Schumacher müsse nächstes Jahr entweder Weltmeister werden, oder aufhören - das ist die Meinung von Ex-Weltmeister Jackie Stewart. Auf die Frage, ob Schumachers Entscheidung in die Formel 1 zurückzukehren, ein Fehler gewesen sei, antwortete der dreimalige Weltmeister: "Ja - wenn er nicht nächstes Jahr urplötzlich zurückschlägt und in überlegener Manier den Titel holt - dann denke ich schon, dass es ein Fehler war", so Stewart.
"Ich glaube aber, dieses Unterfangen wird schwierig für ihn, denn nun ist Vettel da und auch Webber und Alonso sind es - und vor allem Rosberg, der auch noch im gleichen Team fährt. Zudem darf man Hamilton und Button natürlich nie vergessen", fügte er gegenüber ESPN hinzu.
Voller Unverständnis reagierte Stewart auf die Aussagen, der Mercedes habe dieses Jahr nicht zum Fahrstil des Kerpeners gepasst. "Schumacher scheint ein untersteuerndes Auto zu bevorzugen. Ich fand nie, dass das der beste Weg sei, einen Rennwagen zu bewegen. Es fühlt sich dann vorne alles sehr nervös an, aber er scheint das ja zu mögen", so Stewart.
"Was ich allerdings nicht akzeptieren kann, ist, dass er an jedem Wochenende von der Strecke abkommt. Natürlich kann man das heutzutage ein paar Mal machen, ohne dass man irgendetwas trifft oder etwas kaputt geht. Aber trotzdem heißt das doch, dass er das Auto so dermaßen überfährt, dass er jedes Mal von der Straße fliegt. Ich denke nicht, dass irgendeiner der großen Fahrer in der Geschichte vor ihm das regelmäßig so praktiziert hat", erklärte Stewart, der seinerseits 1973 nach dem Tod von Teamkollege und Freund Francois Cevert in Watkins Glen seine Karriere beendete - aber dabei mit einem Titel abtrat.
"Ich finde es bedauerlich, dass er zurückgekommen ist - wenn er nun zurückgekommen wäre und Erfolg gehabt hätte, so hätte ich das gerne gesehen", meinte der Schotte. Zu Schumachers Saison sagte Stewart: "Er ist dieses Jahr schon in einige Konflikte geraten - nicht zu vergessen den großen Ärger mit Barrichello in Ungarn. Er dachte noch nicht einmal, dass es ein gefährliches Manöver gewesen sei, dabei war das eine ganz grauenhafte und haarsträubende Attacke. Wäre nicht so jemand Gutes und Erfahrenes im Auto gesessen wie Rubens, hätte das wohl mit Tränen geendet", so Stewart, der Schumacher nahelegte, falls es mit dem Titel 2011 nicht klappen sollte "den Schwanz einzuziehen und sich zu verabschieden."
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