Randy de Puniet: Der Franzose war bei seinem Heimrennen bereits duschen, als Simoncelli und Pedrosa noch um Rang zwei kämpften. Gleich in der ersten Runde stürzte der Ducati-Pilot und das Rennen war vorbei. So richtig kann sich de Puniet noch nicht mit der Ducati anfreunden.
Cal Crutchlow: Enttäuschung bei Tech 3 zum Zweiten. Auch der Brite Cal Crutchlow stürzte, nachdem er sich mit Startplatz sechs so eine gute Ausgangslage geschaffen hatte. Er konnte zwar die Box wieder ansteuern, aber das sinnvolle Weiterfahren war nicht möglich. Crutchlow zeigt auf jeden Fall Potenzial, muss aber eben auch noch einiges lernen. Startplatz sechs auf einer Rennstrecke, die er zuvor noch nie gesehen hat, lässt die Augen von Teamchef Herve Poncharal leuchten und auf Großes vom Briten hoffen.
Dani Pedrosa: Pechvogel des Wochenendes. Und wieder ging ein Sturz des Spaniers mit einem Knochenbruch zu Ende. Gerade hatte er die Nachwehen seines Schlüsselbeinbruchs von Japan im letzten Jahr in der linken Schulter verdaut und beseitigt, nun ist das rechte Schlüsselbein entzwei. Pedrosa stürzte im Zweikampf mit Simoncelli.
Loris Capirossi: Der Italiener kommt auf keinen grünen Zweig - auch nicht wenn das Motorrad unter ihm jetzt grün ist. Der dreifache Weltmeister kann einfach nicht mehr überzeugen, egal ob auf einer Suzuki oder einer Ducati. Er kämpfte wieder nur im hinteren Teil des Feldes und stürzte dann sogar.
Colin Edwards: Enttäuschung pur beim US-Amerikaner. Der zweifache Superbike-Weltmeister legte ausgerechnet beim Heimrennen seines Teams einen seiner äußerst seltenen Stürze hin. Dabei wären die Top Sechs für den Texaner greifbar gewesen. Stattdessen gab es als 13. wenigstens noch drei Punkte, wenn auch mit zwei Runden Rückstand.
Toni Elias: Konnte sich gegen Barbera und Rookie Abraham nicht durchsetzen und im direkten Duell nur den immer noch an den Nachwehen seines Oberschenkelbruchs laborierenden Alvaro Bautista besiegen. Und selbst der kam nur anderthalb Zehntelsekunden später ins Ziel.
Karel Abraham: Erneut ein solides Rennen vom tschechischen Rookie. In einer Vierergruppe, die um den neunten Platz kämpfte, holte er sich Rang neun und damit wieder einmal wohl verdiente Punkte. Abraham lernt beständig und war wieder in den Top Ten.
Hector Barbera: Der Spanier sucht sein Selbstvertrauen. Nach dem heftigen Abflug von Estoril war der Ducati-Pilot etwas angeknackst und traute sich noch nicht so recht wieder ans Limit. Im Rennen kam das Vertrauen zurück. Barbera setzte sich in der hinteren Gruppe des Feldes durch und fuhr zu Rang neun.
Hiroshi Aoyama: Als Einziger im Feld mit einer Vorjahres-Honda unterwegs zog er sich wieder beachtlich aus der Affaire. Rang acht ist die Gegend, in der man ihn erwarten darf. Dabei sah er sich anfänglich auch in harte Fights des hinteren Mittelfeldes verwickelt, aus denen er aber als Sieger hervorging.
Nicky Hayden: Er kann es definitiv besser, der US-Amerikaner. Rang sieben war aber dennoch sein bestes Ergebnis bei einem Trockenrennen in diesem Jahr. Hayden verschenkte auf den letzten Runden außerdem Rang fünf, als er mit Spies und Simoncelli nicht mithalten konnte. Der ehrgeizige Mann aus Kentucky ist trotzdem nicht zufrieden. Verständlich. Er will immer auf das Podest.
Ben Spies: Kämpfte das Rennen über hart mit seinem US-amerikanischen Landsmann Nicky Hayden, den er schließlich auch besiegen konnte. Zum Schluss kam Simoncelli noch wieder vorbei. Rang sechs ist zwar für Spies jetzt nicht sonderlich weltbewegend, aber immerhin ein solides Ergebnis, wenn man bedenkt, welche Probleme Yamaha in Le Mans hatte. Trotzdem macht Spies gerade nicht den Eindruck des Überfliegers, der ihm so oft schon angelastet wurde.
Marco Simoncelli: Schwarzes Schaf oder ungerecht Bestrafter? Simoncelli fuhr ein starkes Rennen und war auf dem Weg nach vorn, als er mit Honda-Markenkollege Dani Pedrosa kollidierte. In der Folge bekam Simoncelli eine Strafe für ein "illegales Manöver" und musste ein Mal durch die Boxengasse. Am Ende Rang fünf und eine Spaltung der Fachwelt. Simoncelli bekam Prügel und Zuspruch, wobei die Prügel überwog.
Jorge Lorenzo: Zum ersten Mal in diesem Jahr nicht auf dem Podest. Lorenzo fuhr ein starkes Rennen, wenngleich er auch einige extrem harte Manöver platzierte. Aber vier Runden vor Rennende verlor er die Nerven, musste einmal weit gehen und verlor damit den Anschluss zu Rossi und Dovizioso. Am Ende gab er zu Protokoll, keine Kraft mehr gehabt zu haben. Im Warm-Up hatte er sich einen Finger an der rechten Hand bei einem Sturz verletzt.
Valentino Rossi: Auch hier klarer Profit vom Ausfall der zwei Hondas vor ihm. Trotzdem gab es das erste Podest auf Ducati für den neunfachen Weltmeister. Jorge Lorenzo konnte er im Rennen noch gnadenlos niederringen, gegen Dovizioso wusste Rossi aber kein Heilmittel. Zum zweiten Mal in Folge musste er sich seinem Landsmann ganz knapp geschlagen geben.
Andrea Dovizioso: Wieder ein souveränes Rennen vom Italiener, auch wenn der letzte Schliff für ganz vorn weiter fehlt. Hat natürlich vom Ausfall seines Teamkollegen Dani Pedrosa und der Durchfahrtsstrafe von Marco Simoncelli profitiert. Allerdings setzte er sich einmal mehr sauber gegen Valentino Rossi durch und hatte eine passende Taktik zur Bekämpfung seines Landsmannes.
Casey Stoner: Souveräner Sieg vom Australier. Der Junge macht derzeit aber auf und neben der Strecke Schlagzeilen. Im Warmup gab es einen Schulter-Knuff in Richtung Randy de Puniet, mit seinem Rennsieg dürfte Stoner die 5.000 Euro Strafe aber bereits wieder eingespielt haben. Wenn ihm niemand vor das Motorrad fährt, dann ist er momentan einfach nicht aufzuhalten. Sogar nicht in Le Mans, wo er zuvor in seiner Karriere noch nie einen Sieg einfahren konnte.
Der Frankreich Grand Prix in Le Mans ist passe und Motorsport-Magazin.com blickt noch einmal auf die Leistungen aller einzelnen Piloten zurück. Die Foto-Analyse.
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