Viele Augen ruhen beim kommenden Japan GP in Suzuka auf Lewis Hamilton. Es ist das erste Rennen des Briten nach der Bekanntgabe seines Wechsels zu Mercedes im kommenden Jahr. Zahlreiche Experten stellten den Transfer in Frage, schließlich verfügte Hamilton bei McLaren über eines der stärksten Autos im Feld, während der Mercedes-Silberpfeil bislang erst einen Sieg erzielen konnte - für Hamilton jedoch kein Problem. "Ich denke nicht, dass es ein gewagter Schritt war", so der Brite gegenüber Reuters. "Es ist einfach, am gleichen Platz zu bleiben, aber woanders hinzugehen und eine neue Herausforderung anzugehen, ist vielleicht noch spannender."
Monatelang zogen sich die Wechselgerüchte um den McLaren-Star hin, bis am vergangenen Freitag etwas überraschend eine Einigung mit Mercedes erzielt wurde und Michael Schumacher seinen Platz zum Ende der Saison räumen muss. "Am Ende hatte ich zwei Angebote auf dem Tisch, die ähnlich waren", verriet Hamilton. "Aber eines davon war weitaus spannender. Es ist einfach eine Herausforderung. Ohne Zweifel war dies bislang eine der schwierigsten Entscheidungen meines Lebens", sagte der 27-Jährige. "Aber viele andere Rennfahrer, darunter Größen wie Alain Prost und Ayrton Senna, fuhren auch für verschiedene Teams."
Ob Hamilton und Mercedes schon in der kommenden Saison ein Wörtchen bei der Titelvergabe mitreden können, ist fraglich. Das Reglement lässt keine allzu großen Sprünge bei der Entwicklung zu, die Machtverhältnisse in der Formel 1 werden sich wohl nicht übermäßig verändern. Hamilton sieht sein Engagement jedoch eher längerfristig ausgelegt und ist sich im Klaren darüber, dass es in der kommenden Saison nicht einfach wird. "Mir ist vollkommen bewusst, dass das Auto im Moment kein Weltmeister-Auto ist", räumte er ein. "Das Auto, in dem ich jetzt sitze, ist eines, das ich mitentwickelt habe. Im nächsten Jahr werden wir eine Evolution des Autos sehen, bei dem ich bei der Weiterentwicklung behilflich war und es wird ein Titelanwärter sein."
Einen Hauruck-Aufstieg mit Mercedes erwartete er nicht: "Wir werden bei Mercedes sehr hart dafür arbeiten, dass es im kommenden Jahr besser läuft - doch so etwas benötigt Zeit. Man kommt nicht einfach an und ändert die Dinge. Der Fokus ist eher längerfristig ausgelegt. Wenn ich bei der Verbesserung helfen kann, wir Siege erzielen und schließlich die Weltmeisterschaft gewinnen, wird das ein unglaubliches Gefühl für uns alle sein." Auch Schumacher benötigte nach seinem Wechsel zu Ferrari eine gewisse Zeit, bis sich der Erfolg einstellte, Hamilton hat offenbar Ähnliches im Blick. "Natürlich ist der Plan, aber die Dinge laufen eben nicht immer wie geplant", sagte er.
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