Fernando Alonso konnte in Silverstone das erste Rennen der Saison gewinnen. Die Freude bei Ferrari war daher enorm. Doch auch der zweifache Weltmeister schäumte vor Glück beinahe über. "Es war ein sehr besonderer Tag", jubelte Alonso. "Auf einem so historischen und fantastischen Kurs zu gewinnen ist umso besonderer."
Doch auch in der Feierlaune blieb der Spanier realistisch. Denn er hatte davon profitiert, dass Red Bull bei Sebastian Vettels Boxenstopp Probleme hatte und der Deutsche dadurch wertvolle Sekunden verlor. "Wer weiß was ohne die Probleme von Sebastian passiert wäre", zeigte sich Alonso als fairer Sportsmann. "Es ist nicht einfach zu überholen. Deren Boxenstopp-Problem war eine Hilfe."
Ein besonderer Tag
Dennoch feierte am Ende Ferrari - und das an einem ganz besonderen Tag. Denn genau 60 Jahre zuvor konnte Jose Froilan Gonzalez den ersten Sieg für die Scuderia in Großbritannien einfahren. Das ließ auch den sonst so besonnenen Alonso nicht kalt. "Heute haben wir auf dem gleichen Kurs gewonnen, mit der gleichen Leidenschaft und der gleichen Gruppe Menschen, die für dieses fantastische Team arbeiten", sagte der Silverstone-Sieger 2011.
Besonders begeistert war Alonso aber von der Verbesserungen des 150° Italia, denn man sei trotz der Streckencharakteristik von Silverstone, mit Hochgeschwindigkeitskurven, auf den gleichen Reifen - sowohl weich, als auch hart - deutlich näher an Red Bull herangekommen. Besonders, da sich die Scuderia in Vorfeld große Sorgen machte, als Pirelli die weiche und harte Mischung für Silverstone aussuchte, denn speziell auf den harten Pneus verlor man oft wertvolle Sekunden.
Glücklicher mit dem Auto
Diesen Sprung führte der Spanier auf die neuen Teile zurück, die das ganze Wochenende für Gesprächsstoff sorgten. "Wir brachten ein recht großes Aerodynamik-Update hierher und alles hat gut gearbeitet", so Alonso, der erklärte, sowohl er, als auch Teamkollege Felipe Massa, fühlen sich glücklicher mit dem Auto.
Das die neuen Entwicklungen in Silverstone greifen würden, was aber keine Selbstverständlichkeit. "Es ist kein Geheimnis, dass wir in den ersten Rennen ein bisschen an Boden verloren haben, weil die Teile, die wir ans Auto gebaut haben, nicht schnell genug waren", erinnerte sich der Ferrari-Pilot.
"Aber es scheint so, als ob jedes Teil, das wir während der letzten drei oder vier Rennen ans Auto gebaut haben, gut arbeitet." Alonsos Podestplätze in all diesen Rennen, mit Ausnahme von Kanada, wo er ausschied, scheinen diese Annahme zu bestätigen. Der Sieg wirkt nun als die Krönung, was den 29-Jährigen glücklich machte. "Ich bin sehr stolz auf den Aufschwung den wir hatten."
Massiver Abstand auf Vettel
So kann es auch in den kommenden Rennen der Saison für Alonso weitergehen. "Wir müssen einfach jedes Wochenende genießen, versuchen jedes Wochenende zu gewinnen und aggressiv am Start und bei den Boxenstopps zu sein. Es gibt keine Zeit, um an irgendwelche anderen Dinge zu denken", gab er die Marschrichtung aus. Doch die Geschwindigkeit in Großbritannien hätte einen großen Schub für das Team bedeutet und Selbstbewusstsein gegeben.
"Hier zu gewinnen, ist eine große Motivation und gibt gutes Selbstbewusstsein in Bezug auf die nahenden nächsten Rennen. Wir werden den Sieg genießen und dann weiter hart arbeiten." Obgleich der Freude und des Aufschwungs, will der nun Dritte der Gesamtwertung aber nicht an den Titel denken. "Es gibt keine Gedanken an die Meisterschaft, weil wir wissen, dass der Abstand massiv ist", erklärte der Doppelweltmeister, dem immer noch 92 Punkte auf Vettel fehlen.
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