"Nein und nein", war die klare Antwort von Fernando Alonso darauf, ob er mit Ferrari gesprochen oder einen Vertrag mit dem Team habe. Damit antwortete er auf die Gerüchte, wonach er 2010 bei Ferrari fahren wird. "Das sind nur Gerüchte, die gab es die vergangenen vier, fünf Jahre immer wieder", erklärte er und musste dann noch einen kleinen Scherz machen, als er gefragt wurde, ob er im hypothetischen Fall, dass er mit Felipe Massa im gleichen Team wäre, die gleichen Probleme erwarten würde wie mit Lewis Hamilton bei McLaren. "Nein, denn Flavio würde die Situation managen", schmunzelte er. Er fand es momentan ohnehin noch zu früh, Vertragsgespräche zu führen, das passiere normalerweise erst nach dem Sommer, wenn man denn überhaupt Interessen außerhalb des eigenen Teams habe. "Ich bin sehr glücklich bei Renault."
Alonso wollte sich aber ohnehin lieber auf das Racing und weniger die Gerüchteküche konzentrieren. Dabei musste er festhalten, dass er durchaus noch daran glaubt, dass Renault einen Schritt nach vorne machen kann wie im Vorjahr. Das Potential sei da. "Es gibt die zwei Teams, Brawn GP und Red Bull, die vor allen sind. Dann gibt es eine Gruppe um das drittschnellste Auto mit Toyota, Williams und Ferrari. Da ist nicht klar, wer hinter Brawn und Red Bull ist. Wir wollen in die Gruppe, um eine Chance zu haben, auf einigen Strecken in die Top Fünf zu kommen", sagte der Spanier. Bereits auf dem Nürburgring wird es einige aerodynamische Verbesserungen geben, die laut Simulation zwischen zwei und zweieinhalb Zehntel bringen sollen, obwohl Alonso Simulationen nicht ganz vertraut.
Geld falsch eingesetzt
Dennoch hoffte er auf einen besseren Platz für Renault, zumindest Punkte wollte er holen, nachdem das zuletzt nicht geklappt hat. "Das erste Ziel ist eine regelmäßige Rückkehr in die Punkte. Danach kommen wir mit weiteren Neuerungen hoffentlich näher an die Spitze." Wie sich die bisherige Saison entwickelt hat, darüber scheint er aber ohnehin immer noch zu staunen. So glaubte Alonso, dass es viel produktiver gewesen wäre, Geld und Zeit in der Vorbereitung in den Windkanal zu stecken als in KERS. Und dann habe es eben noch die Diffusor-Teams gegeben. Wäre der Doppel-Diffusor in Australien verboten worden, dann wäre Renault gut dabei gewesen, da war er sich sicher. "Es gab ein paar Faktoren, die die Saison für die Teams verändert haben. Das ist aber die Formel 1, das ist so, manchmal kann man gewinnen, manchmal nicht."
Alonso ging davon aus, dass die großen Teams nächstes Jahr wieder gewinnen können und gleichzeitig glaubte er nicht, dass kleine Teams wie Brawn ihr Niveau zwei Saisonen in Folge so halten können. Und auch er selbst will klarerweise so bald wie möglich wieder gewinnen, wobei er aber mittlerweile versteht, dass es überall im Sport auch Zeiten gibt, in denen es nicht so läuft. "Im Motorsport sind das Paket und das Auto aber noch so viel wichtiger. Michael [Schumacher], der größte Fahrer aller Zeiten, hatte zwei Titel mit Benetton und musste dann fünf Jahre im Ferrari warten. Es ist nicht nur der menschliche Teil, sondern auch das Team und das Paket. Ich bin jetzt auf standby, bereite mich physisch und mental vor. Ich bin ein besserer Fahrer als vor zwei Jahren. Ich warte auf ein starkes Auto und werde besser sein denn je."
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