Wie erwartet hat der World Motor Sport Council der FIA am Freitag einige Regeländerungen für die Saisonen 2011 und 2013 beschlossen. So einigte sich der Weltrat darauf, verstellbare Heckflügel für die kommende Saison zuzulassen. Ohnehin sein Comeback feiern wird 2011 KERS, da es nie verboten war und sich nur die Teams darauf geeinigt hatten, aus Kostengründen in der abgelaufenen Saison darauf zu verzichten. Diesbezüglich bedurfte es keiner Regel-Änderung.
Kein Teamorder-Verbot mehr
Eine große Umwälzung für kommende Saison ist, dass der Artikel für das Teamorder-Verbot aus dem sportlichen Reglement gestrichen wurde. Die FIA betonte allerdings, dass jedwede Aktion, die den Sport in Verruf bringt, unter Artikel 151c des internationalen Sportkodex behandelt werden wird. Weiter wurde die Breite der Fahrspur in der Boxengasse limitiert und der Renndirektor kann während eines Rennens die Boxengasse schließen, wenn er das aus Sicherheitsgründen für notwendig erachtet.
Der verstellbare Heckflügel wird nur dann einsetzbar sein, wenn man dem Vordermann im Abstand von weniger als einer Sekunde folgt, wohingegen der Verfolgte nicht darauf zurückgreifen kann. Dadurch soll das Überholen erleichtert werden. Kontrolliert werden die Abstände von der FIA und die Flügel werden aktiviert, wenn der Fahrer innerhalb der notwendigen Distanz ist. Die Regelhüter werden während der Saison beobachten, wie die Flügel funktionieren und nötigenfalls Anpassungen vornehmen, damit sie ihre Aufgabe auch erfüllen. Allerdings gab die FIA bekannt, dass die Regelungen für den verstellbaren Heckflügel noch verfeinert wurden, der genaue Regeltext dazu lag bislang allerdings noch nicht vor.
Ein Comeback feiert im kommenden Jahr der Intermediate-Reifen, der zwar als solcher eigentlich nie weg war, aber anders bezeichnet wurde. Zudem wurden die Strafen angepasst, die ein Fahrer bekommt, wenn er in einem Trockenrennen nicht beide Reifenmischungen einsetzt. Eine weitere Veränderung im Reglement sieht vor, dass Getriebe nun fünf Rennen in Folge halten müssen und nicht mehr nur vier. Außerdem hat die FIA im Reglement klargestellt, wann Autos das Safety Car überholen dürfen und wann nicht. Um weitere Tricksereien mit den Unterböden zu vermeiden, hat der Weltverband auch genauer definiert, wie die Bezugsplatte am Unterboden auszusehen hat und die Bodywork-Tests verschärft - vor allem am vorderen Ende der Bodenplatte. Erlaubt sind nun dafür Paneele in der Nase des Autos, um die Beine der Fahrer vor eindringengen Teilen zu schützen.
Auch für die Saison 2012 gab es kleine Veränderungen am technischen Reglement. So wird die Team-Kommunikation den übertragenden Fernseh- und Radioanstalten frei zugänglich sein. Außerdem wird es Benzinmischungen aus Biomasse geben und die Aufhängungs-Gestänge werden limitiert.
Umwälzung 2013
Für 2013 wurde das neue Motorenformat mit 1,6 Liter Vierzylindern mit Benzin-Hochdruckeinspritzung bis zu 500 Bar und einer maximalen Drehzahl von 12.000 Umdrehungen pro Minute beschlossen. Die Aggregate sind mit Energierückgewinnungs-Systemen und Energie-Management-Programmen ausgestattet. Das Ziel ist es, den Benzinverbrauch um 35 Prozent zu senken. Gleichzeitig soll der Kraftausstoß der Triebwerke auf dem aktuellen Level gehalten werden und etwa 750 PS betragen. Als Limit werden im ersten Jahr fünf Motoren pro Fahrer erlaubt, danach werden es nur noch vier Motoren sein. Bis zuletzt hatten einige Hersteller noch versucht, ein paar weitere Jahre die V8-Motoren halten zu können, doch FIA-Präsident Jean Todt hatte darauf gepocht, dass der ursprüngliche Zeitplan bis 2013 eingehalten wird.
Die genauen Regeltexte für das technische und sportliche Reglement sollen in den kommenden Tagen aufliegen.
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