Was für ein Tag für Nico Rosberg! Der absoluten Bahrein-Bestzeit von 1:33.283 Minuten sowie der größten Rundenanzahl von 89 stehen zwei verursachte Rote Flaggen gegenüber. Der Mercedes zeigt sich jedoch weiterhin als Maß aller Dinge, und Rosberg absolvierte am Nachmittag ohne Probleme eine Rennsimulation. "Wir können mit den vergangenen vier Tagen nur zufrieden sein", fasst Rosberg die Tests positiv zusammen. "Wir haben eine große Rundenanzahl zurückgelegt, waren schnell und haben wieder enorm viel gelernt. Auf der anderen Seite müssen wir uns in Sachen Verlässlichkeit noch enorm steigern, denn die zwei Ausfälle heute waren doch unangenehm."
Mit McLaren sollte 2014 wieder zu rechnen sein. Mit der persönlichen Bestzeit von 1:34.957 Minuten belegte Jenson Button den zweiten Tagesrang, absolvierte zudem 66 Runden. McLaren war dabei hauptsächlich mit der Arbeit an verschiedenen Setup-Varianten beschäftigt und zeigte sich mit dem Fortschritt gegenüber Jerez äußerst zufrieden.
Kimi Räikkönen erlebte einen ereignisreichen Arbeitstag. 82 Runden jagte er seinen Ferrari F14 T um den Bahrain International Circuit. Mit der Zeit von 1:36.716 Minuten lag Kimi zwar auf Rang drei, jedoch auch knapp dreieinhalb Sekunden hinter Rosberg. "Natürlich will man immer mehr Runden fahren, aber wenigstens hatten wir heute keine Probleme. Somit konnten wir trotz all der roten Flaggen und meinem Crash am Ende des Tages unser Programm mehr oder weniger abspulen. Wir sind einige Longruns gefahren, wobei der Plan eigentlich was anderes vorgesehen hatte. Aber das können wir nächste Woche nachholen."
Auftakt nach Maß für den neuen Williams-Testfahrer Felipe Nasr. Der Brasilianer spulte beeindruckende 87 Runden ab, lag zudem mit seinem schnellsten Umlauf von 1:37.569 Minuten auf dem vierten Tagesrang. "Es ist einfach nur unglaublich, dass ich endlich in einem Forme-1-Auto gefahren bin. Mir gingen zuvor 1000 Dinge durch den Kopf und in der Tat hat sich das Auto wie erwartet komplett anders angefühlt, als alles, was ich bisher erlebt habe. Ich bin mit meiner heutigen Leistung sehr zufrieden und freue mich bereits auf meinen nächsten Einsatz." Nach beeindruckender Standfestigkeit des Boliden über die letzten drei Tage will das Team sich bei den finalen Tests primär auf die Performance konzentrieren.
Trotz der fünftbesten Tageszeit durch Pastor Maldonado von 1:38.707 Minuten kommt Lotus nicht so wirklich aus dem Quark. Nicht nur, dass der Rückstand auf Mercedes zeitenmäßig mehr als eklatant ist, auch in Sachen Standfestigkeit hapert es noch bei den Gold-Schwarzen. Immerhin standen dieses Mal 59 Runden für den Venezolaner zu Buche, seine Zeit bedeutete zudem die schnellste aller Renault-Piloten in Bahrain. "Wir haben heute zumindest viele Runden abgespult und wichtige Testarbeit an Antriebstrang, Aerodynamik und der Elektronik durchgeführt. Das Auto war deutlich verlässlicher als bisher und das ist zumindest in Hinblick auf die nächsten Tests ein gutes Zeichen."
Gebrauchter Tag für Force India: Sergio Perez brachte es nach Problemen am Antriebsstrang des VJM07 nur auf 19 Runden, unterbot mir seiner Bestzeit von 1:39.258 Minuten zudem nur gerade so die 1:40er-Marke. "Es ist wirklich schade, dass wir heute Nachmittag nicht mehr auf die Strecke gehen konnten, denn jede Runde im Auto bringt uns in eine bessere Position für den Saisonstart", hadert Perez. "Wir müssen jetzt bis zu den Tests nächste Woche hart pushen, um diese bestmöglich nutzen zu können."
Red Bull bleibt das Sorgenkind der Topteams. Auch am letzten Tag in Bahrain schaffte der vierfache Teamweltmeister keinen sauberen Testbetrieb und hatte permanent mit Problemen zu kämpfen. Defekte Software und Aussetzer mechanischer Art reduzierten Daniel Ricciardos Arbeitstag auf lediglich 15 Runden sowie eine Bestzeit von nur 1:39.837 Minuten. "Wenn ich ganz ehrlich bin war der Tag alles andere als großartig für uns. Wir brauchen viel mehr Zeit auf der Strecke, aber momentan läuft es einfach nicht rund. Ich hoffe, dass wir nächste Woche endlich normal fahren und testen können."
Auch Toro Rosso, die 'kleine Schwester' Red Bulls, kommt einfach nicht ins Laufen. 19 Runden und eine Bestzeit von 1:40.472 Minuten für Jean-Eric Vergne geben derzeit wenig Grund zu optimistischem Denken beim Rennstall von Franz Tost. "Wir brauchen jetzt nicht noch negative Kommentare abgeben, denn wir wissen selber, dass wir immense Probleme haben, und das wäre wenig hilfreich", konstatiert ein ernüchterter JEV. "Wir wussten nach dem schlechten Auftakt in Jerez, dass wir auch hier noch Probleme haben würden. Einige haben wir zwar behoben, jedoch noch nicht genug, um positiv in die Zukunft zu blicken. Ich hoffe auf einen besseren Test hier nächste Woche."
An einem gebrauchten Tag für Caterham war der Japaner Kamui Kobayashi zumindest ein kleiner Lichtblick. So zeigte er sich für 17 der 21 insgesamt zurückgelegten Runden verantwortlich. Die Bestzeit von 1:43.027 Minuten war dabei allerdings kaum der Rede wert. Behindert durch ein elektronisches Problem an der Power Unit sowie insgesamt sieben Roten Flaggen, war der Tag für Caterham eher durch unfreiwillige Pausen geprägt. "Das Team hat einen super Job gemacht, mir zumindest noch für die letzte Stunde ein funktionierendes Auto hinzustellen, nachdem fast den ganzen Vormittag gar nichts mehr ging", erklärt Kobayashi. "Wir haben eine Menge Arbeit vor uns bis zum ersten Rennen in Australien und müssen schon bei den Tests kommende Woche einen großen Schritt nach vorne machen."
Einer der zwei Pechvögel des Tages ist der Schwede Marcus Ericsson, der nach elektronischen Problemen an der Power Unit seines Caterham CT05 lediglich vier Runden zurücklegte. Seine Bestzeit von 1:45.094 Minuten fiel daher auch kaum ins Gewicht, genauso wie die mikrigen Testdaten, die Ericsson sammelte. "Heute war einfach eine Katastrophe und alles andere als ideal, aber immerhin habe ich gestern knapp 100 Runden zurücklegen können. Ich denke, ich habe mich an den zwei Tagen hier deutlich besser an das Auto und die Systeme gewöhnt und persönlich einen großen Schritt gemacht. Als Team müssen wir uns definitiv noch steigern bis zum Saisonstart und die nächsten Wochen bedeuten für uns alle harte Arbeit."
Frustrierender Arbeitstag für Adrian Sutil. Der Deutsche in Diensten von Sauber legte nach massiven Problemen am Chassis lediglich sieben Runden zurück und brachte es auf keinen gezeiteten Umlauf. "Der Tag war für uns einfach nur frustrierend", resümiert Sutil. "Wir haben wertvolle Zeit auf der Strecke verloren. Zumindest haben die Ingenieure einen herausragenden Job gemacht und das Auto noch während der Zeit für ein paar Installationsrunden hinbekommen. So ist Testen nunmal und wir hoffen, die entsprechenden Fehler zumindest für nächste Woche ausgemerzt zu haben."
Nächster Nackenschlag für Marussia. Der russische Rennstall schaffte keine einzige gezeitete Runde, belegte mit lediglich fünf Umläufen zudem den traurigen letzten Platz. Nachdem vor dem Start des Tages neue Teile aus der Fabrik angeliefert wurden, verbrachte das Team fast den kompletten Tag mit dem Einbau der selbigen sowie einer Neujustierung des Autos. Kurz vor Ende der Tests gelang so zumindest noch eine Installationsrunde, ehe die Session abgebrochen wurde. Die Zukunftsprognosen für Marussia sehen somit jedoch eher düster aus...
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