Nico Hülkenberg absolviert am Sonntag in Mexiko seinen 200. Grand Prix in der Königsklasse. Motorsport-Magazin blickt zurück auf die lange Formel-1-Karriere des Emmerichers.
Saison 2007: Im Dezember 2007 sitzt Hülkenberg erstmals in einem Formel-1-Boliden. Er bestreitet Testfahrten für Williams.
Saison 2008: Hülkenberg wird offizieller Testfahrer für das Traditionsteam aus Großbritannien. Er absolviert im Laufe des Jahres zahlreiche Testtage.
Parallel zum Testprogramm bei Williams fährt Hülkenberg eine zweite Saison in der Formel-3-Euroserie, die er gewinnt.
Saison 2009: Hülkenberg fährt wieder zweigleisig. Er bleibt Testfahrer bei Williams und steigt in die GP2 auf. Der Nachwuchsserie drückt er seinen Stempel auf. Er gewinnt die Meisterschaft auf Anhieb.
Saison 2010: Die Vorarbeit hat gefruchtet: 2010 erhält Hülkenberg ein Stammcockpit in der Formel 1 bei Williams. Sein Teamkollege ist Rubens Barrichello, gegen den der Rookie allerdings nicht ankommt.
Ein Glanzlicht kann der Deutsche allerdings setzen. Beim Brasilien GP fährt Hülkenberg in der verregneten Qualifikation auf die Pole Position. Im Rennen kann er sich nicht an der Spitze halten und fällt schnell zurück. Er kommt als Achter ins Ziel.
Saison 2011: Hülkenberg hat keine Chance auf ein Stammcockpit. Er wechselt zu Force India, wo er wieder zum Testfahrer degradiert wird. Er kommt an den Rennwochenenden regelmäßig freitags zum Einsatz.
Saison 2012: Fahrertausch bei Force India: Hülkenberg ersetzt seinen Landsmann Adrian Sutil (Foto) und tritt nun neben Paul di Resta an.
Beim Rennen in Belgien ist Force India traditionell stark unterwegs. Hülkenberg fährt als Vierter über die Ziellinie. Bis heute konnte er kein Rennen besser als auf Platz vier beenden.
Hülkenberg trumpft wieder beim Brasilien GP auf: Bei wechselhaften Bedingungen führt er das Rennen 30 Runden an. Damit ist er länger an der Spitze als jeder andere Fahrer. Beim Versuch, den zwischenzeitlich führenden Lewis Hamilton zu überholen, verliert Hülkenberg das Auto und rutscht in Hamilton hinein. Beide sind damit aus dem Rennen.
Saison 2013: Nach nur einer Saison verlässt Hülkenberg Force India wieder und wechselt zu Sauber. Dort ist Esteban Gutierrez sein Teamkollege.
In der ersten Saisonhälfte im schweizerischen Team tut sich Hülkenberg schwer. Nach der Sommerpause kommt er besser in Fahrt.
Während des Italien GP ist Hülkenberg über weite Strecken in der Nähe des Podiums zu finden. Das Rennen beendet er auf Platz fünf, nur vier Sekunden hinter dem Dritten.
Beim Großen Preis von Korea stellt Hülkenberg seine Qualität unter Beweis. In der zweiten Rennhälfte kann er sich gegen Lewis Hamilton und Fernando Alonso behaupten, die ihm im Getriebe sitzen. Für Hülkenberg reicht es zum vierten Platz.
Saison 2014: Für Hülkenberg geht es wieder zurück zu Force India. Dort erhält er mit Sergio Perez einen neuen Teamkollegen.
Hülkenberg punktet bei seiner Rückkehr in den Rennstall von Vijay Mallya konstant. In 15 von 19 Rennen fährt er in die Top-10. Vier fünfte Plätze in der ersten Saisonhälfte sind die besten Platzierungen.
Saison 2015: Hülkenberg und Perez bleiben Force India treu. Erstmals seit seiner Debüt-Saison muss sich der Deutsche am Ende in der WM-Wertung seinem Teamkollegen geschlagen geben.
Hülkenberg scheidet in Russland schon kurz nach dem Start aus. Der dritte Platz von Teamkollege Sergio Perez zeigt, was in diesem Jahr für ihn möglich gewesen wäre.
So ist am Ende des Jahres Hülkenbergs Ausflug in die WEC sein einziger großer Erfolg. Mit Porsche gewinnt er das 24-Stunden-Rennen von Le Mans. Mit ihm sitzen Nick Tandy und Earl Bamber im Porsche 919 Hybrid.
Saison 2016: Beim Monaco GP ist es wieder Perez, der für Force India zur Stelle ist, als ein Podestplatz in der Luft liegt. Hülkenberg ist in der Anfangsphase aussichtsreich platziert, beendet das Rennen schließlich als Sechster.
Mit einem guten Start kommt Hülkenberg in Belgien nach vorne. Er liegt zu Beginn sogar auf dem zweiten Platz. Dann gibt es eine Safety-Car-Phase und eine Rennunterbrechung, die das Feld wieder zusammenführen. Am Ende scheitert der Force-India-Pilot als Vierter knapp am Podium.
Saison 2017: Hülkenberg wechselt in das Renault-Werksteam. Dort hat er zunächst Jolyon Palmer und später Carlos Sainz als Teamkollegen.
Beim Rennen in Baku liegt Hülkenberg lange auf der fünften Position. Dann touchiert er eine Mauer und muss das Rennen frühzeitig beenden.
In Singapur macht die Kollision zwischen Sebastian Vettel, Kimi Räikkönen und Max Verstappen den Weg frei für Hülkenberg. Viele Runden liegt er auf dem dritten Platz. Dann wirft ihn ein Boxenstopp während einer Safety-Car-Phase zurück. Später muss er seinen Renault mit einem Ölleck abstellen.
Da er erneut kein Podium einfährt, ist Nico Hülkenberg nach dem Rennen in Singapur mit 129 Rennen ohne eine Zielankunft unter den Top-3 Spitzenreiter in dieser Wertung.
Saison 2018: Carlos Sainz ist ganzjährig Hülkenbergs Teamkollege. Den Spanier hat der erfahrende Deutsche im Griff.
Mit Platz fünf beim Heimspiel auf dem Hockenheimring fährt Nico Hülkenberg das beste Ergebnis der Saison ein. Auch Teamkollege Sainz kommt im Laufe des Jahres nicht in die Nähe des Podests.
Saison 2019: Renault will wieder auf das Podest fahren und den vierten Platz in der Konstrukteurs-Wertung erreichen. Dazu hat man sich mit Daniel Ricciardo verstärkt. Doch die Fahrer können das gesetzte Ziel nicht erreichen.
Beim Heim-Grand-Prix sieht es jedoch zwischenzeitlich so aus, als könnte es klappen. Bei wechselhaften Bedingungen verbessert sich der Renault-Fahrer bis auf den zweiten Platz.
Dann macht Hülkenberg aber einen Fehler. Er kommt von der Fahrbahn aus und rutscht über die glatte Fläche der Auslaufzone in die Streckenbegrenzung. Die Hoffnungen auf das erlösende Podest muss er aufgeben.
Saison 2020: Da Sergio Perez vor dem Großen Preis von Großbritannien positiv auf Corona getestet wurde, ersetzte ihn Hülkenberg bei Racing Point. Jedoch kann der Deutsche aufgrund eines Hydraulikschadens nicht am Rennen teilnehmen.
Perez wird beim Jubiläums-Grand-Prix in Silverstone erneut positiv getestet. Auch hier springt der Deutsche als Ersatzpilot für den Mexikaner ein. Er beendet das Rennen auf dem siebten Platz.
Beim Großen Preis der Eifel ersetzt Hülkenberg dann den Teamkollegen Lance Stroll, der ebenfalls an einer Covid-Infektion erkrankt war. Ohne an den Trainingssessions teilzunehmen, fährt er im Rennen auf Platz acht.
Saison 2021: Zu Beginn der Saison wird Hülkenberg zum Ersatzfahrer bei Aston Martin ernannt. Im Gegensatz zum Vorjahr erhält er jedoch keine Einsätze.
Saison 2022:Nachdem Vettel aufgrund einer Coronainfektion nicht am Rennen in Bahrain teilnehmen kann, springt Hülkenberg erneut als Ersatz ins Aston-Martin-Cockpit.
Nach dem Aus von Mick Schumacher bei Haas klopft das US-Team bei Nico Hülkenberg an. Im November wird er offiziell als Teamkollege von Kevin Magnussen bestätigt. Nach einer dreijährigen Pause gibt er damit 2023 sein Comeback in der Formel 1.
Saison 2023:Eingewöhnungsphase? Fehlanzeige. Hülkenberg liefert schon vom ersten Rennwochenende des Jahres voll ab und ist auf Anhieb der Schnellere der beiden Haas-Piloten. Vor allem im Qualifying kann er Magnussen teils deutliche Klatschen zufügen. Bilanz nach 18 Wochenende: 9 zu 3 Punkte und 12 zu 6 im Qualifying Head-to-Head.
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