2021 feierte die Formel 1 ihre Premiere in Saudi-Arabien. In Jeddah an der Westküste entwarf das deutsche Architekturbüro von Hermann Tilke den schnellsten Stadtkurs, den die Formel 1 bislang gesehen hat. Dabei wurde die Strecke in Corniche angelegt, was knapp 12 Kilometer nördlich des Stadtzentrums von Jeddah liegt.
Highspeed in Saudi-Arabien
Die Strecke, die als Interimslösung für den bis 2023 entstehenden Stadtkurs in der Hauptstadt Riad geplant ist, ist nach Monza der zweitschnellste Kurs im Kalender. Der von den Fahrern für seinen Rhythmus gelobte Kurs, der in Rekordzeit aus dem Boden gestampft wurde, sorgte allerdings für Kritik aufgrund von Sicherheitsbedenken. Die vielen blinden Richtungswechsel erweisen sich vor allem im Training als Gefahr.
Die 6,174 Kilometern werden entgegen dem Uhrzeigersinn gefahren. Dezidierte Überholstellen gibt es auf dem Kurs nur wenige. Die langsamen Kurven 1 und 27 eignen sich für Manöver, ansonsten lässt der enge Hochgeschwindigkeitskurs kaum Ausbremsmanöver zu.
2022 wurde die Strecke aus Sicherheitsgründen zum zweiten Mal in Folge umgebaut. In vielen Kurven dienten bisher Betonmauern als Streckenbegrenzung. Nun wurden in den Kurvenkombinationen 8 bis 11, der Kurve 14 und der langen Rechtskurve 23 und 24, die Wände so verschoben, dass die Fahrer mögliche Unfälle hinter den Scheitelpunkten erkennen. Zusätzlich wurde der Radius der Kurven 21, 22 und 23 verkleinert und somit auch die Kurvengeschwindigkeit reduziert.
Kritik an Saudi-GP
Neben der Strecke sorgte der Saudi-Arabien-GP aufgrund der Menschenrechtslage in dem ölreichen Königreich für viel Kritik. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International warf dem dortigen Regime vor, sich mit internationalen Großereignissen wie einem Formel-1-Grand-Prix reinwaschen zu wollen, also sogenanntes Sportswashing zu betreiben. Vor allem die Diskriminierung von Frauen und die Verfolgung und Folter von Menschenrechts-Kämpfern und Journalisten gaben Anstoß zur Kritik.