Zwei Nummer-1-Fahrer in einem Team zu haben, ist für viele das beste Rezept, um die Weltmeisterschaft am Ende nicht zu gewinnen. Denn die Piloten neigen dann dazu, sich während der Saison gegenseitig Punkte wegzunehmen und dadurch hinter einen Konkurrenten zurückzufallen, der in seinem Team alleine Nummer 1 ist. So zumindest das theoretische Konstrukt, bei Red Bull hält man davon allerdings nicht viel. Geht es nach Oberboss Dietrich Mateschitz, dann werden Sebastian Vettel und Mark Webber den Kampf um die WM-Krone völlig frei austragen dürfen.
"Es ist wie mit Winnetou und Jung-Siegfried, sie sind unterschiedliche Persönlichkeiten, aber beide gewinnen, wenn sie in die Schlacht ziehen", beschrieb Mateschitz seine Piloten laut der Bild am Sonntag. Gleichzeitig können die Beiden aber nicht gewinnen, doch der Österreicher hat nicht vor, dahingehend irgendwelche Regelungen zu treffen. "Bei uns gibt es keine Stallorder, sondern der Bessere oder auch der Glücklichere von beiden möge gewinnen. Eine Teamstrategie zu verfolgen, in der man einen Fahrer klar zur Nummer eins macht und ihm über Boxenstrategien und über diverse bekannte Spielchen mit Hinblick auf die WM ein paar Punkte mehr zukommen lässt, führt sich mit einem einzigen, nicht vorhersehbaren Ausfall ad absurdum. Das wäre einfach falsch", erklärte Mateschitz.
Von seinen Fahrern hat der Red-bull-Chef eine hohe Meinung, irgendwelche Präferenzen will er nach außen nicht zeigen. Zu Vettel meinte er: "Er kommt daher wie ein smarter, offener, fröhlicher Junge, ist aber gleichzeitig auch diamanthart." Über Webber sagte Mateschitz: "Er ist der Prototyp des fairen, athletischen Sportlers." Am Ende kann nur einer der Beiden gewinnen, wer das ist, scheint man zumindest in der Red-Bull-Chefetage nicht schon vorher festlegen zu wollen.
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