Kasachstan GP 2024:
Als Ersatz für den Indien-GP fungiert Kasachstan. Dort sollte eigentlich das achte Saisonrennen der Motorrad-WM stattfinden. Nach bösen Überflutungen in Zentralasien hat die Dorna den Juni-Termin allerdings abgesagt. Die Behörden sollen sich so auf die Probleme der Überschwemmungen konzentrieren können. Als die Indien-Absage bekannt wurde, sprang der Sokol International Racetrack als Ersatz ein. Das Rennen wird nun am 22. September ausgetragen.
Indien GP 2024:
Bereits im Mai 2024 kommt es zur nächsten Absage. Der Indien-GP, der im September 2024 geplant war, wird nicht stattfinden. Als Absagegrund nennt die MotoGP nur 'operative Überlegungen'. Diese hängen wahrscheinlich mit ausgebliebenen Zahlungen des Veranstalters Fairstreet Sports aus dem Vorjahr zusammen. Im Frühjahr 2025 will die MotoGP nach Neu-Delhi zurückkommen.
Argentinien GP 2024:
Eigentlich hätte in Termas de Rio Hondo das dritte Rennwochenende der MotoGP-Saison 2024 stattfinden sollen. Doch der Argentinien Grand Prix wurde bereits Ende Januar aufgrund politischer Turbulenzen abgesagt. Das einzige südamerikanische Event im Kalender wird traditionell nämlich durch einen Mix aus privaten Mitteln und öffentlichen Zuschüssen finanziert. Der neue Regierungschef Javier Milei fährt jedoch einen radikalen Sparkurs, wodurch der staatliche Anteil der Finanzierung massiv ins Wanken geraten ist. Aufgrund der Unsicherheit entschied sich MotoGP-Promoter Dorna zur Absage, einen Ersatz gibt es nicht.
Kasachstan GP 2023:
2023 wollte die MotoGP gleich zwei neue Projekte verwirklichen: Rennen in Indien und Kasachstan. Während der Indien Grand Prix trotz zwischenzeitlicher Zweifel schließlich auch über die Bühne gehen konnte, musste der Kasachstan Grand Prix rund zweieinhalb Monate vor der geplanten Premiere wieder abgesagt werden. Der Sokol International Racetrack wurde nicht rechtzeitig fertiggestellt. Die MotoGP präsentierte keinen Ersatz, stattdessen soll Mitte Juni 2024 erstmals in Kasachstan gefahren werden.
Finnland GP 2019-2022:
Im Spätsommer 2017 verkündete die MotoGP, ab der Saison 2019 nach Nordeuropa zurückkehren zu wollen. Auf dem neuen KymiRing sollte erstmals seit 1982 wieder ein Finnland Grand Prix ausgetragen werden. Doch die Rennstrecke wurde nicht rechtzeitig fertig und die Premiere auf die nächste Saison verschoben, doch auch 2020 und 2021 wurde abgesagt. Die Begründung: Hindernisse aufgrund der Covid-19-Pandemie. 2022 sollte es endlich klappen, doch erneut verhinderten ausstehende Homologationsarbeiten in Kombination Risiken durch die geopolitische Situation [Russland-Ukraine-Krieg, Anm.] eine Austragung. Zuvor wurde auch von finanziellen und infrastrukturellen Problemen berichtet. Das Debüt des KymiRings wurde ein weiteres Mal auf 2023 verschoben, tauschte dann aber nie im offiziellen Kalender auf.
Brasilien GP 2022: Zwischen 1987 und 2004 gastierte die MotoGP bereits 13-mal in Brasilien, 2022 sollte das größte Land auf dem südamerikanischen Kontinent in den Kalender zurückkehren. Rio de Janeiro war als Austragungsort geplant, gefahren werden sollte auf dem neu erbauten 'Rio Motorpark' im Stadtteil Deodoro. Zwischen MotoGP-Promoter Dorna und den Streckenbetreibern existierte bereits ein Fünfjahres-Vertrag, der die MotoGP zwischen 2022 und 2026 nach Brasilien hätte zurückbringen sollen. Schon Anfang 2021 musste das Projekt aber wieder verworfen werden. Die Strecke wurde aus Gründen des Umweltschutzes nie erbaut, da dafür große Teile des Camboata-Waldgebietes hätten weichen müssen.
Corona-Ausfälle 2020:
Als sich im Frühjahr 2020 das Covid-19-Virus auf der gesamten Welt breitmachte, blieb auch die MotoGP nicht davon verschont. Beim Saisonauftakt in Katar konnten nur Moto2 und Moto3 starten, weil sie aufgrund von Testfahrten bereits vor Ort waren. Für weite Teile der MotoGP-Teams hätte eine zweiwöchige Quarantäne-Zeit gegolten, die nicht rechtzeitig einzuhalten war. In den folgenden Wochen wurden auch die Grand Prix in Italien, Deutschland, Großbritannien, Thailand, Japan, Australien, Malaysia, Amerika und Argentinien sowie die Dutch TT nach und nach abgesagt.
Corona-Ausfälle 2021:
Ein Jahr später sollten all diese Grand Prix zunächst in den Kalender zurückkehren, erneut mussten 2021 aber alle Rennen im asiatischen Raum aufgrund der anhaltenden Corona-Pandemie abgesagt werden. Namentlich traf das die Rennwochenenden in Japan, Thailand, Australien und Malaysia. Die Gastspiele auf dem amerikanischen Kontinent wurden zunächst vom Jahresanfang auf das Jahresende verschoben. Während der Amerika GP dann auch tatsächlich stattfinden konnte und von Marc Marquez gewonnen wurde, fiel der Argentinien GP ein zweites Mal dem Virus zum Opfer und kehrte erst 2022 zurück.
Großbritannien GP 2018:
2018 kosteten heftige Regenschauer die MotoGP den Großbritannien Grand Prix in Silverstone. Diese hatte die Königsklasse zwar bereits erwartet und den Start um anderthalb Stunden nach vorne gezogen, war aber selbst damit zu spät dran. Rund eine halbe Stunde vor dem geplanten Auftakt hatten starke Niederschläge einige Teile der Rennstrecke unter Wasser gesetzt. Die Warm Ups waren zuvor noch planmäßig über die Bühne gegangen. Das Problem mit dem stehenden Wasser und Aquaplaning war bereits seit Samstag bekannt, als ein heftiger Regenschauer im FP4 der MotoGP für einen Massencrash gesorgt hatte, bei dem unter anderem Tito Rabat schwer verletzt wurde. Am Sonntag bemühte sich die MotoGP dann viele Stunden um eine Durchführung, musste sich gegen 17:00 Uhr MEZ aber dem Wetter geschlagen geben. Der Großbritannien GP wurde ersatzlos abgesagt, eine Verschiebung auf Montag war nicht möglich.
Großbritannien GP 2015:
Bemerkenswert: Eigentlich hätte die MotoGP 2018 gar nicht mehr in Silverstone gastieren sollen. Stattdessen hätte der Großbritannien Grand Prix eigentlich schon ab 2015 auf dem Circuit of Wales bei Ebbw Vale über die Bühne gehen sollen. Einen entsprechenden Zehnjahresvertrag hatte die MotoGP bereits unterzeichnet. Da sich der Bau der Rennstrecke verzögerte, sprang Silverstone zwischen 2015 und 2017 ersatzweise ein und kehrte ab 2018 dauerhaft in den Kalender zurück, während das Wales-Projekt verworfen wurde.
Brasilien GP 2014:
Schon 2014 hatte die MotoGP einen ersten Versuch unternommen, nach zehnjähriger Abstinenz auf den südamerikanischen Kontinent zurückzukehren. Diesmal sollte auf der Rennstrecke 'Autodromo Internacional Nelson Piquet' Nahe der Hauptstadt Brasilia gefahren werden. Das Rennwochenende war für den Zeitraum vom 26. bis 28. September geplant, musste aber bereits Anfang 2014 abgesagt werden. Der neue Kurs würde nicht rechtzeitig fertiggestellt werden. 2015 tauchte das Event nicht mehr im Kalender auf.
Katar GP 2009:
Eigentlich sah beim Saisonstart 2009 in Losail zunächst alles nach einem gewöhnlichen Rennwochenende aus. Das Auftaktrennen der 125ccm-Klasse begann pünktlich um 20 Uhr Ortszeit, doch dann passierte das Unmögliche: Regen begann, vom Himmel zu fallen. Die Bedingungen wurden dadurch jedenfalls schnell unfahrbar, das Rennen abgebrochen. Wenig später stoppte der Regen, wodurch das 250ccm-Rennen planmäßig durchgeführt werden konnte. Anschließend setzte aber erneut Regen ein und diesmal stärker als zuvor, was ein MotoGP-Rennen unmöglich machte. Der Regen sorgte in Kombination mit dem Flutlicht für einen gefährlichen Blendeffekt, der die Sicht der Piloten massiv einschränkte. Der Grand Prix wurde abgesagt und einen Tag später, am Montagabend, nachgeholt.
Ungarn GP 2009:
Eigentlich wollte die MotoGP 2009 nach zwei Gastspielen Anfang der 1990er-Jahre nach Ungarn zurückkehren. Am 20. September sollte auf dem Balatonring gefahren werden, das Event ersetzte den China GP. Da die Rennstrecke jedoch nicht rechtzeitig fertiggestellt werden konnte, baten die Betreiber um eine Verschiebung auf die nächste Saison. Doch auch 2010 verzögerte sich der Bau, weshalb Aragon als Ersatz in den Kalender rückte. Die Streckenbetreiber waren in einen Korruptionsskandal geschlittert und die Finanzierung implodiert. Das Projekt am Balaton Lake wurde verworfen, heute befindet sich auf dem Gelände eine Müllhalde.
Ungarn GP 2022:
Ende 2019 wurde ein neuer Versuch eines Ungarn Grand Prix gestartet. Gemeinsam mit Ungarns Regierungspartei Fidesz unterzeichnete MotoGP-Promoter Dorna eine entsprechende Absichtserklärung. Zwischen 2022 und 2026 wurden fünf Grand Prix geplant, welche auf einer Rennstrecke bei Debrecen abgehalten werden sollten. Anfang 2021 wurden erste Bilder des 'Magyar Nemzetközi Motodrome' veröffentlicht, ein Debüt 2023 angepeilt. Daraus wurde aber nichts, im Sommer 2022 erfolgte eine erneute Absage. Da die Strecke aufgrund finanzieller und politischer Probleme bis heute nie fertiggestellt wurde, hat die MotoGP ihren Blick mittlerweile auf den aus der Formel 1 bekannten Hungaroring gerichtet. Dort soll 2025 der erste Ungarn Grand Prix seit 1992 ausgetragen werden. Ob es diesmal klappt?
Australien-Sprint 2023:
Zugegeben: In diesem Fall handelt es sich nicht um die Absage eines Grand-Prix-Rennens. 2023 musste die MotoGP neben dem Kasachstan GP aber auch noch auf ein zweites Rennen verzichten: Den Sprint auf Phillip Island. Dieser wurde aufgrund schlechter Wetterprognosen ohnehin auf den Sonntag verschoben, um am Samstag den für die Rennserie wichtigeren Australien Grand Prix abhalten zu können. Die Prognose trat schließlich ein, Regen und vor allem starke Windböen machten eine Durchführung des Sprints unmöglich. Nach einem Meeting aller Teamchefs wurde er ersatzlos gestrichen.
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