Lewis Hamilton hat es geschafft: In der Türkei krönt er sich zum siebenfacher Weltmeister und zieht mit dem bisherigen Rekordweltmeister Michael Schumacher gleich. Motorsport-Magazin.com blickt zurück auf die bisherigen Karriere-Highlights des Briten.
Australien, 2007: Hamilton schaffte in seinem allerersten F1-Rennen mit Rang drei prompt den Sprung aufs Podium - eine herausragende Leistung. Damit stellte der Brite auch seine Kritiker ruhig, die ihm vor seinem Debüt rieten, lieber noch ein Jahr als Testpilot einzulegen. Besonders beeindruckte Hamilton gleich am Start, als er an seinem McLaren-Teamkollegen Fernando Alonso vorbeiging, was ihm den Ruf des exzellenten Überholers einbrachte.
Kanada, 2007: Gerade einmal sechs Grands Prix dauerte es, bis Hamilton erstmals von der obersten Stufe des Siegerpodests jubeln konnte. Der Brite dominierte das Rennen über die gesamte Distanz und verlor nur aufgrund eines Boxenstopps die Führung für drei Runden an Felipe Massa. Dennoch stellte der Grand Prix eine große Herausforderung dar, da es unter anderem zwei Safety-Car-Phasen gab - eine hervorgerufen durch Robert Kubicas schweren Unfall. Nach dem Rennen bezeichnete Hamilton seinen Sieg als historisch und ließ keine Zweifel daran offen, dass er ein künftiger Weltmeister ist.
Großbritannien, 2008: Ein Sieg bei einem Heimrennen ist immer etwas Besonderes, noch schöner ist er jedoch, wenn er unter schwierigen Bedingungen errungen wird. Bei starkem Regen deklassierte der McLaren-Pilot die Konkurrenz und gewann schließlich mit nicht weniger als 68 Sekunden Vorsprung.
Brasilien, 2008: Hamilton ging mit einem Vorsprung von sieben Punkten auf seinen WM-Rivalen Felipe Massa in das Saisonfinale. Das bedeutete, dass der Brite im Falle eines Sieges seines Konkurrenten mindestens Fünfter werden musste, um Weltmeister zu werden. Regenschauer machten den Grand Prix zu einer taktischen Herausforderung. Zwei Runden vor Schluss war Hamilton nur Sechster. Seine Chancen auf den Titelgewinn schienen verpufft, doch er holte auf Timo Glock auf, der mit Trockenreifen auf der feuchten Piste zu kämpfen hatte. Während Massa als Sieger über die Ziellinie fuhr und sich als Weltmeister feiern ließ, ging Hamilton in der letzten Kurve an Glock vorbei und sicherte sich den entscheidenden fünften Platz. Mit nur einem Punkt Vorsprung und als bis dahin jüngster Pilot der Geschichte wurde er Weltmeister.
Spanien, 2012: Hamilton fuhr im Qualifying auf Pole, musste seinen Boliden jedoch anschließend auf der Strecke abstellen, damit noch genügend Benzin für eine Probe im Tank war. Für dieses Vergehen wurde er von den Stewards von der Wertung ausgeschlossen und musste das Rennen als Letzter aufnehmen. Hamilton kämpfte sich bis auf Rang acht nach vorne, indem er als Einziger auf einer Zwei-Stopp-Strategie fuhr. Seinen Kritikern, die ihm einen zu aggressiven Fahrstil ankreiden, bewies er damit, dass er reifenschonend fahren kann.
Ungarn, 2013: Im zehnten Rennen für sein neues Team Mercedes feierte Hamilton den ersten Sieg. Er ist der erste Brite seit Stirling Moss, der in einem Werks-Mercedes ein Formel-1-Rennen gewann. Hamilton gestand nach dem Rennen, dass er am Samstagabend glaubte, trotz der Pole Position ein Wunder zu brauchen, um gewinnen zu können.
Bahrain, 2014: Hamilton qualifizierte sich hinter seinem Teamkollegen Nico Rosberg auf Platz zwei. Dank eines besseren Starts übernahm er die Spitze, die er jedoch hart gegen Rosberg verteidigen musste. Mercedes setzte seine Fahrer auf verschiedene Strategien und Hamilton konnte sich ein kleines Polster verschaffen, das allerdings von einer Safety-Car-Phase zunichte gemacht wurde. In einem erneut engen Kampf mit Rosberg setzte sich Hamilton schließlich durch. Mit seinem 24. Karrieresieg zog Hamilton mit dem großen Juan Manuel Fangio gleich.
China, 2014: Indem er sich auf der Pole Position qualifizierte, brach Hamilton einen seit 1968 bestehenden Rekord von Jim Clark, nämlich den des Briten mit den meisten Poles. Hamilton belegt nun Rang vier in der ewigen Bestenliste und ist nach Sebastian Vettel der zweiterfolgreichste aktive Pilot auf diesem Gebiet. Zum ersten Mal in seiner Karriere gewann Hamilton zudem drei Rennen in Folge. Er führte jede der 54 Runden des Rennens an und lieferte einen eindrucksvollen Beweis für die Dominanz der Silberpfeile. Hamilton schwärmte von einem unglaublichen und fantastischen Auto. Mit dem Sieg beim darauffolgenden Rennen in Spanien dehnte er seine Serie sogar auf vier Erfolge aus. Doch es sollte noch mehr kommen.
USA, 2014: Austin war damals bereits ein Höhepunkt, genauer gesagt der Höhepunkt einer Siegesserie, die sich über fünf Rennen erstreckte. Mit seinem Triumph in den USA zog Hamilton in der ewigen Bestenliste an Nigel Mansell vorbei und ist damit der erfolgreichste Brite aller Zeiten in puncto Siegen. Zudem zog er mit seinem ehemaligen Teamkollegen Fernando Alonso gleich und gehört damit zu den drei erfolgreichsten, aktiven Piloten in der Königsklasse.
Abu Dhabi, 2014: Hamilton krönte sich schließlich zum zweiten Mal zum Weltmeister.
Russland, 2015: Auch in diesem Jahr fuhr der Mann aus Hertfordshire in England eine souveräne Saison. Der Sieg in Sochi war dabei sein 42. in der Formel 1. Damit zog er in der Sieg-Wertung an seinem Vorbild Ayrton Senna vorbei.
USA, 2015: Mit seinem zehnten Saisonsieg feiert Hamilton seinen dritten Titel, den zweiten in Folge. Besonders war dieser Moment für den Briten vor allem deshalb, weil er damit mit Ayrton Senna gleichzog.
Österreich, 2016: Im vierten gemeinsamen Jahr bei Mercedes entbrannte zwischen Hamilton und Rosberg ein harter Kampf um die Weltmeisterschaft. In Barcelona kam es zur teaminternen Kollision, in Spielberg gerieten beide erneut aneinander.
Deutschland, 2016: Nachdem Hamilton die ersten vier Saisonrennen teilweise aufgrund technischer Defekte an Rosberg verloren hatte, legte er im Sommer eine grandiose Aufholjagd hin. Im Juli wurde Hamilton mit Siegen in Österreich, Großbritannien, Ungarn und Deutschland zum einzigen Piloten in der Geschichte, der innerhalb eines Kalendermonats vier Grands Prix gewinnen konnte.
Malaysia, 2016: Nachdem er einen großen Punkterückstand zur zweiten Saisonhälfte in eine WM-Führung umgewandelt hatte, gingen seine Titelhoffnungen beim 16. Saisonrennen in Sepang in Rauch auf.
Abu Dhabi, 2016: Beim WM-Finale auf dem Yas Marina Circuit zog Hamilton alle Register, um das Ruder gegen Rosberg doch noch herumzureißen. Doch Siege in den letzten vier Rennen und eine konsequente Blockade des Gegners im Finale reichten nicht aus, um die WM zu gewinnen. Am Ende fehlten Hamilton fünf Punkte auf Rosberg.
Kanada, 2017: Ein zweites Mal zog Hamilton in einer der wichtigen Statistiken mit Ayrton Senna gleich. In Montreal feierte er seine 65. Pole Position in der Formel 1 und erreichte damit die Bestmarke seines Idols.
Italien, 2017: Sechs Rennen später ging es in Monza nicht mehr um das Einstellen der Bestmarke eines anderen Fahrers. Hamilton überholte mit seiner 69. Pole Position Michael Schumacher und machte sich zum erfolgreichsten Qualifyer in der Geschichte. In einem verregneten Zeittraining nahm der dem Zweitplatzierten Max Verstappen über eine Sekunde ab und unterstrich damit, weshalb er zu Recht diesen Rekord sein Eigen nennen darf.
Mexiko, 2017: In einem turbulenten Grand Prix, der mit einer Kollision zwischen ihm und WM-Rivale Sebastian Vettel begann, stellte Hamilton seinen vierten WM-Titel sicher. In den Rekordbüchern sorgte er somit für den Ausgleich zwischen ihm und Vettel. Außerdem überholte er Jackie Stewart und machte sich zum erfolgreichsten britischen Formel-1-Fahrer der Geschichte.
Mexiko, 2018: Die Saison 2018 wird zum Wettrennen um WM-Titel Nummer fünf. Wer kann Juan Manuel Fangios Marke zuerst einstellen, Hamilton oder Sebastian Vettel? In Mexiko macht Hamilton alles klar, sichert sich seinen fünften Titel bereits vorzeitig.
USA, 2019: Endlich ein WM-Titel in Style. Zum Sieg reicht es für Texas-Titan Lewis Hamilton in Austin dieses Mal zwar nicht, dennoch kann Mr. Hammertime seinen vorzeitigen sechsten WM-Titel endlich einmal auf dem Podium gebührend zelebrieren. Dieser Moment war Hamilton in beiden Vorjahren verwehrt geblieben.
Österreich, 2020: Die Formel-1-Saison 2020 steht ganz im Zeichen von Corona. Der Saisonstart muss verschoben werden. Hamilton sorgt nicht nur sportlich für Schlagzeilen: Beim abgesagten Auftakt in Melbourne kritisiert er die Formel-1-Bosse heftig, wirft ihnen Geldgier vor. Anschließend sorgt Hamilton mit seinem Kampf für eine buntere Gesellschaft für viel Aufsehen.
Türkei, 2020: Es ist vollbracht! Bereits drei Rennen vor dem Ende der Saison krönt sich Hamilton erneut zum Formel-1-Weltmeister. Es ist der siebte Titel für den Briten. Damit zieht er mit dem bisherigen Rekordweltmeister Michael Schumacher gleich.
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