Die MotoGP zelebriert im Jahr 2024 ihr 75-jähriges WM-Jubiläum und ihre elf Teams feiern passend dazu in Silverstone mit Retro-Designs. Über die Jahre gab es einige ikonische Lackierungen, die sich in die Gedächtnisse der MotoGP-Fans eingebrannt haben. Ein solches ist die 'Lucky Strike Suzuki', welche Kevin Schwantz ab 1990 fünfeinhalb Jahre äußerst erfolgreich um ihre Rennstrecken der Welt donnerte. Da Suzuki heute allerdings nicht mehr in der Königsklasse am Start ist, werden wir dieses Design leider nicht in einem Retro-Look zu sehen bekommen. Besser stehen die Chancen dagegen bei folgenden Lackierungen.
Die Rothmans-Lackierung ist im Motorsport keine Unbekannte, warb der britische Tabak-Hersteller doch u.a. in Rallye, Enduro und Formel 1. Auch in der MotoGP war Rothmans ab 1985 und verlieh der Honda fortan ein Blau-Weißes Erscheinungsbild. Freddie Spencer stürmte gleich im ersten Jahr auf der Rothmans Honda zum WM-Titel, Wayne Gardner (1987) und Eddie Lawson (1989) ließen zwei weitere folgen. Ab 1994 wurde Rothmans bei Honda dann von einem anderen Sponsor abgelöst.
Genauergesagt übernahm ein spanisches Mineralölunternehmen, woraufhin sich eine der erfolgreichsten Partnerschaften in der Motorsport-Geschichte entwickeln sollte. Im 'Repsol-Honda-Design' rasten Mick Doohan, Alex Criville, Valentino Rossi, Nicky Hayden, Casey Stoner und Marc Marquez zu insgesamt 16 Weltmeistertiteln. Das Design blieb bis 2023 mehr oder weniger unverändert und wurde erst zur laufenden Saison sichtbar angepasst. Nach dem Abgang Marquez' verringerte Repsol sein Sponsoring und steigt Ende 2024 voraussichtlich sogar komplett aus.
Bevor Repsol Honda und Mick Doohan Mitte der 90er-Jahre ihren Siegeszug starteten, stand eine andere ikonische Lackierung im Mittelpunkt der Motorrad-WM: Die Marlboro Yamaha. Eddie Lawson (1988) und Wayne Rainey (1990-1992) sicherten sich im rot-weißen Design insgesamt vier WM-Titel. Ohne Raineys Karriere-beendenden Sturz 1993 hätte sogar noch ein Weiterer dazukommen können. Ende 2002 trennten sich Yamaha und Marlboro.
Der amerikanische Tabak-Hersteller wechselte stattdessen zum MotoGP-Neueinsteiger Ducati, woraufhin auch die Bikes von Loris Capirossi und Troy Bayliss ihren Platz in den Geschichtsbüchern fanden. Der Erfolg kam jedoch erst Mitte der 2000er-Jahre, als Marlboro sein Sponsoring aufgrund strengerer Regularien immer weiter zurückfahren musste.
Zur gleichen Zeit warb auch Marlboro-Konkurrenz Camel in der MotoGP und sorgte im Pons-Team für sehenswerte, gelb-blaue Maschinen. Max Biaggi errung im simplen Design zwischen 2003 und 2004 drei Siege und 15 Podestplätze, Alex Barros 2005 immerhin noch je einen Sieg und ein Podium.
Ebenfalls Gelb, aber wahrscheinlich noch deutlich ikonischer ist das Design von 'Yamaha America' und Kenny Roberts. In Gelb-Schwarz-Weiß schlug der US-Amerikaner wie eine Bombe in der Motorrad-WM ein und krönte sich zwischen 1978 und 1980 direkt dreimal zum Weltmeister. Beim US Grand Prix 2005 ließ Yamaha dieses Design bereits einmal neu aufleben, vielleicht folgt 2024 die nächste Runde.
Ebenfalls neu aufleben ließ das Gresini-Team beim San-Marino-GP 2022 das ikonische Design von Teamgründer Fausto Gresini, der knapp anderthalb Jahre zuvor verstorben war. Definitiv ein Hingucker und aus emotionaler Sicht noch schöner.
Zum Abschluss noch ein 'Schmankerl' für euch: Die LCR-Honda von Randy de Puniet im Playboy-Design 2009 bis 2010. Auch Tony Elias und Stefan Bradl kamen in den Jahren danach vereinzelt noch in den Genuss dieser Lackierung, niemand verköpert sie aber so sehr wie der sturzanfällige Franzose. Doch nicht nur auf der Strecke, sondern auch daneben sorgten LCR, Playboy und de Puniet damit für so manches Highlight.
Nun seit ihr gefragt: Welche MotoGP-Designs aus 75-Jahren WM-Geschichte sind euch in besonderer Erinnerung geblieben? Lasst es uns in den Kommentaren wissen!
diese MotoGP Bilderserie