Joan Mir ist MotoGP-Weltmeister 2020! Beim vorletzten Saisonrennen in Valencia fixierte der Suzuki-Pilot seinen ersten Titel in der Königsklasse. Wir blicken auf seine Saison zurück.
Spanien-GP (DNF, 0 Punkte, WM-Rang 20): Der Saisonauftakt verläuft für Mir enttäuschend. Von Startplatz zehn aus, aber mit guter Pace im Training, will er eine Aufholjagd lancieren. Schon am Start fällt er im Getümmel aber auf P13 zurück, in Runde zwei ist das Rennen für ihn vorbei. Er verliert auf Rang elf liegend das Vorderrad in Kurve neun und geht zu Boden.
Andalusien-GP (Platz fünf, 11 Punkte, WM-Rang 11): Das zweite Saisonrennen bringt die ersten Punkte für Mir im Jahr 2020. Wie schon im ersten Jerez-Rennen startet er von P10, doch dieses Mal kann er ohne Probleme Positionen gutmachen und profitiert dabei auch von Stürzen vor ihm liegender Fahrer. Am Ende wird Mir Fünfter und stellt sein bis dahin bestes MotoGP-Ergebnis ein.
Tschechien-GP (DNF, 11 Punkte, WM-Rang 14): Ein gutes Ergebnis in Brünn vermasselt sich Mir bereits am Start selbst. Er rutscht von P9 auf den 13. Rang zurück und wird dafür in der vierten Runde bestraft. Iker Lecuona will in der vorletzten Kurve an ihm vorbeigehen, rutscht dabei über das Vorderrad weg und räumt Mir ab. Beide Fahrer müssen aufgeben, Mir verzeichnet die zweite Nullnummer im dritten Rennen.
Österreich-GP (Platz zwei, 31 Punkte, WM-Rang 9): In Spielberg setzt Mir sein erstes großes Ausrufezeichen in der MotoGP-Saison 2020. Ihm gelingt mit Startplatz sechs ein ordentliches Qualifying und im Rennen kann er sich auf Rang vier positionieren, ehe es nach der schlimmen Kollision zwischen Zarco und Morbidelli zur Unterbrechung kommt. Nach dem Restart kann er weiter Boden gutmachen und muss sich am Ende nur Sieger Andrea Dovizioso geschlagen geben.
Steiermark-GP (Platz vier, 44 Punkte, WM-Rang 8): Trotz 13 wertvollen WM-Punkten überwiegt am zweiten Sonntag in Spielberg der Frust bei Joan Mir. Aus gutem Grund: Von Startplatz drei aus braucht er keine vier Runden, um sich an die Spitze des Feldes zu setzen. Dort baut er seinen Vorsprung auf über 2,4 Sekunden aus, ehe auch dieses Rennen unterbrochen wird. Der Vorsprung ist weg und Mir muss plötzlich gegen Miller, Oliveira und Co. kämpfen. In der letzten Kurve des Rennens fühlt sich Mir auch noch um Platz drei betrogen, weil Pol Espargaro vor ihm die Track-Limits missachtet.
San-Marino-GP (Platz drei, 60 Punkte, WM-Rang 4): In Misano bestätigt Mir seine ausgezeichnete Form aus den beiden Spielberg-Rennen. Im San-Marino-GP kämpft er sich von Startplatz acht aus kontinuierlich nach vorne und fixiert mit einem genialen Überholmanöver gegen Valentino Rossi in der letzten Runde Platz drei - sein zweites Podium in dieser MotoGP-Saison.
Emilia-Romagna-GP (Platz zwei, 80 Punkte, WM-Rang 4): Im zweiten Misano-Rennen beweist Mir einmal mehr, dass man für ein gutes Ergebnis auf einer Suzuki kein starkes Qualifying benötigt. Von P11 aus fährt er in sechs Runden auf den fünften Platz nach vorne. Durch den Sturz des Führenden Bagnaia gewinnt er einen weiteren Rang, ehe er in der Schlussphase noch Quartararo und Pol Espargaro abzieht. Das bedeutet am Ende P2.
Katalonien-GP (Platz zwei, 100 Punkte, WM-Rang 2): Auch in Barcelona wird Mir seinem Ruf als Sonntagsfahrer gerecht. Los geht es für ihn von Rang acht aus, nach einem Blitzstart ist er nach der ersten Runde aber schon Fünfter. Rossi wirft später vor ihm liegend weg und in der Schlussphase kann Mir mit den besseren Reifen an seiner Suzuki noch Miller und Morbidelli überholen. Sogar Sieger Quartararo fängt er um ein Haar nach ab, muss sich am Ende aber mit Platz zwei zufriedengeben.
Frankreich-GP (Platz elf, 105 Punkte, WM-Rang 2): Le Mans meint es nicht gut mit dem späteren Weltmeister! Schon im Qualifying hat Mir Probleme und landet in der Startaufstellung nur auf Rang 14. In der Startphase des Regenrennens geht es durch einen Sturz von Valentino Rossi direkt vor ihm noch weiter zurück - bis auf den vorletzten Grand Prix. Im Laufe des Grand Prix kommt Mir dann aber doch noch etwas auf Touren und landet als Elfter direkt hinter seinen WM-Rivalen Quartararo und Vinales.
Aragon-GP (Platz drei, 121 Punkte, WM-Rang 1): Im Motorland findet Mir wieder zurück auf die Straße des Erfolges. Nach einem Start aus der zweiten Reihe liegt er schnell auf Podiumskurs und zieht wenig später auch Vinales ab. Teamkollege Rins ist an diesem Sonntag aber eine Nummer zu groß für Mir und in der zweiten Rennhälfte stürmt auch noch Alex Marquez an ihm vorbei. Er hat trotzdem Grund zur Freude, denn mit Platz drei übernimmt er erstmals die WM-Führung.
Teruel-GP (Platz drei, 137 Punkte, WM-Rang 1): Zweites Rennen in Aragon, zweites Mal Platz drei für Mir. Dieses Mal macht er es sich aber selbst deutlich schwerer als eine Woche zuvor, weil ihm im Qualifying nur der enttäuschend 12. Startplatz gelingt. In der ersten Runde schießt er aber direkt auf P5 nach vorne, lässt in der Folge noch Vinales sowie Zarco hinter sich und darf erneut über P3 jubeln.
Europa-GP (Platz eins, 162 Punkte, WM-Rang 1): Die Erlösung für Mir, endlich gelingt er erste Sieg in der MotoGP und sein erster überhaupt seit 2017. Nach einem guten Qualifying geht es von P5 aus ins Rennen, am Ende der ersten Runde ist bereits Dritter. Mir knöpft sich dann auch noch Pol Espargaro vor und liegt auf P2 hinter Teamkollege Rins. Der leistet sich später einen Fehler, Mir schlüpft durch und fährt den Sieg souverän nach Hause. Mit 37 Punkten Vorsprung auf Rins und Quartararo geht er in die letzten beiden Rennen.
Valencia GP (Platz sieben, 171 Punkte, MotoGP-Weltmeister 2020): Trotz eines enttäuschenden Qualifyings mit Startplatz zwölf lässt Mir im vorletzten Saisonrennen nichts anbrennen. Er fährt fehlerfrei und holt Platz sieben. Das bedeutet 29 Punkte Vorsprung auf Franco Morbidelli und den sicheren WM-Titel.
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