Max Verstappen ist seit dem Katar-Wochenende Formel-1-Weltmeister 2023. Damit steigt er in den illustren Kreis der dreifachen Champions in der Königsklasse auf. Wer befindet sich mit dem Red-Bull-Piloten in dieser elitären Gruppe? Eine Überblick über alle dreifachen Formel-1-Weltmeister.
Eine Bilderserie von Florian Niedermair
Jack Brabham: Der erste australische Weltmeister ist auch einer, der eine ganz besondere Leistung vollbracht hat. Brabham schaffte es nicht nur als Fahrer den WM-Titel zu erringen, sondern in Personalunion auch als Teamchef seines eigenen Rennstalls. Dieses Kunststück gelang ihm bei seinem dritten WM-Titel 1966.
Zuvor hatte er seinen Namen in der Königsklasse schon mit Cooper unsterblich gemacht. 1959 gewann er nach Siegen in Monaco und Großbritannien WM-Titel Nummer 1. 1960 sicherte er sich mit fünf Siegen in Folge seinen zweiten Titel. Nach der Gründung seines eigenen Rennstalls 1962 baute er sein Vermächtnis weiter auf. 1967 sorgte er in seiner Rolle als Teambesitzer sogar noch für einen vierten Fahrer-Titel. Brabham selbst wurde im Titelkampf allerdings von Denny Hulme besiegt. 1970 beendet er seine F1-Karriere.
Jackie Stewart: Der Brite erhält für seinen unermüdlichen Kampf für die Fahrer-Sicherheit in der Formel 1 bis heute viel Anerkennung. Stewart selbst hatte in der Königsklasse das Glück die halsbrecherischen 60er- und 70er-Jahre zu überleben. Und nicht nur das: Auf der Strecke war Stewart auch einer der schnellsten Piloten seiner Zeit.
1969 gewann er genauso überlegen seinen ersten WM-Titel, wie zwei Jahre später seinen zweiten. 1973 krönte er in seiner letzten Saison seine Karriere mit Titel Nummer 3. Doch Stewarts Laufbahn endete tragisch: Sein Teamkollege und enger Freund Francois Cevert verunglückte im Training zum Finalrennen in Watkins Glen tödlich. Stewart verzichtete auf einen Start und beendete seine Karriere ein Rennen früher als geplant.
Niki Lauda: Nicht nur in Österreich ist Niki Lauda der Inbegriff einer Formel-1-Legende. Der manchmal etwas eigenwillige Wiener stieg gegen den Willen seiner Familie in den Motorsport ein und konnte sich vom Paydriver bis zum Ferrari-Werksfahrer hocharbeiten. 1975 erlöste er die Scuderia mit dem ersten WM-Titel seit über einem Jahrzehnt.
1976 dann sein schrecklicher Horrorunfall am Nürburgring, den er wie durch ein Wunder überlebte und nach sechs Wochen wieder sein Comeback gab. Nach seiner Niederlage im Titelkampf gegen James Hunt kehrte er 1977 mit seinem zweiten WM-Triumph zurück. Auf seinen Abschied von Ferrari im selben Jahr folgte 1979 der Rücktritt aus der Königsklasse. 1982 gab er sein Comeback, das im WM-Titel 1984 gipfelte. Auch nach seinem endgültigen Karriereende blieb er dem Motorsport treu. Bis zu seinem Tod 2019 war er Teil des F1-Teams von Mercedes.
Nelson Piquet: Ein Volksheld war Nelson Piquet hingegen nie. 'Agente Provocateur' machte seinem Spitznamen alle Ehre und war unter seinen Gegnern genauso für sein fahrerisches Talent als auch für seine Psychospielchen neben der Strecke gefürchtet. Dauer-Rivalen wie Ayrton Senna und sein Erzfeind Nigel Mansell können ein Lied davon singen.
Doch seine Erfolge auf der Strecke sprechen für sich, genauso wie sein Faible für Final-Dramen. 1981 übertrumpfte der Brabham-Pilot im letzten Rennen noch Carlos Reutemann, zwei Jahre später überholte er im Finale Alain Prost. Seinen dritten WM-Titel 1987 gewann er jedoch schon vorzeitig und das an einem Freitag. Ein Unfall von Williams-Teamkollege Mansell war dafür verantwortlich.
Ayrton Senna: Er ist ohne Zweifel der berühmteste Dreifach-Weltmeister, wenn nicht sogar der berühmteste Rennfahrer überhaupt. Der Name Ayrton Senna ist nach wie vor Programm. Der charismatische Brasilianer gewann durch seine Volksnähe und seine neben der Strecke herzliche und auf der Strecke kompromisslose Art die Herzen der Fans weit über sein Heimatland hinaus. Zudem hat es einen guten Grund, warum der überragende Qualifier nicht selten als 'bester Rennfahrer aller Zeiten gehandelt wird.
WM-Titel konnte er jedoch erst feiern, als er zu McLaren-Honda wechselte. Seine drei Titel 1988, 1990 und 1991 gehören genauso zum Mythos Senna, wie seine beinharte Rivalität mit Alain Prost. Sennas tödlicher Unfall beim Großen Preis von San Marino 1994 traf die gesamte Rennsport-Welt ins Mark und verhinderte nicht nur weitere Titel, sondern beraubte die F1-Welt einer seiner größten und beliebtesten Legenden.
Max Verstappen: Und jetzt ist es also Max Verstappen, der in diese Gruppe der Triple-Champions aufgestiegen ist. Der jüngste Formel-1-Fahrer aller Zeiten ist seit seinem umstrittenen ersten Titelgewinn 2021 in Abu Dhabi das Maß aller Dinge in der Königsklasse. Die WM 2022 war nach Startschwierigkeiten dann doch eine eindeutige Angelegenheit. 2023 verkam schnell zu einem Schaulaufen, in dem Allzeit-Rekorde die einzige Messlatte für den Holländer sind. Die Chancen stehen gut, dass er seinem dritten Titel noch weitere folgen lässt.
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