Herrschte beim Freuen bei McLaren nach dem Spanien Grand Prix große Einigkeit, so schienen sich Lewis Hamilton und Jenson Button nach den Plätzen zwei und drei beim Thema Rennpace aber doch nicht ganz einig zu sein. "Ich freue mich, dass wir hier so schnell waren, wir waren, abgesehen von den schnellen Kurven, schneller als Red Bull", meinte etwa Hamilton. Button sagte seinerseits: "Ich habe das Gefühl, im Rennen fallen wir im Vergleich zu Red Bull bei der Pace zurück, was sehr eigenartig ist. Im Rennen geht es aber nicht nur um die Aerodynamik, sondern auch um Strategie, Reifenschonen, KERS... ich denke, wir können dadurch wieder etwas gewinnen."
Die Runden gingen aus
Fast gewonnen hätte Hamilton in Barcelona, er war aber auch mit Platz zwei nicht unglücklich - wobei ihm ein Sieg natürlich lieber gewesen wäre. "Ein paar Runden mehr und das Ergebnis hätte vielleicht anders ausgesehen. Es gingen uns aber einfach die Runden aus. Es war schwierig, auszubalancieren, wie viele Runden noch zu fahren sind und wie lange der Reifen noch hält", sagte Hamilton. Ein weiteres Problem war, dass er hinter Sebastian Vettel in der Dirty Air hing, während der Deutsche freie Fahrt hatte.
Zudem war Hamilton aufgefallen, dass Vettel durch die schnellen Kurven einfach viel besser fahren konnte, weil er mehr Abtrieb hatte. "Das Auto rutschte da einfach nicht. Aber ich kann auch anderswo angreifen und aggressiv sein. Vor allem im letzten Sektor war ich an ihm dran, aber durch die letzte Kurve, durch Kurve drei und Kurve neun, also die schnellen Ecken, kam er immer weg. Da müssen wir besser werden. Ich kam immer näher und näher, aber es war einfach nicht nahe genug", meinte der McLaren-Pilot.
Qualifying doch nicht unwichtig
Er hatte mehrfach das Gefühl, Vettel schnappen zu können, doch es ging sich nie aus. Ihm war allerdings klar, dass man die Sache auch anders herum angehen könnte. "Wir verlieren das Rennen eigentlich immer schon im Qualifying." Aber weil Monaco kommende Woche keine schnellen Kurven hat und mehr die mechanische Balance zählt, war er optimistisch, dass es dort besser laufen könnte. "Wenn unsere Rennpace wie heute ist und wir im Qualifying näher dran sind, dann läuft es im Rennen vielleicht besser. Der Fahrer kann dort auch einen größeren Unterschied machen."
Vorerst blieb aber einmal die Freude über den zweiten Platz und Hamilton freute sich auch gleich mit Button mit. "Ich freue mich, dass Jenson so weit vorne ist. Er war in Kurve eins außen an mir dran, wir kamen alle sehr tief in die Kurve rein und er war weit hinten. Schön, dass er wieder nach vorne kam. Für das Team ist das ein gutes Ergebnis." So ähnlich sah das auch Button, der mit seiner Rennpace durchaus zufrieden war, auch wenn er eben glaubte, dass die Lücke zu Red Bull wieder größer geworden war.
Der Weg war weit
Was Button aber vor allem wurmte, war sein Start. "Ich war nach der ersten Runde wohl Elfter oder Zwölfter. Ich weiß nicht genau, wo ich in den ersten Runden war, aber es war ein weiter Weg nach vorne. Wir haben uns zurückgekämpft, hatten ein tolles Rennen und tolle Manöver", sagte der Brite. Dadurch ging es bis auf Platz drei, obwohl Button nach dem Start dachte, Platz fünf sei maximal drin. "Aber es kamen alle so früh an die Box und meine Reifen waren gut, da dachte ich, schauen wir, was passiert. Ich wusste, mit dem Prime wird es schwierig und sicher nicht so gut wie mit dem weichen Reifen. Ich wollte so lange wie möglich auf dem weichen bleiben."
Deswegen setzte er auch auf die Dreistopp-Strategie, die sich als richtig herausstellte. "Der harte Reifen ist um 1,5 Sekunden langsamer, da kann man sich ausrechnen, wie es laufen wird. Wir blieben auf den weichen, machten nur drei Stopps, die Anderen vier und das zahlte sich aus. Ich hatte Spaß. Ich überholte Fernando und Mark auf der gleichen Runde. Ich wusste, die ersten Beiden würde ich nicht einholen, aber ich gab weiter Gas, für den Fall, dass etwas passiert wäre."
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