Sebastian Vettel hat in Kanada zum ersten Mal in seiner Karriere voll zugeschlagen. Bisher war es dem Heppenheimer auf dem Circuit Gilles Villeneuve nicht vergönnt gewesen, auf die oberste Stufe des Podiums zu klettern, doch dieser Schönheitsfehler wurde nun behoben. Vettel hält somit bei 29 Siegen und rangiert in der ewigen Bestenliste auf Platz sechs. Zwei Triumphe vor dem Red-Bull-Piloten liegt Nigel Mansell, den er wohl noch in dieser Saison überholen wird.
Auch sonst gab es für Red Bull jede Menge Grund zum Jubeln. Vettel sicherte sich am Samstag die 39. Pole Position seiner Karriere und Mark Webber legte in 1:16.182 Minuten die schnellste Rennrunde hin.
Vettel lag in 67 der 70 Rennrunden an der Spitze des Feldes, lediglich zwischen Umlauf 16 und 18 hatte Mercedes-Mann Lewis Hamilton den Platz an der Sonne inne.
Vettel weist in der Weltmeisterschaft nun bereits einen Vorsprung von 36 Punkten auf seinen ersten Verfolger Fernando Alonso auf, Kimi Räikkönen liegt als Dritter 44 Zähler zurück.
Red Bull liegt auch in der Konstrukteurs-Wertung in Front und hat sich einen Vorsprung von 56 Punkten auf Ferrari erarbeitet. Interessantes Detail: Red Bull und Lotus - beide von Renault-Motoren angetrieben - holten bisher zusammen 315 Punkte, was 45 Prozent aller vergebenen Zähler entspricht. Caterham und Williams, die beiden anderen Renault-Teams, warten hingegen noch auf Punkte.
Stichwort Lotus: Mit seinem neunten Rang fuhr Kimi Räikkönen zum 24. Mal in Folge in die Punkte und egalisierte den zehn Jahre alten Rekord von Michael Schumacher. Letztmalig holte der Finne beim China GP 2012 keine Punkte, sein letzter Ausfall geht sogar bis ins Jahr 2009 zurück, als er auf dem Nürburgring wegen eines kaputten Kühlers das Ziel nicht sah.
Für McLaren ging hingegen eine mehr als stolze Serie zu Ende. 64 Mal in Folge war es der Mannschaft aus Woking geglückt, mit zumindest einem Wagen zu punkten, doch mit den Rängen elf und zwölf schrammten Sergio Perez und Jenson Button in Kanada an diesem Ziel vorbei. Zuletzt war McLaren in Abu Dhabi 2009 leer ausgegangen.
Immerhin in der Boxengasse hatte Button die Nase vorne. Der Brite benötigte für die Durchfahrt 20.212 Sekunden, womit ihm niemand das Wasser reichen konnte. Insgesamt sah Montreal 41 Stopps, hinzukamen die Durchfahrtsstrafen von Adrian Suti und Pastor Maldonado sowie Giedo van der Gardes Stop-and-Go-Penalty.
Die schnellsten Männer im Feld waren Nico Hülkenberg und Esteban Gutierrez. Die Sauber-Piloten erreichten jeweils einen Top-Speed von 321,6 km/h, was sie jedoch auch nicht vor dem vorzeitigen Ausscheiden bewahrte.
Force India feierte in Montreal den 100. Grand Prix. Die Inder warten zwar noch auf einen Sieg, doch zumindest der Sprung auf das Podium scheint in dieser Saison durchaus realistisch. Paul di Resta als Siebter und Adrian Sutil als Zehnter sorgten dafür, dass der Vorsprung auf McLaren in der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft weiter wuchs und nun 14 Punkte beträgt.
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