Jordan: Das Heim der Deutschen
Auch wenn das Team von Eddie Jordan bereits vier Grand Prix Siege einfahren konnte, so wird es in den meisten Geschichtsbüchern doch eher wegen eines Fahrerdebüts im Jahre 1991 lobende Erwähnung finden. Denn in jenem Jahr gab der irische Teamchef, der zuvor seinen Rennstall aus der Formel 3000 in die Königsklasse gebracht hatte, einem jungen Deutschen namens Michael Schumacher beim Großen Preis von Belgien in Spa-Francorchamps die Chance seines Lebens. Was daraus geworden ist, dürfte hinlänglich bekannt sein...
Überhaupt gehören das Jordan Team und die deutschen F1-Piloten irgendwie zusammen. Denn neben Michael Schumacher feierte auch dessen Bruder Ralf Schumacher sein F1-Debüt bei der Truppe aus Silverstone. Und mt Nick Heidfeld und Timo Glock fuhren auch noch zwei weitere Deutsche für den leidenschaftlichen Drummer Eddie Jordan.
Seine erfolgreichsten Jahre als Teamchef erlebte Eddie Jordan jedoch mit einem anderen Deutschen: Nämlich dem Mönchengladbacher Heinz-Harald Frentzen. Dieser sicherte Jordan dank zweier GP-Siege und seinem Vizeweltmeistertitel den dritten Rang in der Konstrukteurs-WM.
Doch von da an sollte es bergab gehen: War Jordan mit den Mugen-Honda Aggregaten im Jahre 1999 noch die dritte Kraft der F1-Welt, rutschte man in der Folge immer weiter ab. Die Gelben verpassten den Sprung in die vorderen Reihen und wurden nach dem Ende ihrer Zusammenarbeit mit Motorenpartner Honda und mit dem Beginn der immer akuter werdenden Geldprobleme bis ans Ende des Feldes zu den Minardi durchgereicht.
Anfang 2005 kam dann das Unvermeidliche: Eddie Jordan verkaufte seinen Rennstall, nach zähen und langwierigen Verhandlungen mit diversen Interessenten, an die russisch-kanadische Midland Group und deren Boss Alex Shnaider. Dieser inthronisierte seine bereits verpflichteten MidlandF1-Mitarbeiter in der Jordan-Fabrik in Silverstone und ließ Eddie ins zweite Glied zurücktreten. Nach der Saison 2005 wird das Kapitel Jordan GP dann endgültig geschlossen und Jordan wird in den F1-Geschichtsbüchern wohl nur noch als jenes Team geführt werden, welches dem erfolgreichsten Piloten aller Zeiten den Einstieg in die Königsklasse ermöglichte...