Baku bietet einige gute Gründe es zu lieben. Seit 2016 bietet die Rennstrecke wiederkehrend actiongeladene Rennen, Safety-Cars, unerwartete Podestplätze und kontroverse Szenen. Ein Blick zurück auf die kurze, aber ereignisträchtige Geschichte des Aserbaidschan Grand Prix, bisherige Meilensteine und Rekorde.
Fünf ausgetragene Rennen, fünf verschiedene Sieger. Nico Rosberg gewann den ersten Großen Preis von Europa (ab 2017 Großer Preis von Aserbaidschan), dem folgte ein Überraschungssieg von Daniel Ricciardo 2017. Die Rennen 2018 und 2019 gewannen Mercedes-Piloten Lewis Hamilton und Valtteri Bottas. 2020 fiel Baku coronabedingt aus. Letztes Jahr konnte Sergio Pérez nach Verstappens Ausfall nicht nur den GP, sondern auch das erste Rennen bei seinem neuen Arbeitgeber Red Bull gewinnen.
Mercedes 3:2 Red Bull: Die Silberpfeile konnten in Aserbaidschan bereits dreimal gewinnen (Rosberg, Hamilton, Bottas), das Red Bull-Team von Dietrich Mateschitz zweimal (Ricciardo, Pérez). Außerdem war Mercedes als einziges Team im Stande, einen Doppelsieg einzufahren (2019), sowie Siege in aufeinanderfolgenden Jahren (2018 und 2019).
2021 ging keiner der Podestplätze an die ersten drei Fahrer in der Startaufstellung. Pérez ging nur von Startplatz sieben aus ins Rennen, Gasly startete von Platz vier und Vettel von Platz elf aus. Ricciardo gewann von Platz zehn aus startend das Rennen 2017.
Sergio Pérez war bislang der zeitlich knappste Rennsieger. Beim Restart nach der roten Flagge (aufgrund von Verstappens Crash) und Hamiltons Magic-Break-Gate sicherte sich der Red Bull Neuling den ersten Platz, genau 1.385 Sekunden vor Sebastian Vettel. Den größten Abstand gab es beim Debutrennen 2016, wo Nico Rosberg 16.696 Sekunden vor Sebastian Vettel und Sergio Pérez die Zielflagge passierte.
Neun unterschiedliche Fahrer schafften es bisher auf das Podium in Baku. Sergio Peréz und Sebastian Vettel teilen sich mit jeweils drei Top-3 Ergebnissen den Rekord. Lewis Hamilton und Valtteri Bottas haben jeweils zwei Podiumsplätze, Nico Rosberg, Daniel Ricciardo, Kimi Räikkönen, Lance Stroll und Pierre Gasly je einen. Als Konstrukteur schaffte das Mercedes-Formel-1-Team mit fünf Podien die meisten. Das Team aus Brackley ist bisher auch das einzige Team mit beiden Autos am Podium (Bottas und Hamilton 2019).
Ebenfalls fünf unterschiedliche Fahrer konnten das Qualifying für sich entscheiden. Die Polesitter kommen dabei aber nur aus zwei verschiedenen Rennställen: Mercedes 2016 (Rosberg), 2017 (Hamilton) und 2019 (Bottas) bzw. Ferrari 2018 (Vettel) und 2021 (Leclerc). Zum Sieg verhalf der erste Startplatz allerdings nur 2016 und 2019.
Safety-Cars sind ein gern gesehener Gast in Baku. In drei von fünf Rennen gab es mindestens eine Safety-Car Phase. 2017 musste Bernd Mayländer sogar vier Mal ausrücken. Rote Flaggen gab es 2017 (Teile auf der Strecke nach einem teaminternen Force-India-Crash von Ocon und Pérez) und 2021 (Verstappens Reifenplatzer). Ein Regenrennen gab es noch nie in Aserbaidschan. Auch 2022 ist laut Wetterbericht kein Regen in Sicht.
Fernando Alonso könnte dieses Jahr in Baku Michal Schumachers Rekord für die längste Formel-1-Karriere einstellen. Schumachers Karriere führte ihn 21 Jahre und 3 Monate von seinem ersten GP 1991 in Belgien bis zu seinem letzten, Brasilien 2012. Startet Alonso das Rennen am Sonntag 21 Jahre, 3 Monate und 18 Tage nach seinem Debut 2001 am Australien GP übernimmt er die Pole-Position von Schumacher. Auch noch Platz auf dem Podest als Dritter mit einer Karriere von 20 Jahren, 9 Monaten und 8 Tagen ist für Kimi "Iceman" Räikkönen.
Mit einem Podium-Finish im RB 19 könnte Max Verstappen Sebastian Vettel nicht nur auf der Rennstrecke überholen, sondern auch in erreichten Podestplätzen als Fahrer für Red Bull. Zurzeit halten beide bei 65 Podien. Damit wäre der Holländer mit nur 24 Jahren bereits auf Platz drei der erfolgreichsten Fahrer mit einem Team, hinter Lewis Hamilton (Mercedes) und Michael Schumacher (Ferrari).
Von positiven zu negativen Rekorden: Max Verstappen könnte beim diesjährigen GP von Aserbaidschan einen Negativrekord für die meisten nicht beendeten Rennen auf der Strecke aufstellen: zurzeit steht er mit Daniil Kvyat bei jeweils drei DNFs. Daniel Ricciardo und Esteban Ocon haben das Rennen jeweils zweimal angefangen, aber nicht beendet.
Einen ebenfalls eher unrühmlichen Rekord könnte Valtteri Bottas dieses Wochenende einstellen. Mit einem Podestplatz zieht er mit Rubens Barrichello gleich als Rekordhalter für die meisten Podien (68) ohne Gewinn eines Weltmeistertitels.
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