Max Verstappen und Red Bull haben nach der gemeinsamen WM die Formel 1 mit einem Mega-Vertrag überrascht. Bis 2028 will sich der niederländische Superstar an sein Team binden - das würde ihn zum treuesten F1-Piloten aller Zeiten machen. Nach Rennen hält diesen Rekord seit dem Saudi-Arabien GP 2022 aber sein letztjähriger WM-Rivale Lewis Hamilton. Die längsten Partnerschaften in der Bilderserie.
Max Verstappen und Red Bull: 2016 bis 2028
Nach der am 03. März 2022 verkündeten Vertragsverlängerung ist Verstappen auf Kurs, sich den Rekord zu schnappen. Bislang fuhr man 120 gemeinsame Rennen, bei 23 pro Saison wäre man 2028 bei unglaublichen 279. Und natürlich war Verstappen schon davor beim Team, 2014 holte sie ihn in den Juniorkader, 2015 fuhr er beim Nachwuchs-Team Toro Rosso. Inzwischen holte man zusammen eine WM und 21 Siege.
Lewis Hamilton und Mercedes: 2013 bis 2023
Mit 180 Starts hat Hamilton-Mercedes die Partnerschaft Schumacher-Ferrari als längste in der Geschichte abgelöst, sowohl nach Rennen als auch nach Jahren. Die erfolgreichste der Geschichte (6 Fahrer-, 8 Konstrukteurs-Titel, 82 Siege) ist sie schon längst. Und natürlich fährt Hamilton seit seinem F1-Debüt 2007 mit Mercedes-Motoren.
Michael Schumacher und Ferrari: 1996 bis 2006
Der Traum, Ferrari zurück an die Spitze zu führen, wurde für Michael Schumacher Wirklichkeit. Nach einem holprigen Start verhalf er dem Team in 180 Rennen zu 5 Fahrer- und 6 Team-Titeln, mit 72 Siegen. Technisch gesehen blieb er auch nach 2006 noch mehrere Jahre treu, unter anderem platzte 2009 ein Spontan-Comeback als Ersatzfahrer. 2010 ließ er sich von Mercedes aus dem Ruhestand locken.
David Coulthard und McLaren: 1996 bis 2004
Von Williams kommend wurde Coulthard von Mika Häkkinen bald zur Nummer zwei degradiert, aber die beiden bildeten für mehrere Jahre ein verlässliches Tandem. Coulthard fuhr 12 Siege ein, verhalf zu einem Konstrukteurs-Titel, holte 2001 den zweiten Platz in der Fahrer-WM und führte danach den jungen Kimi Räikkönen ein. 2005 verabschiedete er sich nach 131 Rennen in Richtung Red Bull, wo er seine Karriere beendete.
Mika Häkkinen und McLaren: 1993 bis 2001
Coulthards Teamkollege fuhr zwei Jahre bei Lotus, wurde aber von McLaren-Teamchef Ron Dennis als zukünftiger Star gesehen, war 1993 schon McLaren-Testfahrer und wurde dann vorzeitig ins Renn-Cockpit befördert. Ein Horror-Crash in Adelaide brachte 1995 die Karriere ins Stocken, ehe er 1998 endlich seine alte Pace wiederfand. Zwei WM-Titel, ein Konstrukteurs-Titel, 20 Siege in 131 Rennen lautet die Bilanz. 2001 litt die Motivation unter einer defektgeplagten Saison, am Ende zog er den Stecker. Ein bisschen DTM folgte später noch.
Jack Brabham und Brabham: 1962 bis 1970
"Treue" ist relativ, wenn es sich um das eigene Team handelt, aber trotzdem - Brabham machte dieses Team groß, nachdem er davor schon fünf Jahre lang bei Cooper gefahren war und zwei WM-Titel geholt hatte. Mit dem eigenen Team holte er in 80 GPs einen weiteren Titel und sieben Siege, ehe er sich zur Ruhe setzte.
Jim Clark und Lotus: 1960 bis 1968
Nicht die längste, aber wahrscheinlich die ultimative Treuebeziehung der F1-Geschichte. Lotus-Boss Colin Chapman hatte Clark in britischen Wettbewerben entdeckt, hatte ihn 1959 in die Formel Junior, und 1960 in die Formel 1 gebracht. Die beiden bildeten als bester Fahrer mit dem besten Konstrukteur eine Symbiose, gewannen 25 der 72 gemeinsamen Rennen und zwei Titel. Clark starb 1968 in einem Lotus, bei einem Formel-2-Rennen. Chapman erklärte, er habe seinen besten Freund verloren.
Felipe Massa und Ferrari: 2006 bis 2013
Als Testfahrer fuhr er 2003 schon bei Ferrari, nach zwei Jahren Sauber ergatterte er 2006 das Vollzeit-Cockpit neben Mick Schumacher. 2007 bis 2009 formte er ein dynamisches Duo mit Kimi Räikkönen, insgesamt feierte er 11 Siege, zwei Team-Titel und unterlag in der Fahrer-WM 2008 nur knapp. 2009 verletzte er sich bei einem Unfall schwer, und nach seinem Comeback kam er gegen den neu zum Team gestoßenen Fernando Alonso nie an. Nach 2013 verabschiedete er sich für die letzten vier Jahre zu Williams.
Jenson Button, BAR, Honda, Brawn und McLaren: Einen Sonderplatz kann man hier noch Jenson Button einräumen. Der Brite wechselte 2003, in seinem vierten Jahr, ins britische Brackley und blieb dort bis 2009 - auch wenn das Team von BAR zu Honda, und dann zu Brawn wurde. Sieben Siege krönte er 2009 mit dem WM-Titel, wechselte dann zu McLaren - wo er von 2010 bis 2016 ebenfalls sieben Jahre verbrachte und acht weitere Rennen gewann. Nach einem Ersatzfahrer-Einsatz bei McLaren beendete er 2017 die F1-Karriere.
Weitere Langzeit-Fahrer: Einige Sonderfälle verdienen noch Beachtung. Pierluigi Martini fuhr von 1985 bis 1991 bei Minardi, kehrte 1993 noch einmal zurück, und beendete dann dort 1995 die Karriere. Erfolge feierte er keine, aber die beiden Parteien schienen wie ein essentieller Teil der 80er-F1. Jacques Laffite fuhr von 1976 bis 1982 für sein Heimteam Ligier, kehrte 1985 und 1986 noch einmal zurück, und gewann insgesamt sechs Rennen. Beide blieben also jeweils sieben Jahre am Stück, und fügten dann noch ein bisschen an.
Sieben Saisons am Stück schafften außerdem noch Mark Webber (Red Bull, 2007 bis 2013), Sergio Perez (Force India/Racing Point, 2014 bis 2020), Nelson Piquet (Brabham, 1979 bis 1985, plus Teilzeit-Einsätze 1978), Denny Hulme (McLaren, 1968 bis 1974), Bruce McLaren (Cooper, 1959 bis 1965 plus Teilzeit-Einsätze 1958) und Graham Hill (BRM, 1960 bis 1966).
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