Eine Fotostrecke von MSM-Redakteur Florian Becker:
Lewis Hamilton belohnte sich nach dem Finale der Formel-1-Saison mit einer ganz besonderen Erfahrung. In Jerez testete der bekennende MotoGP-Fan ein Yamaha R1 aus der Superbike Weltmeisterschaft. Der Mercedes-Star ist damit längst nicht der erste F1-Pilot, der dem Charme schneller Zweiräder erliegt.
Michael Schumacher
Der Rekordweltmeister ging nach seinem ersten Rücktritt aus der Formel 1 eine gefährliche Liaison mit dem Motorrad ein. Blut geleckt hatte Schumi aber schon eine ganze Weile vorher. 2005 unternahm er in Mugello erstmals eine Testfahrt auf der Ducati MotoGP-Bike, der Desmosedici GP5.
Zwei Jahre später gab Schumacher noch einmal auf der Ducati Gas. Im November 2007 testete er in Valencia das Weltmeistermotorrad von Casey Stoner. Der Test fand am Montag nach dem Saisonfinale der MotoGP statt, womit sich der damals 38-Jährige gleich unter die kritischen Augen der MotoGP-Elite traute.
MotoGP-Level erreichte Schumi trotz passabler Rundenzeiten nicht. An Rennen versuchte er sich aber trotzdem. 2008 stieg er in der IDM bei neun Rennen auf die Honda CBR 1000 RR vom Team Holzhauer Racing. Im Mittelfeld der deutschen Meisterschaft schlug er sich beachtlich. Im Februar 2009 zog er sich bei einem Sturz bei Testfahrten im spanischen Cartagena schwere Nackenverletzungen zu. Diese vereitelten im Sommer ein Formel-1-Comeback bei Ferrari für den verletzten Felipe Massa.
Fernando Alonso
Der Motorradausflug von Fernando Alonso fiel deutlich gemütlicher als der Michael Schumachers aus. Nachdem die MotoGP den Spanier bereits mehrfach als Gast im Paddock begrüßen durfte, ermöglichte Honda einen Abstecher in die Welt des Motorradrennsports.
Beim Honda Thanks Day in Motegi nahm Alonso auf Marc Marquez' Honda RC213V Platz. Mehr als ein paar gemächliche Runden im Bummeltempo legte der F1-Star jedoch nicht zurück. Dafür bekam er 2016 bei Hondas jährlicher Fan-Veranstaltung ein zweites Mal die Möglichkeit, MotoGP-Luft zu schnuppern.
Nick Heidfeld
In der Formel 1 feierte Nick Heidfeld mit BMW bei Williams und Sauber seine größten Erfolge. Das Leben als Werksfahrer des bayrischen Automobil- und Motorradherstellers brachte auch noch andere Annehmlichkeiten mit sich. Im Jahr 2009 traf sich der deutsche Formel-1-Pilot mit Superbike-Legende Troy Corser zum Fahrzeugtausch.
Heidfeld versuchte sich auf der BMW S1000 RR, die BMW damals werksseitig in der Superbike Weltmeisterschaft einsetzte. Corser wiederum durfte hinter dem Lenkrad des BMW Sauber F1.08 aus der Saison 2008 Platz nehmen.
Vitantonio Liuzzi
Die Formel-1-Karriere des einstigen Go-Kart-Welt- und Formel-3000-Europameisters verlief nicht wie erhofft. In der Königsklasse des Motorsports fasste Vitantonio Liuzzi in 80 Rennen nie richtig Fuß. Dafür war der Paradiesvogel einer der ersten F1-Piloten der Neuzeit, die sich auf ein MotoGP-Bike trauten.
Dank des gemeinsamen persönlichen Sponsors Red Bull durfte Tonio in Valencia seinen Toro Rosso gegen die Suzuki GSV-R von Jon Hopkins tauschen. Der US-Amerikaner durfte dafür den STR1 pilotieren.
Damon Hill
Während die bisher genannten Formel-1-Größen von vier gegen zwei Räder tauschten, gingen viele Piloten zuvor den entgegengesetzten Weg. Damon Hill war einer derjenigen, die ihre Motorsportkarriere ursprünglich auf dem Motorrad begannen. Von 1979 bis1984 fuhr der Sohn von F1-Legende Graham Hill auf Amateurlevel Motorradrennen. Sein größer Erfolg war 1981 in Brands Hatch der Gewinn der Clubman's Meisterschaft in der 350cc-Klasse. Hill erkannte schlussendlich selbst, dass er im Motorradsport keine große Nummer werden würde und tauschte das Bike gegen einen Formel Ford.
Mike Hailwood
Lange vor Hill war der Weg vom Motorrad- in den Automobilrennsport ein etablierter Schritt auf der Karriereleiter. Einer der größten Namen war 'Mike the Bike' Hailwood. Noch während seiner aktiven Zeit in der Motorrad-WM fuhr er ab 1963 parallel der Formel 1. Als neunmaliger Motorradweltmeister in den Klassen 125, 250, 350 und 500 cc wechselte er dann ab 1972 als Vollzeitpilot in die Königsklasse des Vierradsports. Mit zwei Podestplätzen und einer schnellsten Runde zog er sich bei 50 Starts achtbar aus der Affäre.
John Surtees
Er ist bis heute der einzige Mensch, der sowohl die Motorrad- als auch die Formel-1-Weltmeisterschaft gewonnen hat. John Surtees begann seine Motorsportkarriere 1952 auf zwei Rädern. Ende 1960 zog er sich mit sieben WM-Titeln in den Klassen 250, 350 und 500 cc zurück. Vier Jahre später gewann er mit Ferrari den Weltmeistertitel in der Formel 1.
Sebastian Vettel
Zugegeben, den Rennfahrer lässt Sebastian Vettel beim Motorradfahren zuhause. Trotzdem gilt der Ferrari-Pilot als großer Liebhaber des Fahrens auf zwei Rädern. Der Heppenheimer weiß die Vorzüge des Motorrads zu schätzen, kommt bei den Europarennen regelmäßig mit unterschiedlichen Oldtimern aus der eigenen Sammlung an die Rennstrecke.
Kimi Räikkönen
Der Iceman fährt übrigens auch noch gerne Motorrad. Sofern man dieses Gefährt als Motorrad bezeichnen kann.
Dafür kann Räikkönen aber auch sportlich. Motocross ist dem Finnen mit seiner Leidenschaft für den Rallyesport alles andere als fremd.
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