Während die F1-Welt darüber diskutiert, ob Red Bull ein KERS im Einsatz haben könnte, das nur zum Start verwendet wird, schweigt sich das Weltmeister-Team aus. Nach dem Qualifying in Melbourne hatten alle darüber gerätselt, warum Sebastian Vettel und Mark Webber das Zeittraining ohne KERS bestritten hatten. Die Gerüchteküche warf ihre Öfen an und bald hieß es, es könnte sein, dass Red Bull Racing ein Hybrid-System verwendet, das nur beim Start zum Einsatz kommt. Weil keine Kühlung und Ladevorrichtung nötig wäre, könnte es viel kleiner und leichter sein, was bei der Balance eine Hilfe wäre, da dadurch mehr Zusatzgewichte im Auto verteilt werden können.
Zudem würde es die Arbeit mit der Bremsbalance erleichtern, da das reine Start-KERS an der Box aufgeladen würde und danach keine Brems-Energie mehr bräuchte, da es ja nur beim Start zur Anwendung kommt. Im Endeffekt wäre das KERS dann zwar gar kein kinetisches Energie-Rückgewinnungs-System mehr, aber wie es einzusetzen ist, wird nirgends genau vorgeschrieben. Was aber vor allem wunderte, war die Tatsache, dass Vettel trotz des Verzichts auf KERS im Qualifying so überlegen war.
Nicht aufgeladen
Nachdenklich stimmte dabei, warum Red Bull das System - auch wenn es nur für Starts gedacht ist - im Qualifying nicht trotzdem für einen Boost verwenden sollte, immerhin brächte das ebenfalls Gewinne. Daher gab es auch die Theorie, dass der Rennstall KERS aus Zuverlässigkeitsgründen nicht verwendet hat. Vettel und Webber schwiegen sich aus, so sagte der Weltmeister, sein KERS sei nicht voll aufgeladen gewesen und Webber meinte, die Gründe für den Verzicht auf das System im Qualifying seien dem Team vorbehalten.
Auch Teamchef Christian Horner wollte sich zum KERS-Verzicht nicht groß äußern, er sagte aber immerhin, dass man absichtlich ohne den Boost gefahren war. "Aus strategischer Sicht haben wir entschieden, KERS nicht im Qualifying einzusetzen - es war eine Team-Entscheidung. Aber ich werde euch nicht verraten, wonach ihr sucht." Horner wollte nicht einmal Auskunft darüber erteilen, ob Red Bull im Rennen KERS haben wird. "Ihr müsst abwarten und in den Fernseher schauen. Ich werde die Spannung nicht zerstören."
Gute Gründe
Allerdings räumte der Teamchef ein, dass der Verzicht auf KERS eine Mitschuld daran gehabt haben könnte, dass Mark Webber die erste Startreihe verpasst hat. Dennoch musste er betonen, dass es gute Gründe dafür gab, warum sein Team das getan hatte. "Alles, was wir tun, hat einen bestimmten Grund dahinter."
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