Die Entwicklungsarbeit bei Ferrari war beim US Grand Prix für Fernando Alonso anscheinend eher ein Handicap als eine Hilfe. Der Spanier war mit einem neuen Diffusor unterwegs, der aber nicht so gut funktionierte wie das alte Modell. Vor dem Wochenende in Texas hatte die Scuderia mehrere Neuteile, darunter auch den Diffusor, bei einem Aerodynamik-Test in Idiada in Spanien ausprobiert. Bald darauf gab es bereits die ersten Gerüchte, wonach die Streckendaten nicht jenen aus dem Windkanal entsprachen.

Alonso war am Circuit of The Americas dennoch mit der Neuentwicklung unterwegs, sein Teamkollege Felipe Massa fuhr stattdessen mit der älteren Version und schien damit besser zurechtzukommen. "Ja, Felipe Massa hatte tatsächlich den alten Diffusor und der funktionierte besser", sagte Jaime Alguersuari.

Nur ein Unterschied

Selbst Massa konnte das bestätigen. "Alles war gleich, nur der Diffusor nicht. Ich hatte ihn [den neuen Diffusor] zur Verfügung, aber ich entschied, ich wäre mit dem alten besser dran. Das war der einzige Unterschied." Im Qualifying war der Brasilianer rund vier Zehntelsekunden schneller als sein spanischer Teamkollege. Er verlor seinen Startplatz aber, da Ferrari aus taktischen Gründen das Siegel an seinem Getriebe aufbrach und ihm damit eine Rückversetzung von fünf Positionen einhandelte. Damit kam der noch im WM-Kampf befindliche Alonso nicht nur einen Startplatz weiter nach vorne, sondern durfte noch dazu auf der sauberen Seite der Startaufstellung losfahren.

Massa fiel durch sein Opfer von Startplatz sechs auf Position elf zurück, sein Teamkollege rückte dafür von Rang acht auf sieben vor. Obwohl er vier Plätze hinter Alonso losfuhr, konnte Massa das Rennen lediglich sieben Sekunden hinter seinem Teamkollegen auf Rang vier beenden. Alonso gab danach zu: "Es ist nicht immer der Fall, dass das neueste Teil die beste Wahl ist."