Die Strecke in der Steiermark wurde 1969 als Österreichring eröffnet, ein Jahr später fand das erste Formel-1-Rennen statt. 1987 gastierte die Formel 1 zum letzten Mal auf dem Österreichring. Nach einer Überarbeitung durch Streckenarchitekt Hermann Tilke kehrte der Kurs 1997 als A1-Ring in den Kalender der Königsklasse zurück und hielt sich dort bis 2003. Nach weiteren umfassenden Umbau- und Modernisierungsmaßnahmen feierte die Strecke 2014 als Red Bull Ring ein zweites Comeback in der Formel 1.
In der Saison 2020 war der Red Bull Ring die erste Strecke, auf der zwei Rennen innerhalb eines Kalenderjahres ausgetragen wurden. Nach der langen Corona-Pause wurde die Saison Anfang Juli mit dem Österreich GP eröffnet. Eine Woche später fand der Steiermark GP statt. 2021 wurden erneut zwei Grands Prix auf dem Red Bull Ring ausgetragen.
Das Layout des Red Bull Rings
Der Red-Bull-Ring verfügt offiziell über sieben Rechts- und drei Linkskurven. Nach dem Start wartet die Niki-Lauda-Kurve, von der es durch den nicht als Kurve wahrnehmbaren Turn 2 den Berg hinauf Richtung Remus-Kurve geht. Sie ist die wohl beste Überholmöglichkeit auf dem Kurs. Durch eine DRS-Zone auf diesem Streckenabschnitt werden Zweikämpfe begünstigt. Das Einlenken in die Remus-Kurve ist knifflig, da der Scheitelpunkt aus dem Cockpit heraus aufgrund der ansteigenden Strecke schwer zu erkennen ist.
Beim Herausbeschleunigen ist gute Traktion gefragt, denn es folgt eine weitere Gerade inklusive DRS-Zone. In der darauffolgenden Kurve drei ist Überholen ebenfalls möglich, allerdings ist die Anbremsphase hier noch etwas schwieriger als in der Remus. Durch die abschüssige und beim Einlenken nach innen abfallende Strecke lädt die Passage zum Verbremsen ein.
Es folgt die zweite Hälfte der Runde, welche im Gegensatz zum Stop-&-Go-Charakter in den ersten Kurven eine regelrechte Achterbahnfahrt ist. Die zwei schnellen Linkskurven, ehemals Berger und Lauda, heute Rauch- und Würth-Kurve, leiten den letzten Sektor ein. Die Kurven sorgen aufgrund der hohen Geschwindigkeiten von etwa 200 km/h für viel Dirty Air für den Hintermann.
Danach folgt wieder ein Geradeausstück, auf dem bis zu 320 km/h erreicht werden. Die vorletzte Kurve Nummer neun hat es in sich. Beim Scheitelpunkt werden etwa 240 km/h erreicht. Danach lassen sich die Piloten in die Zielkurve hineinfallen, die durch ihre abschüssige Anfahrt dazu einlädt viel Risiko zu gehen. Kurve zehn ist ein neuralgischer Punkt für eine gute Beschleunigung auf die folgende Runde. Den Track Limits kommt deswegen eine große Bedeutung zu.
Die Technik in Spielberg
Die Strecke verlangt den Reifen vor allem in puncto mechanischem Grip viel an. Trotz der harten Bremszonen werden die Bremsen nur mittelstark abgenutzt. Auch das Abtriebsniveau befindet sich im mittleren Bereich. Relativ hoch ist hingegen der Benzinverbrauch von 1,7 Kilogramm pro Runde.