Michael Schumacher ist mit sieben Siegen und sechs Pole Positions mit Abstand der erfolgreichste Pilot in Montreal. In dieser Saison wird der Rekordweltmeister diese Statistik unter normalen Umständen nicht fortsetzen können. "Vergangene Erfolge bedeuten nicht immer, dass es so weitergeht", weiß der Mercedes-Fahrer. "Wir müssen mit einem schwierigen Wochenende rechnen und hart arbeiten."

Wie im vergangenen Jahr hinkt der Silberpfeil der Konkurrenz hinterher - nur manchmal weiß das Auto zu glänzen. Wann genau dies der Fall ist, kann Schumacher selbst nicht sagen. "Wir sind im Qualifying recht vernünftig unterwegs, haben im Rennen aber größere Probleme", bestätigt Schumacher. An diesem Wochenende möchte er diese Aufgabe besser lösen als in Monaco.

Suche nach Lösungen

Einen riesigen Sprung nach vorne erwartet er jedoch nicht. "Wenn du dir eine Baustelle eingehandelt hast, ist es manchmal schwierig, diese auf schnell wieder loszuwerden", sagt er. "Fakt ist, dass wir mit gewissen Charakteristiken am Auto zu kämpfen haben, für die wir noch keine Lösung gefunden haben. Wir arbeiten aber daran, denn das wird auch für nächstes Jahr extrem wichtig sein."

Die Hinweise auf die nächste Saison gab es bereits 2010. Schumacher hält das für normal: "Wir sind alle keine Magier, ich kann nur sagen, dass wir im Prozess sind, etwas Neues, Großes aufzubauen, auf dem Aufbauweg gibt es manchmal Schikanen, die fallen mal kürzer, mal länger aus, da müssen wir durch", verteidigt er. Diese Analyse- und Aufbauarbeit sei auch der Grund dafür gewesen, warum ihn das Team zurückgeholt habe. Nur nach einer präzisen Untersuchung der Probleme, könne man die Weichen für zukünftige Erfolge stellen.

Langzeitprojekt

"Wir wissen, wo wir stehen könnten, jetzt geht es darum, das permanent umzusetzen", sagt Schumacher. "Was ich von Ross weiß, wie die internen Strukturen aufgebaut werden, was sich in Zukunft ändert, das geht in die richtige Richtung." Dieser Umbau benötige jedoch Zeit, viel Zeit. "Red Bull hat fünf Jahre gebraucht, ich habe damals mit Ferrari ebenfalls fünf Jahre benötigt, warum sollten wir jetzt Magier spielen und es innerhalb von anderthalb Jahren schaffen?"

Für Ross Brawn seien die ausbleibenden Erfolge der neuen Silberpfeil-Ära genauso schmerzhaft wie für Schumacher und den Rest des Teams. "Ross leidet genauso darunter, dass wir nicht so erfolgreich sind, weil er natürlich auch für Mercedes Erfolg feiern möchte", erklärt Schumacher. "Das ist eine riesige Herausforderung, der er sich gestellt hat. Im Moment ist es jedes Mal ein Rückschlag, der aber neu motiviert, die Dinge voranzutreiben."