Flavio Briatore ist dafür bekannt, dass er kein Wort vor den Mund nimmt, egal ob es um die eigenen Fahrer oder jene der Konkurrenz geht. Besonders gerne nimmt er natürlich Piloten von McLaren Mercedes und Teamboss Ron Dennis aufs Korn. Lewis Hamilton lieferten dazu in den letzten Tagen genügend Gelegenheit.
So glaubt Briatore, dass der Brite den WM-Titel "wieder wegschmeißen wird", so wie vor einem Jahr. Damals verlor er in den letzten beiden Rennen 17 Punkte Vorsprung an Kimi Räikkönen. Für Briatore sei dies würdig für das Guinness Buch der Rekorde gewesen. "Jetzt hat er fünf Punkte Vorsprung und könnte den Guinness-Trick wiederholen." Aus seiner Sicht wird Felipe Massa Weltmeister.
Vier Monate Nonsens
Die Abneigung gegen McLaren kommt nicht von ungefähr. "McLaren hat uns letztes Jahr der Spionage bezichtigt und wir mussten vier Monate lang diesen Nonsens mitmachen", sagte er offen zur Gazzetta dello Sport. Zudem hält Briatore Hamilton für überbewertet. "Man sollte ihm sagen, dass er ein Formel-1-Fahrer ist und kein Marsmensch. Er ist nicht Muhammad Ali."
Zwar sei er ein guter Fahrer, aber gute Fahrer würden auch Ergebnisse nach hause fahren. "Es gibt Fußballstürmer, die immer nur die Latte oder den Pfosten treffen und es gibt welche, die immer ins Tor treffen. Hamilton hat noch nicht getroffen. Er hat nichts gelernt. Das haben wir in Japan gesehen."
Villeneuve setzt auf Kubica
Ex-Weltmeister Jacques Villeneuve behauptet das nicht nur von Hamilton, sondern auch vom zweiten Titelanwärter Felipe Massa. "Kubica verdient den Titel", sagte der Kanadier gegenüber BBC Radio Five Live. Das ist überraschend, denn ausgerechnet Kubica verdrängte Villeneuve aus seinem letzten F1-Cockpit bei BMW Sauber.
"Er saß nicht in so einem guten Auto wie Felipe und Lewis und hat trotzdem eine fehlerlose Saison hingelegt", begründete Villeneuve seinen Tipp. Hamilton sei zwar extrem schnell, "aber er wurde sehr jung ins kalte Wasser geschmissen und ihm wurde immer gesagt, dass er der beste Fahrer der Welt sei. Irgendwann fängt man an, das zu glauben und ich denke, das passiert den meisten Fahrern in ihrer Karriere."
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