Fernando Alonso war wohl eine der heißesten Aktien auf dem Formel-1-Fahrermarkt für 2025. Nun hat er mit seiner Vertragsverlängerung nicht nur den Verbleib in der Formel 1, sondern auch beim Rennstall Aston Martin erklärt. Seine Statistik ist spektakulär: 2 WM-Titel, 32 Rennsiege, 22 Poles und mit 381 Grand-Prix-Starts Rekordteilnehmer in der Königsklasse. Seit mehr als 17 Jahren läuft Alonso seinem dritten WM-Titel hinterher. Welche Stationen passierte Alonso auf seinem bisherigen Karrierepfad?
Aller Anfang ist hart. Bei Minardi sammelt Fernando Alonso 2001 seine ersten GP-Erfahrungen und muss sein Debüt in einem unterlegenen Auto bestreiten. Punkte sind bei den italienischen Hinterbänklern außer Reichweite, seinen Teamkollegen hat Alonso aber immer eindeutig im Griff. Nach einem Jahr verlässt Alonso den Rennstall aus Faenza wieder.
Stattdessen zieht es den Spanier zu Renault. Nach einem Jahr als Ersatzfahrer gibt er 2003 sein Formel-1-Comeback für die Franzosen. Der Stern geht schnell auf: Beim zweiten Grand Prix schnappt sich Alonso seine erste Pole, in Ungarn wird er der damals jüngste Rennsieger der Geschichte.
Der ganz große Wurf verzögert sich aber ein Jahr. Nach der sieglosen Saison 2004 folgt 2005 der Durchbruch. Verheißungsvoll steht Alonso nach den ersten fünf Rennen jedes Mal auf dem Podium und tütet dabei drei Siege ein. Der RS25 ist zuverlässiger als der Konkurrenzbolide bei McLaren, Alonso rast zu sieben Grand-Prix-Siegen und krönt sich zum Weltmeister - dem bis dahin jüngsten in der Formel 1.
Und weil's so schön war, gleich noch einmal: 2006 setzt sich Alonso im Titelkampf gegen Michael Schumacher durch. Bis heute ist Alonso Spaniens einziger Formel-1-Weltmeister.
2007 landet McLaren einen überraschenden Coup: Alonso verlässt nach seinem größten Karriereerfolg das französische Team und wechselt zum britischen Traditionsrennstall. Das Auto ist schnell, Alonso auch. Doch das Stallduell gegen Rookie Lewis Hamilton eskaliert. McLaren-intern brodelt die Fehde zwischen Alonso und Hamilton. Alonso verspielt sich durch politische und sportliche Querschüsse jeglichen Rückhalt im Team. Nach einem schmutzigen WM-Kampf beenden die beiden Rivalen punktgleich hinter Ferrari-Pilot Kimi Räikkönen die Meisterschaft. Ein einziger Punkt trennt Alonso von Titel Nummer 3.
Nach dem McLaren-Krieg ist die teaminterne Stimmung am Boden und Alonso ergreift die Flucht zurück zum alten Glück Renault. Von WM-Titeln kann Alonso in Enstone nur träumen. Zwei Siege - einer davon beim Crashgate-Skandal in Singapur - sind die magere Bilanz nach zwei Jahren.
Nächste Station Maranello: Bei Ferrari kann der Asturier 2010 wieder um den WM-Titel kämpfen. Alonso ist schneller als Teamkollege Felipe Massa. Vor dem Finale in Abu Dhabi wähnt sich der Asturier schon als Weltmeister und kämpft vor allem gegen Mark Webber - dann kommen ihm die Ferrari-Strategie und Vitaly Petrov in die Quere - und Alonso muss sich dem Jungspund Sebastian Vettel geschlagen geben.
2011 gibt es gegen Red Bull nichts zu holen. 2012 dann noch einmal dasselbe Spiel: Alonso kämpft bis zum letzten Rennen um den WM-Titel, hat aber gegen Vettel das Nachsehen. 2013 und 2014 ist Ferrari chancenlos. Beim Großen Preis von Spanien 2013 sammelt er immerhin noch einen Sieg - seinen bislang letzten.
2015 sagt Alonso den Italienern "Ciao", doch die Rückkehr zu McLaren wird zum Desaster. Die Leistung des Honda-Motors ist zu schwach, das Chassis auch nicht viel besser. Alonso erheitert die Fans mit Funksprüchen wie "GP2-Engine!", hat selbst in seinem Auto aber nichts zu lachen. Sein zweiter Auftritt mit dem britischen Team ist wieder von Frustration und Ärger geprägt. McLaren verschwindet im Mittelfeld, Alonso bleibt sieglos. Nach vier Jahren in Woking wirft er das Handtuch.
2019 hat Alonso genug von der Formel 1 und macht sich auf die Jagd nach der Triple Crown. Beim Indy 500 scheitert er 2017 auf aussichtsreicher Position ausgerechnet am Motor, 2019 verpasst der Spanier gar die Qualifikation und 2020 kommt er nach einem Kupplungsproblem nur auf Platz 21 ins Ziel. Auf der Langstrecke läuft es aber besser: Mit Toyota gewinnt er zwei Mal die 24 Stunden von Le Mans und die 6 Stunden von Spa Francorchamps, auch in Daytona ist er erfolgreich.
Letztendlich ist der Ruf der Formel 1 dann doch zu laut. Mit Alpine schmeißt sich der inzwischen 39-Jährige 2021 in sein drittes Abenteuer in Enstone. Die Alpine-Idylle mit Esteban Ocon inklusive Rückkehr aufs Podium währt aber nur kurz. 2022 ist geprägt von Defekten und Enttäuschungen.
2022 scheitern die Vertragsverhandlungen mit Alpine. Mit einem weiteren Einjahresvertrag will sich Alonso nicht abspeisen lassen. Mal wieder brennt er bei seinem Weggang sämtliche Brücken hinter sich nieder und wird überraschend Nachfolger von Sebastian Vettel bei Aston Martin. Dort legt er zu Beginn der Saison 2023 sofort eine Podiumsserie hin: Mit drei dritten Plätzen hintereinander in Bahrain, Saudi-Arabien und Australien hat der Spanier endlich wieder Grund zum Jubeln und belegt schließlich in der WM den vierten Platz.
Im hohen Rennfahreralter sichert sich der 42-jährige Fernando Alonso schon früh in der Saison 2024 eine langfristige Zukunft bei Aston Martin und macht klar: "Ich bin hier, um zu bleiben." Am Ende der Saison 2026 wird Alonso 45 Jahre alt sein. Ob es für ihn wohl dann an der Zeit ist, sich in den Ruhestand zu verabschieden?
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