DNF - Hector Barbera: Hoch, höher, Hector Barbera. Der Spanier flog in hohem Bogen aus dem Sattel seiner Aspar-Ducati und das auch gleich noch in der ersten Runde. Er blieb zunächst etwas benommen liegen, humpelte dann aber dennoch weg.
DNF - Marco Simoncelli: Zweiter Rennsturz in Folge. Keine Frage, Marco Simoncelli ist nahe dran an seinem ersten MotoGP-Podium, denn den Speed dazu hat er. Aber im Moment stürzt er einfach zu viel. Viel gestürzt ist er auch schon in seiner Zeit in der 250ccm-Klasse und genau das muss er in den Griff bekommen. Da ist es für ihn auch nur ein ganz schwacher Trost, dass in diesem Rennen neben ihm noch drei weitere Fahrer zu Boden mussten.
DNF - Karel Abraham: Obwohl der junge Mann aus der Tschechischen Republik in den Trainings in Portugal eine ausgezeichnete Leistung ablieferte, kam er im Rennen selbst nicht weit. Sturz in Runde zwei und ordentlich Lehrgeld bezahlt.
DNF - Ben Spies: Wieder keine Ankunft für Ben Spies in Portugal. Im letzten Jahr fiel er in der Besichtigungsrunde hin, dieses Jahr im Rennen. Doch der US-Amerikaner konnte nicht viel dafür. In der Startaufstellung wurde an seiner Yamaha ein Teil vergessen zu demontieren, welches bedrohlich nahe am Bremshebel lag. Spies musste an seinem Motorrad herumfummeln, um dies zu entfernen und verlor damit die Konzentration. Kein Armutszeugnis für den Werkspiloten.
13. Alvaro Bautista: Reinweg vom Resultat her natürlich kein Grund zum Jubeln, aber darum ging es Alvaro Bautista auch gar nicht. Der Spanier biss die Zähne zusammen und saß nur sechs Wochen nach seinem Oberschenkelbruch von Katar wieder im Sattel. Und erreichte sein selbst gestecktes Ziel, denn er konnte das Rennen beenden. Wäre in der zweiten Runde nicht Karel Abraham vor ihm gestürzt, hätte Bautista vielleicht sogar noch mit Elias und Capirossi kämpfen können.
12. Loris Capirossi: Vielleicht sollte der Italiener seine Ziele revidieren. Vor der Saison sprach er noch davon, dass er seinen 100 GP-Podestplatz holen will und noch lange nicht ans Aufhören denkt. Aber im Moment wäre ihm eben besser geholfen, wenn er doch ein paar Gedanken daran verschwenden würde, ehe es peinlich wird. Capirossi ist nicht in Form und fährt auch auf der Ducati, von der er sich so viel erhofft hatte, hinterher.
11. Toni Elias: Wenigstens nicht Letzter. Aber der große Sprung nach vorn ist dem Spanier noch immer nicht geglückt. Selbst in Estoril, seiner Vorzeige-Rennstrecke, wo er 2006 Valentino Rossi um 0,002 Sekunden schlagen und seinen bislang einzigen MotoGP-Sieg einfahren konnte, brachte ihm keine bahnbrechenden Resultate. Er fightete allerdings das gesamte Rennen über mit Loris Capirossi und setzte sich stark durch.
10. Randy de Puniet: Zehnte Ränge sind Weißgott nicht das, was Randy de Puniet zum Jubeln bringt. Aber in Portugal muss man auch in Betracht ziehen, dass der Franzose unter starken Knieschmerzen litt. Den Test am Montag ließ er gleich aus. Er hoff nun, dass seine Ärzte die Probleme bis Le Mans in den Griff bekommen.
9. Nicky Hayden: Wieder ein enttäuschendes Resultat vom US-Amerikaner. Einmal mehr hat sich gezeigt, dass er eben doch Probleme hat, wenn ein Rennen unter normalen Bedingungen stattfindet. Es fehlt an Biss, denn Teamkollege Rossi kam immerhin fast 40 Sekunden vor ihm ins Ziel.
8. Cal Crutchlow: Wieder eine starke Leistung vom britischen Rookie. Estoril war eine weitere Strecke, die der Tech 3 Yamaha-Fahrer zuvor noch nie gesehen hatte. Und dennoch klassierte er sich auch im Trockenen in den Top Ten. Er rang Nicky Hayden nieder und hätte fast Aoyama geschlagen. Das gibt Mut für die Pisten im MotoGP-Kalender, die er aus seiner Superbike-Zeit kennt.
7. Hiroshi Aoyama: Tolle Steigerung vom Japaner. Mit der Vorjahres-Honda holte er sich als Siebter wieder ein solides Resultat, was ihm auch den vorläufigen siebten Gesamtrang der Weltmeisterschafts-Wertung einbrachte.
6. Colin Edwards: Bester Privatfahrer. Mehr ist laut seiner Aussage in einem normalen Rennen nicht drin. Alle vier "Aliens" lagen am Ende vor ihm, hinzu kam noch Honda-Werksfahrer Dovizioso. Aber die Satelliten-Fahnen hielt Edwards eben hoch und er ließ mit Nicky Hayden auch einen hochkarätigen Werks-Fahrer hinter sich.
5. Valentino Rossi: Zum zweiten Mal Fünfter in folge, darüber freut sich ein Valentino Rossi normalerweise nicht. Und geärgert, dass ihn Dovizioso auf den letzten Metern noch kassierte, hat er sich ganz gewiss. Aber Fünfter ist in seinem dritten Rennen für Ducati auch kein schlechtes Ergebnis. Trotzdem fährt ein neunfacher Weltmeister nicht in der MotoGP, um Fünfter zu werden. Die Köpfe von Rossi und seinem Chefmechaniker Jeremy Burgess rauchen weiter, sie wollen zurück auf das Podest.
4. Andrea Dovizioso: In Anbetracht dessen, dass seine Teamkollegen Pedrosa und Stoner beide auf dem Podest standen, kann Andrea Dovizioso mit Rang vier aus Portugal nicht zufrieden sein. Auch nicht damit, dass er über 16,5 Sekunden auf Sieger Pedrosa verlor. Aber dass er in einem spektakulären Schlussspurt Valentino Rossi um 0,025 Sekunden besiegen konnte dürfte ihm Auftrieb geben.
3. Casey Stoner: Solide Leistung vom Australier. Ein dritter Rang ist für den Honda-Piloten zwar kein übermäßig gutes Ergebnis, aber die Ränge zwei und drei zählen in Portugal eh zu seinen besten Leistungen. Daher sammelte er als Dritter auch ordentlich Punkte. Gewonnen hat er in Estoril erst ein Mal: 2005 in der Klasse bis 250ccm. Stoner fuhr ein einsames Rennen, wenngleich er sich in der ersten Hälfte mühte, wieder zur Spitze aufzuschließen. Hinzu kamen Rückenprobleme. Stoner war bei einem Sturz in Barcelona 2003 mit dem Rücken gegen einen Strohballen geschlagen, was sich jetzt bemerkbar machte. Der Australier fuhr eine halbe Runde lang fast aufrecht, dachte sogar daran, aufzugeben. Der Kontakt zur Spitze war damit endgültig weg.
2. Jorge Lorenzo: Irgendwie wirkt der Yamaha-Mann schon seit dem letzten Saisondrittel 2010 verbittert. Auf Pressekonferenzen spricht er nur noch das Nötigste, ein Lächeln kommt kaum noch über die Lippen. Und so konnte man ihm am Sonntag auch nicht gerade glauben, dass er sich über den zweiten Platz freue - schließlich stand er zum ersten Mal seit er in der MotoGP-Klasse fährt in Estoril nicht ganz oben auf dem Podest.
1. Dani Pedrosa: Souverän und Aufbauend. Von einer Operation kommend, mit schmerzhaften Problemen in den ersten beiden Saisonrennen und dann gleich ganz oben auf das Podest. Und vor allem so abgebrüht wie selten. Er sah, dass er nicht wirklich schneller als Lorenzo konnte und verzichtete auf seine sonstige Taktik nach vorn abzuhauen. Erst in den letzten Runden ging er am Weltmeister vorbei und setzte sich gleich ein paar Meter ab. Perfekt taktiert und gewaltig etwas fürs Ego getan.
Das dritte Wochenende der Saison ist in Estoril/Portugal über die Bühne gegangen. Dani Pedrosa zeigte dort seine Klasse und gewann das Rennen. Motorsport-Magazin.com blickt in der Bild-Analyse auf die Leistung aller MotoGP-Piloten zurück.
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