Der Zustand von Robert Kubica hat sich nach seinem schweren Rallye-Unfall verbessert. Wie das Team mitteilte, wurde Kubica am Montagmorgen kurz aus dem künstlichen Koma erweckt. Dabei konnte er seine Familie erkennen und mit seinem Manager Daniele Morelli sprechen. Kubica war auch dazu in der Lage, seine Finger an der schwer verletzten rechten Hand zu bewegen. Mit seinen ersten Worten erkundigte sich Kubica nach dem Zustand seines Co-Piloten Jakub Gerber, der bei dem Unfall unverletzt blieb.
Der behandelnde Arzt Prof. Mario Igor Rossello konnte keine Schwellungen oder Infektionen an Kubicas rechtem Unterarm feststellen, was ebenfalls als ein gutes Zeichen zu deuten ist. Dennoch werde es mehrere Tage dauern, bevor die Ärzte mit Sicherheit sagen können, ob die siebenstündige Operation am Sonntag ein hundertprozentiger Erfolg gewesen ist.
Um Kubica keinem unnötigen psychischen Stress auszusetzen soll er mithilfe von leichten Medikamenten mindestens die nächsten 24 Stunden durchschlafen. Kubica bleibt für die nächsten 24 bis 48 Stunden auf der Intensivstation des Klinikums. "Er fühlt noch starke Schmerzen", so Dr. Giorgio Barabino.
Weitere Operationen warten
Unterdessen werden die Ärzte entscheiden, wie sie mit den anderen Verletzungen des Polen, Brüchen an seinem Ellbogen und seiner Schulter, verfahren. Hierfür könnte eine weitere Operation notwendig werden. Das soll allerdings erst in ein paar Tagen möglich sein. Wegen der Dringlichkeit der Behandlung konzentrierten sich die Ärzte bei der ersten Operation ausschließlich auf Kubicas rechte Hand. Die Brüche an seinem rechten Bein sowie der Schulter und den Ellbogen werden in weiteren Operationen behandelt. Bei seinen Beinbrüchen werde es mindestens drei bis vier Monate dauern, bis der Knochen wieder zusammengewachsen sei.
"Er reagiert gut und kann gut eigenständig atmen", so Barabino. "Aber es könnten noch Komplikationen mit der Lunge auftreten." Das werde sich erst in den kommenden Stunden zeigen.
"Der Patient konnte einfache Fingerbewegungen durchführen", erklärte Prof. Rossello. "Das gibt uns Hoffnung. Jetzt müssen wir abwarten, wie es sich weiter entwickelt. Derzeit ist es schwierig, Vorhersagen zu treffen." Sollte alles nach Plan verlaufen, rechnet Rossello frühestens in einem Jahr damit, dass Kubica seinen Arm wieder normal verwenden kann. "Aber Rennfahrer sind ganz besondere Patienten", schränkt er ein. "Ich hatte viele Motorradfahrer als Patienten, die viel schneller geheilt sind als normale Menschen."
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