Ein Grand Prix auf italienischem Boden bedeutet vor allem eins: begeisterte Tifosi, die jeden Quadratmeter Zuschauerplatz zum Ort der Verehrung für ihre Vollgas-Helden umfunktionieren. So ist es auch auf dem Autodromo Enzo e Dino Ferrari, der sich unweit des Hauptquartiers der Scuderia befindet.
Die Geschichte von Imola
Sein Formel-1-Debüt feierte das 1952 eröffnete Autodrom als Ersatz für Monza beim Großen Preis von Italien 1980. In den folgenden 27 Jahren wurde das Rennen in Imola aber jeweils als GP von San Marino ausgetragen.
Seinen klassischen Charakter als Hochgeschwindigkeitsstrecke verlor der ursprünglich 5,040-Kilometer lange Kurs nach den tödlichen Unfällen von Ayrton Senna und Roland Ratzenberger 1994. Um mehr Sicherheit zu garantieren, wurde er entschärft und umgebaut. Mehrere Schikanen sorgten für eine drastische Reduzierung der Durchschnitts-Geschwindigkeit.
2006 wurde San Marino aus dem Kalender gestrichen und damit verschwand auch Imola vorerst aus der Formel 1. 2020 gab es aufgrund der Corona-Pandemie ein überraschendes Comeback der italienischen Traditionsstrecke. Seitdem gastiert die Königsklasse wieder regelmäßig auf der inzwischen 4,909-Kilometer langen Schleife.
Im Jahr 2023 machten schwere Überschwemmungen rund um die italienische Stadt die Durchführung des Grand-Prix-Wochenendes unmöglich. Das gesamte Event wurde daher vorzeitig abgesagt.
Die Streckenführung in Imola
Der Kurs hat es in sich: Der ständige Wechsel von kurzen Geraden und unharmonischen Schikanen beansprucht Motoren und Bremsen gleichermaßen. Deshalb ist es nicht einfach, die richtige Abstimmung zu finden. Elementar ist es, das Setup so zu wählen, dass die Piloten hart über die Randsteine der Schikanen fahren können, ohne bei hoher Geschwindigkeit die Stabilität zu verlieren.
Aufgrund der in den Kurs eingefügten Schikanen werden die Bremsen in Imola besonders stark beansprucht, was von den Boliden nicht nur zuverlässige Bremsen abverlangt, sondern auch ein perfektes Setup vonnöten macht. Zudem sind auf dem Autodromo Enzo e Dino Ferrari die richtige Balance des Fahrzeugs sowie ein gutes Ansprechverhalten von großer Bedeutung. Die Strecke führt gegen den Uhrzeigersinn.