Valentino Rossi hat für Mugello auch 2019 ein besonderes Helmdesign einfallen lassen. Klassisch in den italienischen Nationalfarben gehalten und mit bunten Elementen an den Seiten präsentiert sich sein Kopfschutz. Wir haben für euch auch alle Designs der vergangenen Jahre gesammelt.
2001 nahm alles seinen Anfang: In seinem zweiten Jahr in der höchsten Kategorie der Motorrad-WM (damals noch die 500ccm-Klasse) trat er in Mugello nicht nur mit einem besonderen Helm an, sondern ließ auch sein Motorrad in Spezialdesign auftreten. Das Motto damals: Hawaii. Es sollte ihm noch kein Glück bringen, denn Rossi schied in der vorletzten Runde des Rennens aus. In der WM-Endabrechnung triumphierte er am Ende des Jahres dennoch zum ersten Mal in der Königsklasse.
2002 bedankte sich Valentino Rossi mit dieser Sonderlackierung bei seinem Vater. Das Design ist bis heute als "Graziano Tribute" bekannt und war an die Helmfarben seines Vaters angelehnt. Graziano Rossi fuhr einst selbst in der Motorrad-WM und gewann 1979 - wenige Monate nach der Geburt von Sohn Valentino - drei Rennen der 250ccm-Klasse. Der Helm brachte Rossi Glück und er holte seinen ersten Mugello-Erfolg in der Königsklasse, nachdem er das Rennen bereits in der 125ccm- und 250ccm-Klasse gewonnen hatte. In der WM holte Rossi seinen zweiten Gesamtsieg in der höchsten Kategorie.
2003 regierte zum ersten Mal König Fußball auf Valentino Rossis Helm. Im Azurblau der italienischen Nationalmannschaft trug Rossi seine 46 quasi als Rückennummer auf dem Hinterkopf und darüber vier Sterne für die vier WM-Titel, die er zu diesem Zeitpunkt bereits geholt hatte. Im italienischen Duell um den Sieg ließ er Loris Capirossi und Max Biaggi in Mugello alt aussehen und beide sahen die große 46 auf Rossis Helmrückseite in den letzten elf Runden nur noch aus der Verfolgerposition. Auch in der WM kam niemand an ihn heran und er holte den dritten Titel in Folge.
2004 machte sich Valentino Rossi zum ersten Mal mit seinem Helmdesign über seine Kritiker lustig. Im Winter war er zu Yamaha gewechselt und hatte dort sein erstes Rennen gewonnen. Danach reichte es in Jerez und Le Mans aber nur zu zwei vierten Plätzen und so ließ sich Rossi für Mugello einen Helm in Holzoptik samt Medaille mit einer römischen Vier drauf anfertigen. Denn die 'Holzmedaille' ist in Italien das umgangssprachliche Pendant zur 'Blechmedaille' (für den Viertplatzierten) im deutschsprachigen Raum. Im Rennen zeigte es Rossi seinen Kritikern und gewann zum dritten Mal in Folge in Mugello. Am Ende der Saison wurde er auf Yamaha schließlich auch Weltmeister.
2005 polierte Valentino Rossi sein Image als 'The Doctor' mit seinem Helmdesign auf. Diesen Spitznamen hatte er zwar schon lange in Verwendung, doch erst kurz zuvor hatte ihm die Universität von Urbino tatsächlich einen Ehrendoktortitel verliehen. Diese Auszeichnung würdigte Rossi in Mugello mit einer legendären Helmlackierung. Im Rennen am Sonntag holte er seinen vierten Sieg in Folge, wenige Monate später war er auch erneut Weltmeister.
2006 tauchte Valentino Rossi in die Comicwelt ab. Milo Manara gehört zu den bekanntesten Comiczeichnern Italiens und durfte sich in Mugello auf Rossis Helm verewigen. Neben Enzo Ferrari und Steve McQueen durfte auch eine nackte Comic-Dame nicht auf dem Design fehlen. Rossi holte damit in Mugello seinen fünften Sieg in Folge, musste in der WM aber letztlich zum ersten Mal seit 2000 einem Gegner den Vorrang geben: Nicky Hayden.
Nach dem verlorenen Titel 2006 war Rossis Saisonstart 2007 erneut durchwachsen. In Mugello bedankte er sich mit einem großen Herz auf weißem Helm bei den Fans, die ihm dennoch eisern die Treue hielten. Das Herz war aber auch als Seitenhieb auf die italienische Presse gedacht, die Rossi vorwarf nicht mehr mit genügend Herzblut bei der Sache zu sein und mit einem Wechsel in die Formel 1 zu liebäugeln. Groß war daher die Genugtuung, als Valentino in Mugello zum sechsten Mal in Folge gewinnen konnte. Der WM-Titel ging wenige Monate später dennoch an Casey Stoner.
2008 sorgte Valentino Rossi in Mugello mit einem Helmdesign für Aufsehen, das bis heute Fans begeistert. Zu sehen war damals eine Fotografie von Rossis Gesicht mit offenem Mund. Das sollte den Fans eine Vorstellung davon geben, welches Gefühl die Fahrer haben, wenn sie die scharfe erste Kurve in Mugello mit einer Geschwindigkeit von damals knapp über 330 km/h anbremsen. Das Gesicht wurde auf dem Podium erneut zum Siegergesicht, denn Rossi holte seinen siebenten Mugello-Sieg in Folge. Am Ende eroberte Rossi auch den Titel nach zwei Jahren wieder zurück.
2009 gab es zu Saisonbeginn viel Druck, vor allem durch seinen Teamkollegen Jorge Lorenzo und Ducati-Star Casey Stoner. In Le Mans, das letzte Rennen vor Mugello, war Rossi ohne Punkte geblieben, weshalb sein Helm zwei über dem Kopf zusammengeschlagene Hände in Rossis Rennhandschuhen zeigte. Eine Pose, die seine Fans am Sonntag nachahmen mussten, denn nach sieben Siegen in Folge wurde Rossi diesmal nur Dritter hinter Stoner und Lorenzo. Für den Titel reichte es am Ende des Jahres dennoch.
2010 sollte der Jolly Joker in Mugello Glück bringen, doch nur kurz wurde dieses Helmdesign tatsächlich ausgeführt. Denn im 2. Training stürzte Rossi bei rund 190 km/h und brach sich dabei den rechten Unterschenkel. Anstatt Mugello zurückzuerobern, musste Rossi das Rennen aus dem Krankenbett verfolgen. Da er insgesamt vier Grands Prix versäumte, hatte er keine Chance auf dem WM-Titel.
2010 nahm Valentino Rossi auf seinem Helm für Mugello Bezug auf seinen Crash vom Vorjahr. Das Design zeigte ein überdimensionales Auge, das stellvertretend für die höhere Wachsamkeit stehen sollte, die Rossi auf der Strecke an den Tag legen wollte. In der üblichen Doppeldeutigkeit wollte Valentino Rossi aber auch zeigen, dass er unter besonderer Beobachtung von Fans und Journalisten steht. Denn im Winter war er zu Ducati gewechselt und hatte große Anpassungsprobleme. So auch in Mugello, wo er lediglich den sechsten Rang und damit den schwächsten Zieleinlauf seiner Karriere auf dieser Strecke verbuchen musste. Auch in der WM-Wertung war Rossi letztlich chancenlos und wurde nur Siebenter.
2012 war Rossis zweites schwieriges Jahr bei Ducati. Auf seinem Helm zeigte er deshalb den in Italien äußerst berühmten Entertainer Gianni Morandi und dessen Paradesatz 'Restiamo uniti' (Übersetzung: Wir bleiben vereint). Dieser Satz war an seine Fans gerichtet, die in Rossis Ducati-Ära nur wenige Podestplätze bejubeln durften. In Mugello reichte es nur für den fünften Platz, in der WM wurde Rossi Sechster.
2013 war Valentino Rossi zurück in Yamahas MotoGP-Team und trat in Mugello selbstironisch auf. Seine Ergebnisse unmittelbar vor Mugello waren mäßig, weshalb er beim Heimrennen die Schildkröte auf dem Helm trug. Seitlich war auf diesem Helm eine gelbe Figur abgebildet, die einer blauen (Lorenzo), roten und orangen (Pedrosa & Marquez) Figur nachläuft. Darüber hinaus verwirklichte sich Rossi mit der Schildkröte aber auch einen Kindheitstraum, denn das Tier war eines seiner ersten Maskottchen in den Nachwuchsserien. Glück brachte der Helm nicht, denn im Rennen war nach einer Kollision mit Alvaro Bautista in Runde eins Schluss. In der MotoGP-Gesamtwertung belegte Valentino Rossi immerhin den vierten Rang.
2014 gab es in Mugello 'Pasta di Vale' samt Qualitätsnachweis und Zubereitungshinweisen wie einer Garzeit von 46 Minuten. Mit diesem Helm schaffte es Valentino Rossi in Mugello immerhin zum ersten Mal seit 2009 wieder auf das Podium - als Dritter hinter Marc Marquez und Jorge Lorenzo. Die WM schloss er sogar als Zweiter hinter Überflieger Marquez ab.
2015 fand sich Rossi vor dem MotoGP-Wochenende in Mugello endlich wieder voll im Titelkampf. Beim Heimrennen trat er in einem einprägsamen Look auf. Die Oberseite des Helmes war in spiegelnder Chrom-Optik gehalten, seitlich wurden Solarpanele skizziert. Auf der Rückseite des Helms prangte eine Grafik, die anzeigte, wie Rossis Energielevel in jeder Session zunimmt, bevor es sich im Rennen auf dem Höchststand befindet. Eine Hommage an seine Qualitäten, sich am Rennsonntag stets steigern zu können. Diesmal reichte es aber erneut nur zum Rang drei hinter Andrea Iannone und Jorge Lorenzo, gegen den er am Ende des Jahres auch das dramatische und hoch politische MotoGP-Finale um den Titel verlor.
2016 bedankte sich Valentino Rossi erneut per Helmdesign bei seinen Fans. Aus Mugello wurde Mugiallo (Giallo = Gelb auf Italienisch), das in schwarzen Lettern vom knallgelben Helm prangte. Tatsächlich war die Strecke am Rennsonntag in gelben Nebel der bengalischen Feuer gehüllt und Rossi führte sogar, ehe ein Motorschaden den Traum vom achten MotoGP-Sieg in Mugello zerstörte. In der Endabrechnung musste sich Rossi zum dritten Mal in Folge als Vizeweltmeister zufrieden geben.
2017 zollte Valentino Rossi in Mugello gleich zwei Sport-Stars Tribut. Einerseits lachte ein Comic-Rossi im Trikot von Francesco Totti (Legende des Fußballklubs AS Roma), der kurz zuvor seine Karriere beendet hatte, von der Oberseite des Helms, andererseits fuhr auch Nicky Haydens 69 mit und verschmolz an der Seite mit Rossis 46. Hayden war nur wenige Tage zuvor an den Folgen eines Fahrradunfalls verstorben. Der Gang zur Siegerehrung blieb Rossi als Viertem versagt, auch in der WM holte er nur den fünften Platz.
2018 entschied sich Valentino Rossi in Mugello für eine konservative Lösung. Das 'Sonne und Mond'-Design, das er in schwarz-gelb in der gesamten Saison nutzte, ließ er für den Italien-GP in das Grün-weiß-rot der italienischen Flagge tauchen. Nach zwei Jahren ohne Podestplatz schaffte er es in Mugello damit immerhin auf den dritten Rang, den er auch in der MotoGP-Gesamtwertung erobern konnte.
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