Verstappen zieht mit Legenden gleich:
Durch seinen dritten Titel ist Max Verstappen nun auf Augenhöhe mit den Legenden Niki Lauda, Jackie Stewart, Ayrton Senna, Jack Brabham und Nelson Piquet. Mehr Weltmeistertitel als er haben jetzt nur noch Alain Prost und Sebastian Vettel mit je vier, Juan Manuel Fangio mit fünf und die Rekordhalter Michael Schumacher und Lewis Hamilton mit je sieben vorzuweisen. Drei Titel in Folge sind noch weniger Fahrern gelungen: Bei Fangio (1954 – 1957), Vettel (2010 – 2013) und Hamilton (2017 – 2020) waren es dann sogar vier in Folge. Michael Schumacher thront ganz oben mit fünf Titeln in Serie (2000 – 2004).
Verstappen mit dem Grand-Slam:
Auch wenn es aufgrund der Niederlage am Sprint-Samstag nach außen hin vielleicht nicht so wirkte, so hat Max Verstappen den Katar GP so sehr dominiert, wie es statistisch nur möglich ist. Der Niederländer sicherte sich den sogenannten Grand Slam, das bedeutet Pole-Position, jede Runde führen, schnellste Rennrunde und Sieg. Zum vierten Mal in seiner Karriere ist Verstappen dieses Kunststück nun gelungen. Damit liegt er aber immer noch nur bei der Hälfte des Rekordhalters. Jim Clark dominierte ein Rennen gleich achtmal auf diese Weise. Aus dem aktuellen Feld liegt auch Lewis Hamilton mit sechs Grand Slams noch vor ihm. Angesichts der aktuellen Form Verstappens und Red Bulls wird er seine Zahl an perfekten Wocheneden aber noch in die Höhe schrauben können.
McLaren mit Podest-Jubiläum:
Mit den Plätzen Zwei & Drei für Oscar Piastri und Lando Norris hat McLaren die Podestplätze sechs und sieben in der Saison 2023 eingefahren. Häufiger auf dem Podest stand das Traditionsteam zuletzt im Jahr 2012. Damals fuhren Lewis Hamilton und Jenson Button 13 Podestplätze ein. Damit hat McLaren eine Schallmauer erreicht, die bisher nur Ferrari überbieten konnte. Denn insgesamt kommt Woking damit auf 501 Podiumsplatzierungen und liegt mit deutlichem Abstand auf Platz Zwei dieser Wertung vor Williams mit 313. Der erste Platz hingegen dürfte für McLaren wohl unerreichbar sein. Ferrari hat in seiner Historie seit 1950 bereits unfassbare 803 Pokale eingesammelt.
Piastri bester Podest-Rookie seit Hamilton:
Nach dem Sieg im Sprint holte sich Oscar Piastri beim Katar GP seinen zweiten Podestplatz in Folge. Der letzte Rookie, der seinem ersten Podestplatz einen zweiten folgen ließ, hieß Lewis Hamilton. Die Bilanz des Briten aus dem Jahre 2007 ist für Piastri allerdings unerreichbar. Hamilton holte damals, ebenfalls für McLaren fahrend, unfassbare neun Podestplätze in Folge in seinen ersten neun Formel-1-Rennen. Piastri könnte theoretisch noch eine Serie von sieben Podestplätzen in seiner Rookie-Saison erreichen. Um eine bessere WM-Platzierung eines Rookies zu finden, müssen wir allerdings nicht bis 2007 zurückgehen. Piastri liegt aktuell auf dem neunten Rang der Weltmeisterschaft. 2019 holte sich Alex Albon, zur Hälfte des Jahres in den Red Bull befördert, den achten Gesamtrang. Der Rückstand Piastris auf den diesjährigen achtplatzierten George Russell ist mit 49 Punkten dann doch bereits beachtlich.
Norris nähert sich ungeliebtem Rekord:
11 Podestplätze hat Lando Norris nun eingefahren, davon zuletzt drei in Serie. Was allerdings fehlt im Schrank ist die Siegertrophäe. Fünf zweite, sechs dritte, aber eben kein erster Platz sind dem Briten bisher gelungen. Angesichts der Dominanz von Max Verstappen ist anzunehmen, dass sich dieser Zustand auch nicht so schnell ändern könnte. Rekordhalter in dieser Disziplin ist Nick Heidfeld mit 13 Podiumsbesuchen ohne einen GP-Sieg. Mit seinem ersten Sieg könnte sich Norris dieser ungeliebten Statistik entziehen. Patrick Depailler, Jean Alesi, Mika Häkkinen und Eddie Irvine holten allesamt 15 Podestplätze, bevor sie sich dem Rekordwert mit ihrem ersten Sieg entledigen konnten.
Sainz schon zum zweiten Mal vor dem Start raus:
Ferrari-Pilot Carlos Sainz war der Pechvogel des Wochenendes. Aufgrund eines Schadens am Benzinsystems seines SF-23 konnte er am Sonntag im Grand Prix gar nicht erst starten. Besonders schlimm: Sainz hatte diese Erfahrung schon einmal machen müssen. Beim Belgien GP 2020 brach dem Spanier, damals noch bei McLaren, auf der Runde zur Startaufstellung der Auspuff. Damit hat Sainz in seiner Karriere zwei Rennen verpasst und beide mit Defekten. Einen Ausfall Aufgrund einer Verletzung oder Erkrankung musste er in neun Jahren Formel 1 hingegen nie hinnehmen.
Sauber mit dem Befreiungsschlag:
Zum ersten Mal in dieser Saison und damit auch zum ersten Mal seit dem Kanada GP des Vorjahres konnten beide Alfa Romeos die Punkte erreichen. Für das Duo aus Valtteri Bottas und Guanyu Zhou waren die Plätze Acht & Neun ein Befreiungsschlag. In den acht Rennen zuvor hatte Sauber nur einen Punkt einfahren können, nun waren es in Katar dank guter Strategie und etwas Glück sechs auf einmal. Damit ist das Team aus Hinwil an Haas vorbeigegangen und hat sich Williams immerhin bis auf sieben Punkte angenähert.
Stroll mit übler Durststrecke:
Aston Martin befindet sich im freien Fall und wird aller Voraussicht nach bald von McLaren in der WM-Wertung verdrängt werden. Sinnbildlich hierfür ist Lance Stroll. Nach der Sommerpause hat der Kanadier bei vier Starts noch keinen einzigen Punkt holen können. In Singapur verursachte er seinen Startverzicht durch einen schweren Unfall im Qualifying selbst. In Katar zeigte er ebenfalls eine desaströse Leistung, inklusive Wutanfall in der Garage. Fünf punktelose Wochenenden in Serie musste Stroll selbst mit den beiden schwächeren Vorjahreswägen Aston Martins nicht hinnehmen. Teamkollege Fernando Alonso hat in diesem Zeitraum 34 Punkte eingefahren.
Lawson erstmals geschlagen:
In seinen vier bisherigen Rennen kam Liam Lawson jeweils immer als der besser platzierte AlphaTauri-Pilot ins Ziel. Diese perfekte Statistik hat er beim fünften Einsatz in Katar verloren. Nur im Sprint-Shootout konnte er sich vor Yuki Tsunoda einreihen, ansonsten behielt der Japaner die Überhand. Im Sprint leistete sich Lawson zudem den ersten schwereren Fehler seiner jungen Formel-1-Karriere. Da ab Austin wohl wieder Daniel Ricciardo im Auto sitzen wird, war dies vorerst der letzte Auftritt des Neuseeländers in der Königklasse. Trotz der Katar-Schlappe kann sich seine Bilanz mehr als sehen lassen. Zwei der fünf Punkte AlphaTauris gehen auf sein Konto.
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