Das Internationale FIA-Tribunal ging in Paris in die dritte Runde - nach der Anklagevorlesung und der Befragung von Mercedes-Teamchef Ross Brawn war Pirelli am Zug. Gleich zu Beginn stellte Pirelli-Anwältin Dominique Dumas klar, dass die Italiener die FIA-Einmischung nicht gut heißen. Auch eine Strafe könne die FIA gegen Pirelli nicht aussprechen, da der Reifenhersteller kein Lizenznehmer, sondern nur die dritte Partei ist.
"Die FIA kann bestenfalls vor dem Tribunal de Grande Instance de Paris gegen den Reifenhersteller vorgehen", erklärte Dumas, die als Präzedenzfall Crashgate von 2008 nannte. Laut Artikel 4.2. des Pirelli/FIA-Vertrags ist Pirelli lediglich dazu verpflichtet, allen Teams die gleichen Möglichkeiten einzuräumen und die FIA um Erlaubnis zu fragen - beides sei laut Dumas geschehen. "In unserem Vertrag mit der FIA steht wörtlich: soll einladen. Und nicht: muss einladen. Wir haben alle Teams nach dem Mercedes-Test eingeladen und 16 mögliche Termine vorgeschlagen. Wir haben kein Interesse, ein Team zu bevorzugen, weil wir immer der Sieger sind", konterte Dumas allen Kritikpunkten.
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Im Vertrag mit der FIA sind aber keinerlei Modalitäten vereinbart, wie dieser Test auszuführen ist und auch den Vorwurf gegen das Sportliche Reglement verstoßen zu haben, lässt Pirelli nicht auf sich sitzen. Die Italiener pochten auf ihr Recht außerplanmäßige Testfahrten durchzuführen, wenn sie von der FIA bewilligt wurden. Ohne diese könnte man den Verpflichtungen als Ausrüster nicht nachkommen
Rückendeckung für Mercedes
Pirelli bestätigte die Aussagen von Teamchef Ross Brawn, wonach Mercedes die Erlaubnis der FIA für den Test eingeholt hat. Zudem hätte Mercedes Pirelli zuerst angeboten, den Test mit einem 2011er-Boliden zu absolvieren, doch nach Angaben von Pirelli war ein aktuelles Auto unerlässlich. Andernfalls wäre der Entwicklungstest sinnlos gewesen.
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