Geheimnis war es eigentlich keines mehr, dennoch fehlte bislang die offizielle Bestätigung, dass Michael Schumacher und Mercedes GP überhaupt miteinander sprechen. Das hat Team CEO Nick Fry nun bestätigt, auch wenn er nichts zu Meldungen sagen wollte, wonach der Deal mit dem siebenfachen Weltmeister bereits ausgehandelt wurde und lediglich noch die Unterschrift fehle. "Das kann ich zu diesem Zeitpunkt leider nicht sagen", meinte Fry laut Associated Press nur. Immerhin ließ er sich zu der Aussage hinreißen, dass Schumacher sehr gut für das Team wäre, es aber noch eine Reihe anderer Fahrer gebe, sollte sich Schumacher entscheiden, doch nicht zurückzukommen.
Als erste Adresse im Fall einer Absage Schumachers gilt nach wie vor Nick Heidfeld, dem derweil die Alternativen bei anderen Teams auszugehen drohen. Laut Daimler-Chef Dieter Zetsche könnte sich die Fahrer-Entscheidung bei Mercedes GP noch bis Januar hinziehen, dann könnten Heidfeld auch noch die letzten Ausweichrouten abhanden gekommen sein, weil bei Sauber neben der anscheinend beschlossenen Verpflichtung Kamui Kobayashis auch Giancarlo Fisichella durch Motorenpartner Ferrari einen Platz bekommen könnte. Es hängt also alles am Faktor Schumacher, wobei wenn Fry zugab, auch mit den Alternativen sehr gut leben zu können.
Unterordnen, nein; Respekt, ja
Sehr glücklich zeigte sich der Geschäftsführer über Nico Rosberg, den er beeindruckend findet. Rosberg selbst findet seinerseits Schumacher beeindruckend, plant aber nicht, sich ihm unterzuordnen, sollte er ins Team kommen. "Unterordnen? Nein. Aber ich respektiere Schumi sehr", sagte Rosberg laut Bild. Der ehemalige Williams-Pilot betonte, dass es bei Mercedes immer so gewesen sei, dass beide Fahrer ebenbürtig sind. Gleichzeitig wusste er auch, dass letztendlich nur der Titel zählt. "Klar, wenn sich am Ende des Jahres herauskristallisiert, dass womöglich nur einer ernsthaft um den Titel kämpft, konzentriert sich das Team auf diesen Fahrer. Aber bis dahin ist die Mercedes-Philosophie: Wir haben zwei Nummer 1."
Profitieren glaubt Rosberg von Schumacher in jedem Fall zu können. Immerhin habe der siebenfache Weltmeister enorm viel Erfahrung, auch wenn Rosberg betonen musste, selbst auch schon Erfahrung zu haben. Teamchef Ross Brawn scheint neben Schumacher-Fan jedenfalls auch Rosberg-Fan zu sein. "Nico hat das gleiche Potenzial, das Jenson Button über die Jahre gezeigt hat, aber Nico hatte nie die Gelegenheit, es unter Beweis zu stellen."
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