea Dovizioso kehrte mit Petronas Yamaha auf die Bühne der Motorrad-WM zurück, nachdem er nach seinem Ducati-Abschied nach der Saison 2020 eigentlich keinen Vertrag für die Königsklasse inne hatte. Die Petronas-Mannschaft war auf der Suche nach einem Nachfolger für Franco Morbidelli, der ins Werksteam befördert wurde. 'Dovi' sprang ein und absolvierte die letzten fünf Rennen des Jahres.
Im Herbst 2021 feierte zudem Maverick Vinales sein Debüt für Aprilia. Erst im August des selben Jahres hatte er sich nach einem Streit von Yamaha getrennt, die MotoGP-Karriere des ehemaligen Moto3-Weltmeisters hing am seidenen Faden. Aprilia nahm Vinales auf, ab dem MotoGP-Rennen in Aragon fuhr er für die Italiener. In Misano erfolgte damals erst sein zweiter MotoGP-Einsatz für Aprilia.
Während der Saison 2021 ließen zudem gleich mehrere Rookies ihren Stern am MotoGP-Himmel erleuchten. Einer von ihnen war Enea Bastianini. Der damalige Avintia-Ducati-Pilot sicherte sich beim ersten Misano-Rennen das erste Podest, bei Marquez' letztem Sieg stand er zum zweiten Mal auf dem Podium.
Der nächste Superrookie der Saison 2021 war Jorge Martin. Bereits im zweiten Grand Prix fuhr er mit der Pramac Ducati auf die Pole Position und das Podium. In Österreich feierte der Spanier seinen Premierensieg in der Königsklasse. Den Emilia-Romagna-GP verpatzte er jedoch mit einem Sturz.
Neu im MotoGP-Geschäft war auch VR46 mit Luca Marini. Die Rossi-Mannschaft wagte 2021 in einer Kooperation mit dem Esponsorama-Team den Aufstieg in die Königsklasse. In Misano gelang der erste große Erfolg, Marini sicherte sich im Qualifying zum Emilia-Romagna-GP als Dritter einen Startplatz in der ersten Reihe. Im Rennen selbst reichte es dann immerhin zu Platz neun, dem zweitbesten Resultat der Debütsaison.
Nun noch ein Blick auf die MotoGP-Stars von heute: Pedro Acosta fuhr 2021 seine erste Saison in der Motorrad-Weltmeisterschaft. Als amtierender Champion des Red Bull Rookies Cups unterstrich er seinen Status als Supertalent und holte 2021 aus dem Stand den WM-Titel in der Moto3-Klasse. Zum Zeitpunkt des letzten Marquez-Sieges in Misano stand Acosta mit gerade einmal 17 Jahren jedoch noch gänzlich ohne WM-Titel dar. Den Ersten fixierte er erst zwei Wochen später in Portimao.
Ein weiterer heutiger MotoGP-Star fuhr in der Saison 2021 um den Moto2-Titel. Raul Fernandez duellierte sich im KTM-Ajo-Team bis zum letzten Rennen mit Teamkollege Remy Gardner. Der Titel blieb für Fernandez allerdings aus - auch, weil Fernandez im Emilia-Romagna-GP in Führung liegend stürzte und es damit verpatzte, wichtige Punkte auf den schwachen Gardner (P7) gutzumachen. So stieg er am Jahresende als WM-Zweiter in die MotoGP auf.
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